Abfallwirtschaftsverband wird zum grünen Stromproduzenten
250 Haushalte dürfen sich über grünen Strom freuen: Die GreenPower-Genossenschaft eröffnete im Juli ihr erstes Großprojekt.

Die Dachflächen des Abfallwirtschaftsverbands in Teufenbach-Katsch präsentieren sich seit Jänner dieses Jahres in neuem Gewand. 3.360 Quadratmeter wurden mit 1.842 Solarmodulen bestückt. Im Juli erfolgte die offizielle Eröffnung. Projektiert und errichtet wurde die 700.000 Euro teure Anlage von der Murauer GreenPower Genossenschaft. Diese wurde 2021 auf Initiative der Klima- und Energiemodellregion Holzwelt Murau gegründet, mit dem Ziel, die Energiewende im Bezirk voranzutreiben und die daraus erzielten Gewinne in der Region zu halten.
248 Mitglieder an Bord
Am Zusammenschluss beteiligen können sich alle interessierten Bürger, Unternehmen und Gemeinden. Was es dazu braucht? „Privatpersonen kaufen mindestens einen Geschäftsanteil um 500 Euro, Unternehmen sind ab zwei Geschäftsanteilen mit an Bord. Pro Person und Unternehmen können maximal 50 Geschäftsanteile erworben werden“, erklärt GreenPower-Vorstand Erich Fritz. Das Interesse der Bevölkerung sei groß. Laufend kämen neue Mitglieder dazu. Aktuell habe die Genossenschaft 248 Mitglieder – davon 28 Unternehmen. Erste Interessensbekundungen für das Modell gebe es auch bereits von anderen Regionen.

Das erste Projekt setzte die Murauer GreenPower-Genossenschaft vergangenes Jahr um, als sie auf den Dachflächen des Regionalentwicklungsvereins Holzwelt Murau eine Photovoltaikanlage mit einer Wasserstoffenergiezelle errichtete. Diese ermöglicht nun eine ganzjährige Selbstversorgung des Büros. Mit der neuesten 700-kWp-PV-Anlage geht man über den Eigenbedarf hinaus. Zwar wird dem Abfallwirtschaftsverband Strom kostenlos zur Verfügung gestellt, doch der Rest darüber hinaus wird an die ÖMAG und das örtliche Energieversorgungsunternehmen E-Werk Schöder geliefert.
Weitere PV-Anlagen in Bau
„Was mit dem erzielten Gewinn passiert, entscheiden unsere Mitglieder. Angedacht ist die Ausschüttung des Gewinns in Höhe von zwei Drittel, ein Drittel soll im Unternehmen für innovative Investitionen verwendet werden“, erklärt Fritz. An künftigen Projekten mangelt es jedenfalls nicht: Auf den Dächern der Volksschule Murau, des Elternhauses sowie der Kläranlage werden aktuell sieben Anlagen errichtet. Die PV-Anlagen auf der Mittelschule und dem Stadion Murau wurden Ende Juli in Betrieb genommen.