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Die Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern wird durch den Ukraine-Konflikt und den damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland besonders deutlich.
Wenn bei Brot und Semmeln die Preise für Energie und Rohstoffe 35 Prozent ausmachen, wenn das Tanken der Lkw-Flotte pro Woche 100.000 Euro mehr kostet oder der Kaffee im Gasthaus ein Viertel teurer im Einkauf ist, wird klar: Die Preise für Öl, Gas und Strom treffen Betriebe quer durch alle Branchen hart – und damit auch die Endverbraucher. Denn gestiegene Produktionskosten können längst nicht mehr kompensiert, sondern müssen an Kunden weitergegeben werden. Im Interesse beider Seiten wird deshalb die Forderung nach einer Senkung der Steuern und Abgaben auf Energie immer lauter:
© joelkernasenko Martin Auer, Bäckerei: „Die Kosten für Energie und Rohstoffe übertreffen alles, was wir bisher kannten. Sie machen in unserer Branche 30-35 % aus. Auf Dauer ist das nicht tragbar, Bäckereien werden die Produktion einstellen oder Preise anpassen müssen."
© kk Christian Steindl, Cargo Center Graz: „Die Energiekosten führen zu einer Steigerung der Transportkosten in Höhe von sieben bis zehn Prozent. Die gestiegenen Seefrachtkosten wirken sich sogar mit durchschnittlich 15 % Kostensteigerung am Produktpreis aus."
© Christian Jungwirth Daniela Müller-Mezin, Müllex & JerichTrans: „Bei den Transporten belaufen sich die Mehrkosten durch den Spritpreis auf 100.000 Euro in der Woche, bei der Abfallaufbereitung rechnen wir mit 500.000 Euro Mehraufwand pro Jahr allein durch die Stromkosten.“
© J. Mangione Georg Feith, Stoelze Glass Group: „Wir werden durch die explodierenden Preise besonders hart getroffen. Auf europäischer Ebene besteht durch die Strompreiskompensation für CO2 in Deutschland und Italien schon jetzt für uns ein Wettbewerbsnachteil.“
© LIEB Josef Gasser, Lieb Bau Gruppe: „Die bereits dramatische Energiepreissituation wurde durch den Ukraine-Krieg weiter befeuert. In der Bauwirtschaft ist auch die massive Rohstoffknappheit ein Problem. Es braucht eine temporäre Aufhebung der Fixpreisbindung."
© Tom Lamm Dagmar Lercher, Hotel Lercher, Murau: „Die Preislawine rollt. So hat sich der Preis für Speiseöl in drei Monaten verdoppelt, der für Kaffee um 25 Prozent. Unsere Mitarbeiter kommen mit dem Auto zur Arbeit, was immer stärker die Einkommen belastet.“
© Instyle Herbert Decker, MFL: „Die Energiepreise haben massives wirtschaftliches Bedrohungspotenzial. Aus unternehmerischer Sicht gibt es derzeit keine Möglichkeit, diese Preissteigerungen zu kompensieren, sondern nur die Chance, sie an die Märkte weiterzugeben."
© kk Christian Heigl, Georg Fischer: „Als Zulieferer für die Automobilbranche sind wir mit enorm volatilen Energiepreisen und einer Versorgungsunsicherheit konfrontiert. Wir sind gefordert, die massiven Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben."
© kk Heinz Schabreiter, C&D Foods: „Wir exportieren über 80 Prozent unserer Premium-Katzen- und Hundenahrung. Derzeit beträgt der jährliche Mehraufwand – Energiekosten in der Produktion und Transportkosten – etwa eine Million Euro.“
© Lunghammer Peter Fahrner, Fahrner Overland: „Im Containerverkehr im Vor- und Nachlauf zur Bahn schlagen meine Spritkosten mit 15 Prozent plus zu Buche. Als Spediteur muss ich die stark steigenden Kosten meiner Frächter mittragen.“
© kk Andreas Werner, Brau Union: „Zehn Prozent der Erzeugungskosten in der Bierproduktion sind Energiekosten. Bei einer Preissteigerung, wie wir sie jetzt erleben, können die dadurch entstehenden Mehrkosten aber nicht mehr absorbiert werden.“
© Philipp Platzer Katrin Hohensinner, Frutura: „Durch die Anwendung der Geothermie sind wir beim Gas nicht von den Preissteigerungen betroffen. Im Gegensatz zum Strom: Hier sind die Kosten zuletzt um 100 Prozent gestiegen.“
© Christine Struz Alexander Gulewicz, Seevilla Altaussee: „Unsere Einkaufsgenossenschaft hat geraten, die Preise um 15 Prozent anzuheben, wir haben um sechs Prozent erhöht. Strom und Gas habe ich zu Fixpreisen eingekauft, ob die Verträge halten?“
© Sudy Wolfgang Kuss, woundwo: „Die Preise für Benzin, Gas und Strom bedeuten einen massiven Anstieg der Fuhrpark- und gesamten Produktionskosten. Um unsere Mitarbeiter zu entlasten, stellen wir 20.000 Euro in Form von Tankgutscheinen bereit.“
© CS Herbert Brunner, Antemo: „Nicht nur die Preise für Energie sind massiv gestiegen, sondern auch die Kosten für Rohmaterialien. Wir sprechen hier von Preissteigerungen von über 100 Prozent, sofern überhaupt geliefert werden kann.“
© CS Hans Peter Zefferer, Hölbinger & Zefferer: „Die enormen Preisanstiege üben von allen Richtungen großen Druck auf die Baubranche aus. Nicht nur Werkstoffpreise, sondern auch Energie- und Treibstoffkosten haben massiv zugelegt.“
© Furgler Guido Werlberger, Sako-Stahl: „Rohstoffknappheit und Preisexplosion am Stahlsektor waren schon im Vorjahr eine Herausforderung, die Preise stiegen um 100 Prozent. Durch die Ukraine-Krise mussten wir weitere Preissteigerungen von bis zu 50 % hinnehmen.“
© Furgler Michael Stvarnik, Stvarnik Bau GmbH: „Wir versuchen, mit unseren Auftraggebern Materialien und Leistungen langfristig zu ordern und längere Ausführungsfristen und variable Preise zu vereinbaren. Die Politik ist jetzt gefordert, umgehend zu handeln.“
Tipp!
Mit einem Klick zur Stimmabgabe für die Senkung der Energiesteuern auf
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