Einigung auf sieben Prozent plus, mindestens aber 145 Euro
Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter haben sich auf einen neuen Handels-KV mit einer Erhöhung um sieben Prozent geeinigt.

Die diesjährigen „Herbstlohnrunden“ erweisen sich quer durch die Branchen als besonders zäh, Arbeitnehmerforderungen im zweistelligen Bereich aufgrund der hohen Inflation stehen ebenso auf den Tagesordnungen wie Streikandrohungen. So auch im Handel. Fünf Runden zähes Ringen hat es in diesem Jahr gebraucht, bis sich nun beide Seiten auf einen neuen Kollektivvertrag für österreichweit insgesamt rund 430.000 Angestellte einigen konnten.
Die Facts: Steigerung der Gehälter für die Angestellten im heimischen Handel um sieben Prozent, mindestens jedoch 145 Euro brutto monatlich. Das ergibt eine durchschnittliche Erhöhung um 7,19 Prozent, das Einstiegsgehalt von derzeit 1.800 Euro wird auf 1.945 Euro im Monat angehoben. Bundesspartengeschäftsführer und WKÖ-Chefverhandler Rainer Trefelik freut sich einerseits, dass Streiks abgewendet werden konnten, aber zeigt sich in einer ersten Reaktion enttäuscht, dass die Gewerkschaftsseite das Angebot einer Prämie ausgeschlossen hat – denn damit habe man sich einem Nettovorteil für die Beschäftigten verschlossen: „Die Gewerkschaft hat sich für die lineare Erhöhung entschieden. Das ist aus unserer Sicht bedauerlich.“ Das andere Modell hätte unterm Strich mehr gebracht, so Trefelik, „und außerdem aufgrund der Steuerbefreiung einen enormen Nettovorteil für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet. In vielen Fällen sogar noch heuer. Im Durchschnitt hätte die Prämie rund 1.000 Euro netto betragen.“
Über den durchgerechnet höchsten Zuwachs in Geldbörserl dürfen sich die so wichtigen Fachkräfte der Zukunft freuen, macht doch die Erhöhung der Lehrlingseinkommen unterm Strich fast neun Prozent aus. Konkret steigt das Lehrlingsgehalt im ersten Jahr auf 800 Euro, im zweiten auf 1.025, im dritten auf 1.300 Euro und im vierten auf 1.350 Euro. „Das macht die Lehre im heimischen Handel sehr attraktiv. Das sehen wir als wichtige Investition in die Zukunft des Handels“, unterstreicht der Handelsobmann.