Der Valentinstag als Umsatzturbo
Was sich die Floristen vom "Tag der Liebe" erwarten und welche Blumen heuer im Trend liegen.

Der Valentinstag steht vor der Tür und am "Tag der Liebe" haben die Steirer naturgemäß die Spendierhose an, werden doch rund 20 Millionen Euro in Geschenke investiert. Der Handel, allen voran die Floristen, fiebern dem "Tag X" entgegen. Die eigentliche Arbeit beginnt, nach einem Rundruf der "Steirischen Wirtschaft" in allen Bezirken, wohl schon am Wochenende davor. "Wir sind auch am 12. und 13. Februar im Einsatz. Ich denke, dass sich das Geschäft heuer auf mehrere Tage verteilen wird", sagt Bernhard Priesch, der Blumengeschäfte in Pischelsdorf am Kulm und Sinabelkirchen sowie eine Gärtnerei in Hofing betreibt. Als möglichen Umsatzturbo betrachten Susanne und Peter Rieser von Blumen Schacherl in Bruck das Ende der 2G-Regel am 12. Februar. "Wir haben zwar einen Online-Shop, merken aber, dass die Kunden die Blumen und Sträuße lieber persönlich im Geschäft aussuchen und zusammenstellen.

Viele Kollegen wie Sieglinde Koinegg, Geschäftsführerin bei Blumen Pinter in Gleinstätten und Deutschlandsberg können beim Kundenverhalten nur zustimmen: "Unsere Kunden kommen wieder vermehrt zu uns und schätzen die persönliche Betreuung." Aber was liegt in diesem Jahr eigentlich im Trend? Neben klassischen Frühlingsblühern wie Tulpen, Hyazinthen oder Narzissen tritt ein mediterraner Stil in den Vordergrund, geschenkt werden auch Mimosen, Ginster und südländische Kräuter. "Oftmals machen es die peppigen Akzente aus", weiß Erwin Plettig, der Geschäftslokale in Seiersberg, Hitzendorf, Lieboch, Stallhofen, Bärnbach und neuerdings auch in Krottendorf bei Ligist betreibt. Nachsatz: "Die Generation Internet hat schon fast alles gesehen und erwartet sich vom stationären Handel einen Mehrwert."

Kundennähe hat ebenso bei Blumen Skofitsch und dessen Filialen in Graz, Leoben und Voitsberg oberste Priorität. "Durch die 2G-Regel ist das Geschäft rückläufig gewesen, daher freue ich mich sehr darüber, dass diese Regel rechtzeitig aufgehoben wurde. Denn auch der Online-Handel ist nicht auf die große Gegenliebe gestoßen, da die Kunden sich doch lieber persönlich beraten lassen", sagt Petra Schwarz, Geschäftsführerin der Zentrale in Graz.
Auch bei Monika Huber in Schladming steigt die Vorfreude: "Wir haben gerade erst frische Ware bekommen und können eine große Auswahl an Schnittblumen und Topfpflanzen anbieten. Ich denke, dass es sich gerade am 14. Februar ordentlich im Geschäft abspielen wird." In Feldbach steht beispielsweise Waltraud Knaus vom "Rosenkavalier" in den Startlöchern: "Ich erwarte mir schon am Samstag einen regen Zulauf, da viele Leute ja am Montag arbeiten müssen." Einen eigenen Weg geht Manuela Dunst in ihrer Filiale in Kaindorf bei Hartberg. "Wir bauen viele Naturmaterialen ein, die wir im Wald gesammelt haben."

Diese Hoffnung hat natürlich auch Johann Obendrauf, Innungsmeister der steirischen Floristen: "Der Fachhandel punktet mit guter Qualität und solidem Handwerk. Nach einer schwierigen Zeit sollte der jetzige Valentinstag für etwas Aufwind in der Branche sorgen." Schon über den 14. Februar hinaus denkt man bei "Blickfang" in Knittelfeld. "An unserem zweiten Standort, der als Auftragsfloristik-Werkstatt spezialisiert auf Hochzeiten ist, können ausschließlich die bestellten Werkstücke abgeholt werden. Dieses Jahr haben wir ein überschaubares, aber feines Angebot für Valentinstag erstellt, dass wirklich gut angenommen wird. Hier flattern derzeit täglich mehrere Hochzeitsanfragen für 2022 und 2023 ins Haus. Wir freuen uns auf viele schöne Feste an denen wieder unbekümmert gefeiert werden kann", betont Pamela Tropp.