Der Straßenbau als Großbaustelle
Von der dritten Spur auf der A9 bis zur Dauerdebatte um den B70-Ausbau: Ein Überblick, welche (beispielhaften) Straßenprojekte auch in Zeiten des nachhaltigen Mobilitätswandels aus Sicht der Wirtschaft realisiert werden müssen.

- Eine rasche Entscheidung zugunsten des Ausbaus der B70 – Packer Straße zwischen Mooskirchen und Krottendorf forderten Vertreter der WKO kürzlich ein (siehe Beitrag unten): Die UVP findet im September statt. Eine weitere Verzögerung dieser zentralen Verbindung der A2 mit dem weststeirischen Zentralraum sei aus Sicht der Wirtschaft fahrlässig, warnten WKO-Präsident Josef Herk, Vizepräsident Andreas Herz, Regionalstellenobmann Peter Sükar sowie -Leiter Lukas Kalcher. Die ausgebaute Straße würde die Region sowohl als Wohn- als auch als Arbeitsort massiv aufwerten, sind sie überzeugt. Mit rund 20.000 Kfz pro Tag zählt die B70 nämlich zu den am stärksten befahrenen Straßen der Steiermark.
- Für großes mediales Echo hat kürzlich die Präsentation einer Studie der TU Graz gesorgt: Demnach ist der dreispurige Ausbau der A9 im Grazer Süden in beiden Fahrtrichtungen alternativlos und notwendig. „In einem wachsenden Wirtschaftsraum wie im Grazer Süden ist es sinnvoll, den Straßenverkehr gebündelt auf der Autobahn zu haben“, so Martin Fellendorf, Leiter des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen an der TU Graz. Die derzeitige Auslastung betrage schon jetzt 103 Prozent, daran ändere auch der ÖV-Ausbau wenig.
- Die Erweiterung der S37 zwischen Steiermark und Kärnten zählt ebenso zu den zentralen Infrastrukturprojekten auf der Straße. Konkret geht es darum, den Lückenschluss zwischen Unzmarkt und St. Veit an der Glan zu realisieren. „Die Umsetzung des Projekts ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Abwanderung in der Region“, so WKO-Präsident Josef Herk und Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder. Laut einer Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung sprachen sich 94 Prozent der befragten Unternehmer für den Ausbau aus.
- Ein weiteres wichtiges Infrastrukturprojekt im Straßenbereich ist auch in Zeiten des Mobilitätswandels der Ausbau der B68 (Gleisdorfer Bundesstraße): Die UVP-Unterlagen wurden nachgereicht und gesichtet, durch mehrere Verschiebungen verzögert sich aber aktuell der Baubeginn im Raabtal.
- Eine Verkehrslösung wird auch auf der B320 im Bereich Liezen gebraucht. Laut Auskunft der Verkehrsabteilung des Landes werden Verbesserungen am Bestand angestrebt.
- In Leibnitz ist für die Unternehmer nicht nur der dreispurige A9-Ausbau ein Riesenthema, sondern auch die B73 auf Höhe Obi sowie der Neubau der Autobahnabfahrt Leibnitz Süd.
- In Graz-Umgebung steht gleich eine Fülle von Straßenprojekten an – diese reicht vom vierstreifigen Ausbau in Lannach zwischen den beiden Kreisverkehren über den Umbau der Anschlussstelle Feldkirchen bis zur Fertigstellung der Anschlussstelle Raaba. Gefordert werden außerdem der Lückenschluss zwischen der Autobahnabfahrt A2-Raaba und dem Tunnel Hausmannstätten sowie die Autobahnauffahrt im Industriegebiet Lieboch Richtung Graz. In der Planungspipeline ist auch der Vollausbau der Autobahnabfahrt Hart bei Graz.
- Im obersteirischen Kapfenberg steht die Parschluger Straße für das kommende Jahr auf der Agenda. Konkret geht es bei dem 15 Millionen Euro schweren Projekt um die Zusammenlegung der B116 und der L138.
- In Hartberg gibt es auf der B50 Richtung St. Johann regelmäßig Überlastung. Rund 20.000 Kfz sind hier täglich unterwegs – eine Modernisierung ist dringend notwendig und soll realisiert werden. Zudem hat die ASFINAG für die Anschlussstelle A2 bei Puch eine strategische Analyse eingereicht.
- Der Ausbau der Südbahn hat auch Auswirkungen auf die Straße im Bereich Wildon und Ehrenhausen: Hier werden niveaufreie Lösungen gefordert.