Corona bremst Zuversicht der Betriebe aus
Laut KMU Forschung Austria kam der Aufschwung durch die neue Corona-Welle ins Stocken. Der Blick ins neue Jahr ist im Gewerbe und Handwerk getrübt.

Die vielversprechende Erholung, die für die steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe im Lauf des Vorjahres eingesetzt hatte, war nur von kurzer Dauer. Der vierte Lockdown zu Jahresende und die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante machte den Betrieben einen Strich durch die Rechnung und versetzt dem Ausblick für 2022 einen großen Dämpfer. Das geht aus der jüngsten Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria für das vierte Quartal hervor, im Zuge derer 305 steirische Betriebe mit insgesamt 7.712 Beschäftigten befragt wurden.
Demnach sind die Auftragseingänge bzw. Umsätze in den ersten drei Quartalen 2021 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zunächst um 5,4 Prozent gestiegen, sodass eine spürbare Erholung einsetzte. In absoluten Zahlen wurde von den steirischen Gewerbe- und Handwerksbetrieben in diesem Zeitraum ein Umsatz von 10,8 Milliarden Euro erwirtschaftet – das sind unterm Strich um 550 Millionen Euro mehr als im Vergleichszeitraum des höchst schwierigen Jahres 2020. Auch bei der Geschäftslage im vierten Quartal überwogen per Saldo die Betriebe mit guter Prognose um 13 Prozentpunkte. „Im letzten Quartal gab es Sieger und Verlierer“, bilanziert Spartenobmann Hermann Talowski. „Während der Bau und das Baunebengewerbe vom billigen Geld profitieren konnten, mussten die körpernahen Dienstleister große Einbußen hinnehmen.“
Pessimistische Erwartungen überwiegen
Das neuerliche Aufwallen der Pandemie hat schließlich auch die Einschätzung für das neue Jahr deutlich nach unten gedrückt: Per Saldo überwiegen hier die pessimistischen Erwartungen mit minus zwei Prozentpunkten. Sowohl in den investitionsgüternahen als auch in den konsumnahen Branchen sind die Erwartungen gedämpft. „Die Betriebe im Gewerbe und Handwerk starten mit großer Verunsicherung ins neue Jahr“, resümiert Talowski. Der Interessenvertreter fordert für die Betriebe einen zeitnahen Ersatz für den Umsatzentgang, „wenn sie durch die 2G-Regel auf einmal ein Drittel ihrer Kunden aussperren müssen“. Doch Corona ist bei weitem nicht die einzige „Baustelle“, die den Betrieben zu schaffen macht. „Neben dem Fachkräftemangel stellen auch Zulieferprobleme und hohe Materialkosten sowie extrem gestiegene Energiepreise die Betriebe vor Herausforderungen.“ Dazu komme noch die hohe Inflation. Talowski geht davon aus, dass Wirtschaftsforscher ihre Prognosen nach unten revidieren werden: „2022 wird zweifellos ein sehr forderndes Jahr für die Unternehmen.“