Das Business stoppt nicht an der Grenze
Investitionen, Exporte und Talente: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Steiermark und Slowenien stoppt weder ein Nadelöhr noch die Pandemie.

Sein erster Stopp auf der Bundesländertour als neuer Wirtschaftsrat der slowenischen Botschaft in Wien führte Matjaz Marko zu einem intensiven Austausch mit Wirtschaftsvertretern in die WKO Steiermark. „Die weiß-grüne Mark und Slowenien sind seit jeher verlässliche und freundschaftliche Partner. Täglich pendeln mehr als 11.000 Menschen zur Arbeit in die Steiermark“, erklärt Außenhandelsobmann Manfred Kainz.
Die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit demonstriert Kainz auch mit den Ein- und Ausfuhren: „Im ersten Halbjahr 2021 wurden aus der Steiermark Waren im Wert von mehr als 283 Millionen Euro nach Slowenien exportiert – das ist Rang zwölf auf unserer Skala. Gleichzeitig wurde ein Volumen von 329 Millionen Euro importiert, das ist Rang sieben.“ Aber auch im Dienstleistungsaustausch sei Österreich – respektive die Steiermark – in Slowenien essentiell, ergänzt Marko: „Österreich ist hier der zweite Partner Sloweniens – fast direkt nach Deutschland.“
Zwar habe die Pandemie den grenzüberschreitenden Personenverkehr auf eine harte Probe gestellt, so Marko, „aber die Grenzen waren immer so weit offen, dass es hier zu keinen massiven Problemen gekommen ist“.
„Nadelöhr A9 muss ausgebaut werden“
Aber nicht nur Arbeitskräfte und Dienstleistungen sind wesentlich für das gegenseitige Business, es werde auch reichlich Geld in die Hand genommen, unterstreicht Honorarkonsul und Unternehmer Peter Merkscha: „Ein Viertel aller Investitionen in Slowenien kommen aus Österreich.“ Noch deutlicher hebt Marko die Rolle der heimischen Betriebe hervor: „Steirische Wirtschaftssubjekte gehören zu den wichtigsten Investoren in die slowenische Wirtschaft.“ Man denke nur an das Magna-Steyr-Millionenprojekt, wo nahe der Grenze ein neues Lackierzentrum gebaut und das nun, nach dem Stopp durch Corona, wieder hochgefahren wurde, so Kainz. Deshalb betone man übereinstimmend, dass das Nadelöhr A9 dringend ausgebaut werden müsse, erklärt Kainz: „Denn das zieht sich ja nicht nur zum CargoCenter, von wo aus unsere Waren auf Schiene in den Export – etwa zum Hafen in Koper – gebracht werden, es zieht sich bis zur Grenze.“
Stichwort Export: Auch das Talentcenter könnte durchaus ebenfalls „exportiert“ werden. Denn dieses habe großen Eindruck hinterlassen, bekundet Marko sein Engagement, eine mögliche Kooperation mit Slowenien zu unterstützen. „Es freut uns, dass diese weltweit ausgezeichnete Bildungsinitiative bei unserem Nachbarn auf reges Interesse stößt“, so WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg.