110-jährige Tradition endet, um neu geschrieben zu werden
Das Elektrounternehmen Lugitsch in Gniebing verkauft seine Energieversorgungssparte, schafft aber gleichzeitig mehr Platz für seine Lehrlinge.

Bis vor kurzem gab es hier noch Führungen für Schulklassen. Jetzt sind das Wasserkraftwerk und die Stromerlebniswelt des Elektrounternehmens Lugitsch in Gniebing selbst zu einer Art Schulklasse geworden: Die betriebseigene Lehrlingswerkstatt wurde zu Lasten der Besichtigungstouren vergrößert. Ein neues Konzept für Führungen ist für frühestens 2024 angedacht. Den Lehrlingen stehen im alten Schaukraftwerk indes modernisierte Ausbildungsplätze zur Verfügung, wo sie das für die Lehre und Berufsschule erforderliche theoretische und praktische Wissen perfektionieren können. „Zusätzlich bieten wir hier Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Schulstufe die Möglichkeit, in den Beruf des Elektrotechnikers hineinzuschnuppern und praktische Erfahrungen zu sammeln“, wirbt Florian Lugitsch. Aktuell sind in seinem Elektroinstallations- und Handelsunternehmen 40 Lehrlinge in Ausbildung, pro Jahr werden rund zehn neue aufgenommen.Abgestoßen hat Lugitsch dagegen kürzlich seine betriebseigene Energieversorgungssparte. Zwar haben das Flusskraftwerk und die Photovoltaikanlagen Strom für rund 500 Haushalte produziert, der Großteil der Kunden wurde aber mit zugekauftem Strom versorgt.


Die Marktentwicklung mit den in die Höhe schießenden Preisen haben dabei den Druck massiv erhöht und Lugitsch schließlich zu diesem Verkaufsschritt gezwungen. Bei Lugitsch geht damit eine 110-jährige Familientradition zu Ende, bei der Kiendler-Firmengruppe aus Leibnitz, die diesen Geschäftsbereich ab 1. Juli übernimmt, wird sie dagegen um dieses Kapitel fortgeschrieben. Für Lugitsch selbst schließt sich dadurch ein persönlicher Kreis: Er hat bei Kiendler seine Lehre absolviert.