Euros und Schriftzug
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European Green Deal: Was bedeutet die Klimastrategie für die Wirtschaft?

Der European Green Deal bringt völlig neue Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Er soll die Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren und das Wirtschaftswachstum von  der Nutzung fossiler Ressourcen entkoppeln.

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Aktualisiert am 05.08.2023

Bis 2050 wird eine Klimaneutralität in der Europäischen Union angestrebt. Dazu werden Maßnahmen in den Bereichen Energie, Landwirtschaft, Industrie, Ozeane, Verkehr, Finanzen, Regionalentwicklung, Forschung und Innovation gesetzt. Als Zwischenschritt will man bis 2030 55% CO2 einsparen. 

  1. Was beinhaltet  das Fit-for-55-Paket? 
    Das Fit-for-55-Umsetzungspaket sieht etwa einen CO2-Preis für die Einfuhr bestimmter Produkte aus Drittstaaten, verbindliche Treibhausgas-Ziele für jeden Mitgliedstaat, eine Ausweitung des Emissionshandelssystems auf neue, zusätzliche Sektoren, den Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien, eine Verbesserung der Energieeffizienz, die Einführung nachhaltiger Flugtreibstoffe, weiter verbesserte CO2-Standards für Kraftfahrzeuge und den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe vor.
  2. Wie wird das Thema Nachhaltigkeit zusätzlich vorangetrieben?
    Auch das Finanzwesen soll nachhaltiger werden. Investitionen sollen verstärkt in nachhaltige Tätigkeiten, Technologien und Unternehmen gelenkt und so ein weiterer wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Durch die Taxonomieregeln werden Kriterien dafür bestimmt, ob eine Tätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Banken müssen die ESG-Nachhaltigkeitsthemen (environmental, social und governance) in ihr Risikomanagement integrieren. Kunden werden ihre Nachhaltigkeitsrisiken offenlegen müssen. 
  3. Was bedeuten diese Änderungen im Finanzwesen für Betriebe?
    In Zukunft werden Unternehmen, die nach diesen Standards nachhaltig agieren, ein besseres Rating bei den Banken bekommen. Ab 2025 soll auch die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgeweitet werden. Bisher waren nur Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die noch weitere Kriterien erfüllen, betroffen. Bald wird diese Pflicht auch Unternehmen über 250 Mitarbeiter erfassen. Mit zusätzlichen indirekten Auswirkungen auf kleinere KMU, die mit berichtspflichtigen größeren Unternehmen als Geschäftspartner in der Lieferkette verbunden sind, ist zu rechnen.
  4. Was können Betriebe tun, um die neuen rechtlichen Anforderungen zu erfüllen?
    Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte jedes Unternehmen seine eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und der Geschäftstätigkeit entsprechende Maßnahmen setzen. Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie muss so in die Unternehmenskultur integriert werden, dass alle Akteure im Unternehmen sie mittragen. Dafür benötigen die Mitarbeiter:innen gut verständliche Leitfäden und Anleitungen. Ein zentraler Faktor für den Erfolg ist auch eine durchdachte Kommunikationsstrategie sowohl nach innen als auch nach außen. Außerdem müssen die Strategien laufend angepasst werden. Es empfiehlt sich, Leistungen externer Berater in Anspruch zu nehmen, die zum Teil auch von umwelt service salzburg gefördert werden.