Gremialobmann Hannes Auer erneuerte seine Forderung nach einer Aufnahme von Tabakersatzprodukten in das Tabakmonopol.
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Branchentreffen im Zeichen des Umbruchs

Obwohl die Zahl der Raucher zurückgeht und sich das Produktportfolio ändert, dominierte bei der Fachgruppentagung der Tabaktrafikanten die Zuversicht.  

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Aktualisiert am 05.08.2023

Etwa 60 Trafikant:innen aus dem gesamten Bundesland nahmen kürzlich an der Fachgruppentagung der Tabaktrafikanten im Kultur- und Kongresshaus am Dom in St. Johann teil. Im Vorfeld gab es die Möglichkeit, sich auf einer Fachmesse mit rund 20 Ausstellern aus Industrie und Großhandel über die neuen Produkte am Markt zu informieren.  

Das Branchentreffen selbst stand unter dem Motto: "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. "Die heimischen Trafiken verstehen sich als verantwortungsvoller Vertriebskanal für sensible Genussgüter. Sie sind beständig, aber auch wandlungsfähig und stellen sich flexibel auf den Markt mit neuen Produkten ein“, betonte Gremialobmann Hannes Auer. "In Salzburg ist die Zahl der Fachgeschäfte konstant. Die Kund:innen profitieren vom Know-how und von der persönlichen Beratung, die sie bei uns bekommen.“ 

Die Bedeutung der Branche sei trotz des Rückgangs der Raucherquote auf aktuell rund 20% nach wie vor groß, so Auer: "In Österreich gibt es ein Netz von 2.400 Trafiken. Diese familiengeführten Kleinstunternehmen bedienen pro Tag eine Million Kunden.“  

Tabakersatz ist auf dem Vormarsch

In den Fachvorträgen und Diskussionen waren die neuen nikotinhaltigen Tabakersatzprodukte das dominierende Thema. „E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotinbeutel, die sogenannten Pouches, werden stark nachgefragt und könnten den klassischen Filterzigaretten früher oder später den Rang ablaufen“, meinte der Gremialobmann. Die Branchenvertreter plädierten erneut für eine Aufnahme dieser Produkte in das Tabakmonopol aus. "So könnten einerseits die Kontrollen vereinfacht und andererseits der Jugendschutz gewährleistet werden“, sagte Auer, der nichts von Verboten hält: "Das würde nur dazu führen, dass ein Schwarzmarkt entsteht.“   

Obmann-Stv. Robert Freidl, Martina Fankhauser, Sonja Auer, Bernhard Oberlechner, Obmann Hannes Auer, Heidemarie Skrdla, Bundesgremialobmann Wolfgang Streißnig, Susanne Moosmayr-Schlager, Gremial-GF Julia Peham und Moderator Wolf Gruber.
© WKS/Hannelore Kirchner Obmann-Stv. Robert Freidl, Martina Fankhauser, Sonja Auer, Bernhard Oberlechner, Obmann Hannes Auer, Heidemarie Skrdla, Bundesgremialobmann Wolfgang Streißnig, Susanne Moosmayr-Schlager, Gremial-GF Julia Peham und Moderator Wolf Gruber (v. l.).

Diskutiert wurde auch über die Weitergabe von Trafiken innerhalb der Familie, die laut einem Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs aus dem Jahr 2021 nicht mehr möglich ist. "Die Lizenzen für Tabaktrafiken werden im Normalfall an Menschen mit Behinderung vergeben. Es braucht eine Lösung für Angehörige, die jahrelang unterstützend im Betrieb tätig sind“, forderte Auer.