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82% sind von oft massiven Steigerungen betroffen

Innerhalb weniger Tage haben Mitte September über 2.000 Unternehmen aus allen Branchen an einer Befragung der Wirtschaftskammer Salzburg zur Strompreisentwicklung teilgenommen. Das Ergebnis zeigt eine Wirtschaft im Ausnahmezustand: Bereits 82% der Salzburger Unternehmen sind von den horrenden Strom- und Energiepreisen betroffen, und das oft in massiver Art und Weise. 

Symbolbild
© xreflex - stock.adobe.com

„Existenzgefahr!!!“ Mit dieser kurzen, prägnanten Antwort fasste ein Salzburger Unternehmer oder Unternehmerin die Lage aufgrund der exorbitant gestiegenen Strompreise zusammen. Er oder sie ist kein Einzelfall: Die Ergebnisse der Umfrage, die von 8. bis 12. September online durchgeführt wurde, zeigt eine Wirtschaft in zunehmender Ungewissheit und wachsender Zukunftsangst. „Wenn hier keine Lösung zustande kommt, haben wir im Herbst existenzielle Probleme.“ „Wir haben keinen Spielraum mehr!“ „Wenn den Wirtschaftstreibenden hier nicht bald eine Hilfe ermöglicht wird, sind wir nicht imstande, den Betrieb fortzuführen.“ „Die Situation ist beängstigend. Ich überlege bereits eine Stilllegung des Gewerbes.“ So lauten viele Kommentare, die im Rahmen der Umfrage anonymisiert abgegeben wurden. Die Umfrage selbst belegt die äußerst schwierige Situation:

  • 82% der 2.053 Unternehmen, die an der Befragung teilgenommen haben, berichten von teils enormen Strompreiserhöhungen in den vergangenen sechs Monaten.
  • Die überwiegende Mehrheit in dieser Gruppe musste eine Verdopplung bis Vervierfachung der Strompreise hinnehmen.
  • Noch schwieriger ist die Lage bei den Unternehmen mit höherem Stromverbrauch ab 100.000 kWh bis über 400.000 kWh Verbrauch. Hier muss die Mehrheit der Unternehmen mit Preiserhöhungen von mehr als dem 5-fachen und vereinzelt bis zum 14-fachen zurande kommen.
  • Jene Betriebe, die in den letzten sechs Monaten noch nicht von Teuerungen größerer Art betroffen sind, gehen davon aus, dass es nicht so bleibt: Rund 70% erwarten Steigerungen bis zur Verdreifachung, 28% erwarten, dass das (hohe) Strompreisniveau so bleibt.
  • Die Folgewirkungen der Preissituation und die Reaktionen darauf sind aber schon jetzt gravierend (hier waren Mehrfachantworten möglich). 57% wollen Investitionen zurückstellen. Damit wird die starke Investitionswelle, welche die Konjunktur 2021 getragen hat, bald auslaufen. Die Kurzarbeit wird weniger in Betracht gezogen (3,4%), eher der Personalabbau (14,2%). Etwas über 11% planen ebenfalls Produktionseinschränkungen.
  • Zwar überlegen rund 75% der Betriebe Preiserhöhungen, doch ist der Spielraum dafür begrenzt. Denn schon jetzt klagen 35% der Betriebe wegen der allgemeinen Teuerung über deutlich weniger Nachfrage, also Umsatzrückgänge. Über 13% der Unternehmen sehen auch bereits einen Verlust der (internationalen) Wettbewerbsfähigkeit.

„Hier braut sich ein enorme Problemlage zusammen - und das nicht nur in Salzburg“, betont WKS-Präsident Peter Buchmüller. „Den Betrieben muss jetzt endlich schnell, unbürokratisch und wirksam geholfen werden.“ Nicht zuletzt gehen aus den Anmerkungen der Betriebe folgende Forderungen hervor, die auch schon seit längerem von der WKS erhoben werden:

  • Notwendig ist eine flächendeckende Strompreisdeckelung für alle Unternehmen. 
  • Der bereits beschlossene Energiekostenzuschuss muss deutlich angehoben werden. Dieses Instrument muss möglichst vielen Betrieben unbürokratisch zur Verfügung stehen. 
  • Die Strompreisbildung auf EU-Ebene („Merit-Order“) muss dringend geändert werden. Die Strompreisbildung muss vom Gas-Preis abgekoppelt werden.
Generell muss die Politik auf EU-, Bundes- und Landesebene alles tun, um wieder zu einer stabilen Versorgung mit Energie zu kommen. Das schließt eine Neuordnung der Energiemärkte ebenso ein wie die Beseitigung von zahllosen Hürden, die den Ausbau der erneuerbaren Energie behindern. Für WKS-Präsident Buchmüller ist klar: „Die Betriebe warten dringend auf Hilfe. Die Zeit läuft ab!“ 

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