Gruppenfoto Spürnasen Altenmarkt
© WKS/Foto Oczlon

Salzburgs Spürnasenecken nehmen die Schwellenangst vor MINT

Mantel an, Schutzbrille auf – und schon kann das Experimentieren in den beliebten „Spürnasenecken“ losgehen! In 100 derartigen Entdeckerzonen werden Salzburger Kindergartenkindern erste Grundlagen der Naturwissenschaften vermittelt. Am Montag, 27. März, wurde im Kindergarten Altenmarkt die hundertste Experimentierzone offiziell übergeben. 

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Aktualisiert am 05.08.2023

Mit 86 aus dem Lebensalltag gegriffenen Experimenten ermöglicht es dieses Erfolgsprojekt, dass Kindergartenkinder ihren angeborenen Forscher- und Entdeckerdrang voll ausleben können. Mit einfachen, kindgerechten Experimenten werden Zusammenhänge der Natur, der Physik und der Technik erklärt.

MINT-Wissen möglichst früh vermitteln

Von Anfang an unterstützen Salzburgs Industriebetriebe und die WKS das Konzept der „Spürnasenecke“, das 2011 in Salzburg seinen Ausgang nahm. „Man kann gar nicht früh genug damit beginnen, Kinder mit Naturwissenschaften und Technik in Kontakt zu bringen“, erklärte dazu WKS-Präsident Peter Buchmüller. Eine frühe technische und naturwissenschaftliche Bildung soll helfen, eine spätere Technik-Skepsis erst gar nicht entstehen zu lassen. „Wir wollen – mit Hilfe von Land und Betrieben - gerne in allen Kindergärten Salzburgs derartige Entdeckerzonen etablieren“, formulierte Peter Buchmüller das Ziel.

Einen großen Anteil am Erfolg der Spürnasen-Initiative hat die aktive Unterstützung durch die Sparte Industrie der WKS seit 2011 und namhafter Industriebetriebe. Etwa das W&H Dentalwerk in Bürmoos, das seit 2016 Dachsponsor der Aktion ist. „Zu wenige junge Leute entscheiden sich für Technik, weil sie nie die Chance hatten, frühzeitig mit der Welt der Naturwissenschaften und der Technik in Kontakt zu kommen. Die Spürnasenecken helfen, die Schwellenangst vor MINT abzubauen!“, betonte KR DI Peter Malata, Geschäftsführer des Dachsponsors W&H Dentalwerk. 

„Mit der Spürnasenecke wird Neugier und Entdeckerlust gefördert. So können auch mehr Mädchen zu technischen Berufen finden“, machte Bernadette Unger aus dem Spürnasen-Entwicklungsteam auf einen weiteren, zentralen Zweck der immer beliebter werdenden Mini-Forschungslabors aufmerksam.  

Landesförderung wird verlängert

Seit 2017 gibt es auf Initiative von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer dafür auch eine Landesförderung. Auf Basis einer umfassenden Evaluierung des Spürnasenprojekts wurde nun die Förderung mit Mitteln aus der Wirtschaftsförderung im Ressortbereich des Landeshauptmannes verlängert, kündigte Landesrätin Daniela Gutschi bei der Eröffnung an. Die Evaluierung stellt den Spürnasenecken ein hervorragendes Zeugnis aus: Die Einrichtung funktioniere durchgängig nach dem pädagogischen Konzept des „forschenden Lernens“, bereite die Pädagog:innen durch umfassende Information und Schulung vor und biete jeweils auf das Alter abgestimmte Materialien und Experimente an. Weshalb die Spürnasenecken in den Kindergärten auch als Basis für die Weiterentwicklung zu „Spürnasen Primary“ in den Volkschulen dient: derzeit wird in sechs Salzburger Volksschulen „Spürnasen Primary“ aktiv im Unterricht angewandt.

Nicht nur die kleinen Spürnasen selbst erhalten Zugang zu technischem Wissen. Auch die Pädagog:innen nehmen regelmäßig an Fortbildungen und Networking-Events teil. „Das ist wichtig, um den kleinen Nachwuchsforschern pädagogisch sinnvolle und qualitativ hochwertige Konzepte bieten zu können. Mein Dank gilt W&H für die langjährige Unterstützung des Projektes. Engagierte Unternehmen machen diese wertvolle Arbeit erst möglich“, so Landesrätin Daniela Gutschi. W&H fördert die Ausweitung von MINT-Schwerpunkten auf den schulischen Bereich mit technischem Equipment und unterstützt die Spürnasenecken zudem mit Räumlichkeiten für Fortbildungs- und Netzwerk-Treffen.

Ziel: Möglichst viele Spürnasen in Österreich

Wie geht es nun mit den Spürnasenecken in den Kindergärten weiter? Dank Förderung durch das Land kann das Angebot für die jüngsten Forscher:innen nun weiter ausgebaut werden. Die WKS hilft dabei den Gemeinden bei der Sponsorensuche und bei der Förderabwicklung. Das Konzept wurde im Zuge der Bildungsoffensive der WKÖ sogar auf ganz Österreich ausgeweitet. In fast allen Bundesländern gibt es bereits Entdeckerzonen für die Kleinsten oder sind welche in Planung. Das große Ziel: bis 2030 soll es in jedem Bezirk Österreichs mindestens einen Spürnasenkindergarten geben. WKS-Präsident Peter Buchmüller: „Aus einer wunderbaren Idee, die ihren Ursprung vor 12 Jahren in Salzburg hatte, ist ein großartiges Erfolgsprojekt geworden. Wir haben jetzt mehr als 100 Spürnasenecken in Österreich in Betrieb, 30 weitere sind in Vorbereitung – und sogar aus Tschechien, Bayern und Schweden gibt es Anfragen!“

 

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Im Bild von links: WKS-Präsident Peter Buchmüller, Landesrätin Daniela Gutschi, KR Peter Malata, Geschäftsführer des Dachsponsors W&H Dentalwerk Bürmoos, Bernadette Unger, Entwicklungsteam der „Spürnasenecke“, Vizebürgermeister Peter Listberger und die Spürnasen des Kindergartens Altenmarkt, Paul, Babsi, Hugo und Paul.

Foto: WKS/Foto Oczlon