Eine der Salzburger Gründerinnen ist Anja Mutzenbach, die sich 2021 mit ihrer Unternehmensberatungsfirma „Hooray Solutions“ in Koppl selbstständig gemacht hat.
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Neues Allzeithoch mit 2.434 Gründungen

Der Drang zum Unternehmertum ist in Salzburg ungebrochen. 2021 wurde trotz anhaltender Corona-Pandemie ein neuer Gründerrekord erzielt. 

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Aktualisiert am 13.03.2023

Die Corona-Pandemie scheint dem Gründerwillen keinen Abbruch zu tun – im Gegenteil. Mit 2.434 Gründungen wurde 2021 in Salzburg ein neues Allzeithoch erreicht. Das ist ein Plus von rund 10% im Vergleich zum Jahr 2020. Auch österreichweit verzeichnete man 2021 mit 35.095 Firmengründungen eine nachhaltige Steigerung (2020: 32.973 Firmengründungen) mit einem Plus von 6,4%.

Besonders viele Gründungen gab es laut Mag. Peter Kober, Leiter vom WKS Gründerservice, im Bereich der Digitalisierung. „Hier gibt es zum einen jene, welche die Digitalisierung nutzen, wie der Onlinehandel, und zum anderen Dienstleister, die bei der Umstellung auf digitale Prozesse unterstützen, wie IT-Unternehmen oder Werbeagenturen. Die Flut an Paketen hat aber auch für die Güterbeförderer einen Markt eröffnet, den zahlreiche Jungunternehmer neu besetzen.“

Gefragt sind in der Pandemie auch Persönliche Dienstleister, Lebens- und Sozialberater wie der gesamte Bereich der Gesundheitsberufe. Einer der großen Gewinner ist auch das Handwerk, das sich als krisenfest erwiesen hat. „Geld, das bei Urlauben und Gastronomiebesuchen gespart wurde, wurde vielfach in die eigenen vier Wände investiert. Die Auftragsbücher sind so voll wie selten zuvor“, erzählt Kober. Aber auch die gewerblichen Dienstleister wie Unternehmensberater und Buchhalter sind stark gefragt.

Frauen auf dem Vormarsch

Über 46% der neuen Einzelunternehmen wurden 2021 von Frauen gegründet. Eine dieser Gründerinnen ist Anja Mutzenbach, die sich 2021 mit ihrer Unternehmensberatungsfirma „Hooray Solutions“ in Koppl selbstständig gemacht hat. „Gerade während der Corona-Pandemie müssen sich viele Unternehmen mit Umstrukturierungsprozessen auseinandersetzen. Aber auch Themen wie Leadership und Führung aus der Distanz sind gerade sehr aktuell. Unter anderem bei diesen Herausforderungen unterstütze ich Unternehmen bei der Lösungsfindung und anschließender Prozessabwicklung“, betont die Juristin mit den Schwerpunkten Human Resource Management und Training.

Salzburger Gründer stürzen sich nicht unvorbereitet in die Selbstständigkeit. Sie sammeln zuvor Praxiserfahrung im Beruf, wie das Durchschnittsalter von 36,1 Jahren deutlich macht. Wenig Änderungen gibt es bei den Gründungsmotiven: Über 70% wollen ihr eigener Chef sein, 65% wollen ihr Engagement in ihr eigenes Unternehmen einbringen. Nur 4,5% hat das AMS zur Selbstständigkeit geraten.

2021 wurden im WKS-Gründerservice insgesamt 2.020 Personen beraten. Damit holte sich die große Mehrheit der Jungunternehmer eine eingehende Beratung auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Und die intensiven Gründertrainings zeigen Wirkung, denn nach drei Jahren existieren noch 80% der Unternehmen, nach fünf Jahren noch 66%.