th share video content contact download event event-wifi cross checkmark close xing whatsapp wko-zahlen-daten-fakten wko-wirtschaftrecht-und-gewerberecht wko-verkehr-und-betriebsstandort wko-unternehmensfuehrung wko-umwelt-und-energie wko-steuern netzwerk wko-innovation-und-technologie wko-gruendung-und-nachfolge wko-bildung-und-lehre wko-aussenwirtschaft wko-arbeitsrecht-und-sozialrecht Twitter search print pdf mail linkedin google-plus Facebook arrow-up arrow-right arrow-left arrow-down calendar user home icon-gallery icon-flickr icon-youtube icon-instagram pinterest skype vimeo snapchat
news.wko.at
Mein WKO

Kunsthandel ist krisenresistent

Die Salzburger Kunst- und Antiquitätenhändler haben nach der Finanzkrise 2008 auch die Corona-Krise gut überstanden.

In den Galerien ist momentan Hochsaison“, meint Clara Kanz, die seit 2020 die Galerie Trapp in der Stadt Salzburg führt.
© WKS/wildbild "In den Galerien ist momentan Hochsaison“, meint Clara Kanz, die seit 2020 die Galerie Trapp in der Stadt Salzburg führt.

Rund 300 Kunst- und Antiquitätenhändler gehören dem Landesgremium des Handels mit Juwelen, Uhren, Kunst, Antiquitäten und Briefmarken an. Diese Zahl ist laut Dr. Ulrike Reinert relativ konstant. "Es hat zwar im Antiquitätenhandel insofern einen Strukturwandel gegeben, als die klassischen, nur auf Möbel spezialisierten Geschäfte ab den 2000er-Jahren fast völlig verschwunden sind. Sie mussten sich zusätzliche Standbeine wie etwa den Verkauf von Schmuck oder Gemälden schaffen“, erklärt die Berufsgruppensprecherin des Kunsthandels in der WKS. Ein Händlersterben habe es aber nicht einmal in den Corona-Jahren 2020 und 2021 gegeben.  

Kunst als Wertanlage

Ausschlaggebend dafür waren nicht nur die finanziellen Unterstützungen des Bundes sowie die vorübergehende Senkung der Umsatzsteuer für Kunstgegenstände von 13% auf 5%. "Bei den meisten Händlern sind die Verkäufe und damit auch die Umsätze im Vergleich zu 2019 nicht eingebrochen. Einige haben sogar richtig gute Geschäfte gemacht“, sagt Reinert. Auch der aktuelle Krisenmodus sei, so Reinert, kein Nachteil für den Kunsthandel: "Die hohe Inflation und der Krieg in der Ukraine führen dazu, dass viele Leute in vermeintlich oder tatsächlich sichere Anlageformen investieren. Kunstwerke – vor allem von bekannten Künstlern – spielen dabei eine wichtige Rolle.“

Das bestätigt auch Clara Kanz. Sie führt seit 2020 gemeinsam mit Fabian Bruckner die Galerie Trapp in der Salzburger Griesgasse, die vorwiegend Werke zeitgenössischer Künstler aus Österreich zeigt. "Die Kunden sind vorsichtig geworden. Derzeit stehen etablierte Künstler höher im Kurs als eher unbekannte“, sagt die 30-Jährige. 

Die Landeshauptstadt sei generell ein guter Standort für den Kunsthandel. „Hier gibt es eine wahnsinnig hohe Dichte an Galerien, die innerhalb von wenigen Minuten zu Fuß erreichbar sind. Das macht die Stadt so attraktiv für Käufer“, meint Kanz. „In Salzburg hat sich ein florierender Kunstmarkt entwickelt, weil das Interesse und die nötige Kaufkraft vorhanden sind“, ergänzt Peter Frey, Inhaber und Geschäftsführer der Galerie Frey, die heuer ihr zehnjähriges Bestehen feiert und sich auf klassische zeitgenössische Künstler aus Österreich spezialisiert hat. 

Ist mit den ­ersten zehn Jahren seiner Galerie Frey zufrieden: Peter Frey.
© WKS/wildbild Ist mit den ­ersten zehn Jahren seiner Galerie Frey zufrieden: Peter Frey.

Auch Branchensprecherin Ulrike Reinert attestiert der Stadt Salzburg eine lebendige und vielfältige Galerieszene. „Unter den insgesamt rund 30 Galerien haben wir etwa im High-End-Bereich die Galerie Thaddaeus Ropac, die mit zu den wichtigsten in Österreich gehört und mit Dependancen in Paris und London auch international bestens vernetzt ist. Daneben gibt es öffentliche Ausstellungsräume und junge, experimentelle Galerist:innen wie Sophia Vonier, die noch nicht so bekannt sind, aber wertvolle Aufbauarbeit leisten“, sagt Reinert.

Festspiele kurbeln die Geschäfte an

Salzburg sei aufgrund seiner Lage mitten in Europa ein guter Standort für den Kunsthandel. Im Vergleich zu anderen österreichischen Städten sei die saisonale Ausrichtung groß. "Die Festspiele bringen viele Menschen aus der ganzen Welt zu uns, die sich für Kunst und Kultur interessieren. Darum ist der Sommer für die Galerien die Hauptsaison. Manche machen 50% des Jahresumsatzes in den Sommermonaten“, erklärt die Branchensprecherin. Nach den coronabedingten Einschränkungen in den vergangenen beiden Jahren laufe das Geschäft im heurigen Sommer fast wieder normal. 

Auch Peter Frey bezeichnet die aktuelle Geschäftslage als gut. "Das liegt nicht nur an den Festspielen, sie sind aber natürlich ein wichtiger Faktor.“ In Salzburgs Galerien sei wieder Hochsaison, sagt auch Clara Kanz: "Momentan ist sehr viel los. Das können, so glaube ich, auch alle Kolleg:innen bestätigen.“

  • 25 Galerien und Ausstellungsräume aus der Stadt Salzburg präsentierten sich beim "Gallery Week_End“, das von 27. bis 30. Juli mit einem umfangreichen Rahmenprogramm über die Bühne ging. Laut Initiatorin Ulrike Reinert waren vor allem die sogenannten Art Walks ein Erfolg: "An diesen geführten Touren mit professionellen Kunstvermittlerinnen nahmen fast 100 Interessierte teil.“
  • Das nächste "Gallery Week_End“ wird Anfang Mai 2023 stattfinden. Reinert will daraus eine österreichweite Dachmarke machen. Gespräche mit Branchenvertretern aus anderen Bundesländern sind vielversprechend verlaufen.


Das könnte Sie auch interessieren

rrr

Ideen für die Zukunft des Tourismus

Am 29. März, 15 Uhr, findet im Haus für Mozart das Symposium „Zukunft:Tourismus“ der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS statt. mehr

Salzburgs Händler haben ein durchwachsenes Jahr 2022 hinter sich. Das nominelle Umsatzplus von 13,5% ist fast zur Gänze den hohen Preissteigerungen geschuldet.

Hohe Kosten fressen Gewinne auf

Salzburgs Handelsbetriebe konnten ihre Umsätze 2022 nominell kräftig steigern. Berücksichtigt man die starken Preiserhöhungen, bleibt allerdings unterm Strich kaum etwas davon übrig.  mehr

Spartenobmann Wolfgang Reiger, Staatssekretär Florian Tursky und Spartengeschäftsführer Martin Niklas.

Auf dem Weg in die digitale Zukunft

Staatssekretär Florian Tursky beleuchtete beim IC-Businesslunch den Stand der Digitalisierung in Österreich. mehr