Ein Hotelier als Bienenzüchter
Das „Grüne Hotel zur Post“ in Salzburg verzichtet auf fossile Energieträger und belohnt Gäste, die umweltfreundlich anreisen. Den Honig für das Frühstücksbuffet produziert Eigentümer Georg Maier selbst.

1999 hat Georg Maier das Hotel zur Post im Salzburger Stadtteil Maxglan von seinen Eltern übernommen. Seither hat er das Drei-Sterne-Hotel gemeinsam mit seiner Gattin Silvia neu ausgerichtet und zu einem ökologisch und nachhaltig orientierten Betrieb gemacht. "Nachhaltigkeit ist mir ein Anliegen, weil wir die Welt für unsere Nachkommen so erhalten müssen, dass sie noch lebenswert ist“, meint Maier.
Das Hotel benötigt nahezu keine fossilen Energieträger mehr, Strom und Wärme stammen zu 100% aus erneuerbaren Quellen. Maier hat in die Umstellung über 350.000 € investiert. Mehr als ein Drittel davon ist in eine Pelletheizung mit Fernwärme-Mikronetz geflossen. "Die Heizung im Haupthaus versorgt fünf weitere Gebäude – darunter zwei Gästehäuser – mit Wärme und ersetzt fünf Gasheizungen und eine Ölheizung. Wir konnten dadurch rund 20.000 Kubikmeter Erdgas und 23.000 Liter Heizöl pro Jahr einsparen“, rechnet der Unternehmer vor.
Photovoltaik und Wasserkraft
Darüber hinaus verfügt das Hotel über drei thermische Solaranlagen, sieben Ladestationen für Elektroautos und drei Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 31 Kilowatt-Peak. "Wir erzeugen jährlich rund 30.000 Kilowattstunden Strom selbst und haben Bezugsrechte für das nahe gelegene Kleinwasserkraftwerk Sinnhub gekauft, das im Frühjahr in Betrieb gehen wird“, erklärt Maier. "Unser Ziel ist es, Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu sein und möglichst viele Nachahmer zu finden“, sagt der Hotelier, der auch einen umfangreichen Gemeinwohlbericht für sein Unternehmen erstellt hat.

Touristen, die umweltfreundlich anreisen, erhalten einen Rabatt von 10%. Maier schätzt, dass sich etwa 20% der Gäste wegen der nachhaltigen Betriebsführung für sein Hotel entscheiden. "Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Die Gäste loben vor allem die Qualität unseres Bio-Frühstücks, das aus 100% biologischen Lebensmitteln besteht, die so weit wie möglich aus der Region stammen.“ Die jährlichen Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Lebensmitteln beziffert Maier mit 12.000 bis 15.000 €. "Das ist es mir aber wert“, betont der Hotelier.
Der Honig für das Frühstück der Gäste wird im Garten des Hotels produziert. „Ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllt und vor ein paar Jahren drei Bienenstöcke gekauft, die ich mit Unterstützung von Stadtimkerin Karoline Greimel selbst bewirtschafte. Vergangenes Jahr habe ich immerhin fast 50 Kilo Bio-Honig geerntet“, erzählt der Hotelier stolz.
Fakten
- Das Hotel zur Post war ursprünglich eine Pension und besteht seit 1949.
- Das Haupthaus und die Gästehäuser verfügen über insgesamt 42 Zimmer.
- Pro Jahr werden rund 25.000 Gästenächtigungen verzeichnet. 2022 betrug die Auslastung 75%.