Handel ist stabiler Wirtschaftsfaktor
Trotz der Corona-Krise ging die Zahl der Handelsbetriebe im vergangenen Jahr nicht zurück. Auch bei der Beschäftigung gab es kaum Veränderungen.

Rund 6.250 Salzburger Unternehmen werden schwerpunktmäßig dem Handel zugerechnet. "Diese Zahl hat sich im Vorjahr auf dem hohen Niveau von 2019 eingependelt“, heißt es in einer aktuellen Erhebung des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung.
Es gebe allerdings unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Handelssektoren. Während im Einzelhandel und in der Kfz-Wirtschaft ein leichter Anstieg um 60 bzw. 20 Unternehmen zu verzeichnen gewesen sei, habe die Zahl der Großhandelsunternehmen um 80 abgenommen. "Der Handel ist unterschiedlich stark von den Auswirkungen der Krise betroffen“, bestätigt auch KommR Hartwig Rinnerthaler, Obmann der Sparte Handel in der WK Salzburg. "Einzelne Branchen liegen umsatzmäßig noch immer stark unter dem Vorkrisenniveau. Daher ist es nach wie vor wichtig, dass Entlastungsmaßnahmen da ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, betont Rinnerthaler.
Die Gründungszahlen sind im Großhandel und in der Kfz-Wirtschaft leicht rückläufig. Im Einzelhandel gab es dagegen praktisch keine Veränderung. Insgesamt wurden 2020 rund 680 Handelsunternehmen gegründet, ein Jahr zuvor waren es 700.
Stabil ist auch die Beschäftigungssituation. Im Jahresdurchschnitt 2020 hat sich die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im Salzburger Handel auf 44.380 eingependelt. Das bedeutet im Vergleich zu 2019 ein Minus von 1% oder 330 Mitarbeitern. Hier kam es sowohl im Großhandel als auch im Einzelhandel und in der Kfz-Wirtschaft zu leichten Rückgängen. "Insgesamt hat sich die Struktur im Salzburger Handel in der Covid-19-Krise nicht wesentlich verändert“, resümiert Studienautor Josef Voithofer vom Economica Institut.
Kurzarbeit hat vielen geholfen
Die Möglichkeit der Kurzarbeit wurde von den Betrieben speziell während der Lockdowns stark in Anspruch genommen. Im April 2020 waren knapp 29.500 Handelsbeschäftigte in Kurzarbeit. Nach diesem Höchststand ging die Zahl der Betroffenen im Oktober auf etwa 1.500 zurück, um dann im Dezember wieder auf mehr als 10.000 anzusteigen. "Die rasche und unbürokratische Durchführung der Kurzarbeitsmodelle war ein wichtiger Beitrag, um die Unternehmer gemeinsam mit ihren Mitarbeitern durch die Lockdown-Phasen zu bringen“, lobt Hartwig Rinnerthaler. Aktuell werde die Kurzarbeit vor allem in jenen Branchen genutzt, in denen die Umsatzzahlen das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht hätten, so der Spartenobmann.
In Zahlen
- Salzburgs Handel hat im Vorjahr Netto-Umsätze in Höhe von knapp 32 Mrd. € erwirtschaftet. 11,8 Mrd. € oder 37% entfielen auf den Einzelhandel. Der Anteil der Kfz-Wirtschaft betrug 32%, der Großhandel kam auf 31%.
- 53% der unselbstständig Beschäftigten sind Frauen. Im Einzelhandel ist der Anteil der weiblichen Mitarbeiter mit 73% besonders hoch. Im Großhandel und in der Kfz-Wirtschaft machen sie 37% bzw. 24% aus.