Neue Märkte erobern

Meister fallen nicht vom Himmel. Und wer bei den ersten Schritten am Steilhang Export von einem erfahrenen Bergführer gesichert wird, fällt selten auf die Nase. Mitarbeiter des WKS-Fachbereichs „Außenwirtschaft und Handelspolitik“ begleiten Salzburger Unternehmen in Sachen Internationalisierung. Der Schritt über die Grenzen fällt damit wesentlich leichter. Dabei sind die AußenwirtschaftsCenter (AC) der Außenwirtschaft Austria wichtige Partner. 2017 wurden in Salzburg 624 Beratungen durchgeführt.
„Die Exportberatung der WKS ist ein Musterbeispiel dafür, wie man sich Hilfe vorstellt. Der Erfolg unserer Firma steht in engem Zusammenhang mit der kräftigen Unterstützung der WK Salzburg. Besonders beim Markteintritt helfen die Tipps, Marktsondierungsreisen, Messen und Förderprogramme von go international enorm. Wichtige Kontakte werden rasch und unbürokratisch hergestellt“, lobt Erhard Sieder, Geschäftsführer der ARGE Starkholz Salzburg, die Beratungsstelle. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren 11 Millionen Euro Umsatz mit nordamerikanischen Kunden gemacht. Das sind schon beeindruckende Zahlen“, ergänzt Sieder.

Exporthilfe von A bis Z
„Von der Vorbereitung bis zur Erschließung neuer Märkte werden bei uns viele Serviceleistungen angeboten“, schildert Dr. Christian Möller, Leiter des WKS-Fachbereichs „Außenwirtschaft und Handelspolitik“. Es muss eruiert werden, ob im Unternehmen jemand über das nötige zoll- und außenhandelsrechtliche Grundwissen verfügt. Sollte das nicht der Fall sein, bietet die WKS Schulungen an, um Basiswissen in den Bereichen Zolltarif, Zollverfahren, Außenhandelsrecht und AGBs zu vermitteln – auf Wunsch auch im Unternehmen.
Zahlreiche Tipps gibt es auch bei der Erstellung von Exportdokumenten. „Im Zuge dessen müssen wir oft darauf hinweisen, dass im Unternehmen der Export nicht nur nebenbei betrieben werden kann, sondern besonders zu Beginn Chefsache sein sollte. Zudem weisen wir darauf hin, dass das Unternehmen mit dem Beginn von Auslandsaktivitäten den gewohnten Heimathafen der österreichischen bzw. EU-Rechtsordnung verlässt und mit anderen Rechtskreisen und Handelsbräuchen konfrontiert wird. Rechtliche Unwägbarkeiten und unangenehmen Überraschungen sind manchmal die Folge“, warnt Möller.
Den geeigneten Zielmarkt finden
Um geeignete Zielmärkte zu finden, müssen zuvor viele Faktoren analysiert werden. Bei diesem Schritt bietet die WKS-Exportberatung an, gemeinsam mit dem Unternehmen Zölle, Importabgaben, Zollermäßigungen des Ziellandes sowie weitere Einfuhrhindernisse zu klären, um die Sendung möglichst ohne Zwischenstopp an der Grenze ans Ziel zu bringen. Zudem gibt es je nach Destination auch unterschiedliche Kennzeichnungsbestimmungen und Vermerke auf Rechnungen. „Hier erörtern wir mit dem Unternehmen Fragen der Rechtsgestaltung im Exportvertrag verbunden mit einer Einschätzung, inwieweit Ansprüche aus der Lieferbeziehung als durchsetzbar eingestuft werden können. Häufig sehen wir uns veranlasst, den Abschluss einer Schiedsgerichtsvereinbarung zu empfehlen“, informiert Möller. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird das jeweilige AußenwirtschaftsCenter am Zielmarkt miteinbezogen, um weitere Sondierungen vor Ort vorzunehmen.
Hilfe bei Exportbegleitdokumenten
Bei der Internationalisierung spielen Exportbegleitdokumente eine zentrale Rolle. „Ich bin froh, dass es die Exportberatungsstelle gibt. Vor allem bei der Erstellung von Zolldokumenten hat mir die Abteilung hervorragend weitergeholfen. Ohne die Hilfe der WKS-Experten hätte ich nicht weitergewusst, weil es sich hier um eine komplizierte Materie handelt“, erzählt Alexander Vorderleitner, Geschäftsführer der 31plus GmbH in Wals.

Zu beachten sind dabei bestehende Freihandelsbeziehungen, Embargoregelungen, und Inspektionszertifikate. Hilfe gibt es auch bei Behördenverfahren im Inland und – falls erforderlich - durch das AußenwirtschaftsCenter im Zielland. Eine besondere Rolle spielt bei Drittlandexporten die Ausstellung der Ursprungsnachweise, erzählt Möller: „Bei deren Abwicklung kommt es häufig zu Unsicherheiten. Hilfestellungen im Bereich der Ursprungs-und Präferenzregelungen werden daher oft in Anspruch genommen.“
In den vergangenen Jahren haben speziell jene Geschäftsfälle stark an Bedeutung gewonnen, in denen Arbeitsleistungen im Ausland zu erbringen sind. Dazu zählen beispielsweise Montagen, Installationen sowie Tätigkeiten der Bau- und Baunebengewerbe. Bei jedem Fall sind länderindividuelle Unterschiede bezüglich der Entsendung von Mitarbeitern zu berücksichtigen sowie unterschiedliche Meldepflichten, steuerliche Gesichtspunkte, Visafragen und gewerberechtliche Auflagen.
Wichtige Kontakte vermitteln
Die WKS-Exportberatung sieht sich als Plattform zur Vermittlung von Kontakten zwischen Mitgliedsunternehmen und verschiedenen Ansprechpartnern. „Je nach Anlass informieren wir über zuständige Behörden, Botschaften, Konsulate, Sachverständige, Zertifizierungsstellen, Dienststellen der Europäischen Union sowie Förderstellen und stellen auf Wunsch einen Erstkontakt her. Außerdem veranstalten wir Meetings mit potenziellen Geschäftspartnern und ersuchen unsere Kollegen der Außenwirtschaftsbüros um Recherche nach geeigneten Vertriebspartnern. Wir koordinieren Exportstrategiegespräche mit unseren Wirtschaftsdelegierten, veranstalten Außenwirtschaftssprechtage, Messen, Wirtschaftsmissionen und Markterkundungsreisen.“
Die Top-Services:
- Exportstrategieberatung
- Zielmarkt definieren
- Hilfe beim Exportablauf
- Kontaktbörse
