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UNESCO stellt Handwerke ins Rampenlicht

Seit 20 Jahren rückt die UNESCO auch traditionelle Handwerksberufe ins Rampenlicht: Kürzlich wurden etwa das Freihandschmieden oder das Handwerk der österreichischen Zuckerbäcker ins österreichische Verzeichnis der immateriellen Kulturerbe aufgenommen.

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© Johann Schmutz Das Freihandschmieden beinhaltet auch das Anfertigen eigener Werkzeuge für weitere Schmiedeverfahren.

Unter „Immateriellem Kulturerbe“ versteht die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) verschiedenste Künste, Handwerke, Bräuche und gesellschaftliche Praktiken, die von Menschen ausgeübt, weitergegeben und weiterentwickelt werden. Seit 2003 werden weltweit im Rahmen des „UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes“ verschiedenste kulturelle Ausdrucksformen bzw. Praktiken dokumentiert und sichtbar gemacht. In Österreich sind das mittlerweile 157. „Dabei geht es nicht nur um die bloße Wiedergabe fragiler Erinnerungen, sondern um die Betonung ihrer vollen gegenwärtigen Lebendigkeit und gesellschaftlichen Bedeutung“, sagt Dr. Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission.

Im Bereich „Traditionelle Handwerkstechniken“ wurden jüngst das Freihandschmieden sowie die Zuckerbäckerei aufgenommen. Beim Freihandschmieden wird mit den vier Elementen Feuer, Luft, Wasser und Erde gearbeitet. Heute wie damals werden Schmiedeeisen und Stahl in glühendem Zustand durch Schlagen und Drücken in freier Handarbeit mithilfe entsprechender Werkzeuge bearbeitet. Die daraus entstehenden geschmiedeten (Kunst-) Objekte reichen von herrschaftlichen Insignien bis hin zu profanen Bauelementen.

Erhaltung und Neuanfertigungen

„Die Aufnahme des Freihandschmiedens in die Welterbe-Liste ist ein wichtiger Schritt für unser Handwerk. Gerade die historische Altstadt von Salzburg, die ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe ist, wäre ohne die vielen kunstvollen Arbeiten von Schmiedehandwerkern nicht so schön, wie wir sie kennen“, sagt Thomas Wenger, Innungsmeister der Salzburger Metalltechniker. Ob die schönen schmiedeeisernen Grabkreuze auf den Friedhöfen, kunstvolle Eingangstore und Portale in Kirchen und historischen Gebäuden oder die aufwändig gestalteten Geschäftsschilder in der Getreidegasse oder anderswo in der Altstadt: Schmiedekunst begegnet einem hier auf Schritt und Tritt. „Wir Metalltechniker bzw. Schmiede sind allerdings nicht nur auf die Erhaltung und Adaption dieser historischen Substanz spezialisiert, sondern produzieren auch Neuanfertigungen für moderne Bauwerke“, sagt Wenger weiter.

Dass die Tradition des Schmiedehandwerks auch mit Erfolg an die Jugend weitergegeben wird, beweisen die jüngsten Ergebnisse des Salzburger Fachkräftenachwuchses beim Bundeslehrlingswettbewerb der Metalltechniker: Florian Seifter von Metalltechnik und Kunstschmiede Christoph Lassacher in Tamsweg holte sich den Bundessieg in der Schmiedetechnik, Sebastian Fohringer von der Firma Wolfgang Achrainer in Westendorf erreichte in dieser Kategorie den zweiten Platz.

Präzision und Kreativität vereint

Die Arbeit der ebenfalls aufgenommenen Zuckerbäcker ist immer noch zum großen Teil Handarbeit. Das Handwerk erfordert Präzision in der Ausführung sowie Kreativität und Anpassung in der Weiterentwicklung. Die Zutaten und die traditionellen Ver- und Bearbeitungsmethoden mit verschiedensten Werkzeugen haben sich im Lauf der Jahrhunderte kaum verändert und dennoch Anpassung und stetige Weiterentwicklung erfahren.

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© wildbild Die Herstellung von Zuckerbäcker-Kreationen beruht auf einer Vielzahl von Arbeitstechniken.

„Die UNESCO-Auszeichnung ist gerade für uns Handwerker in Salzburg toll und rundet das hochwertige Angebot in unserer Stadt ab“, unterstreicht Martin Studeny, Berufsgruppensprecher der Salzburger Konditoren. „Salzburg ist bekannt für die Schönheit der Stadt, die Festspiele und die Mozartkugel. Nun wird auch die Arbeit der Zuckerbäcker ins Rampenlicht gerückt“, sagt Studeny weiter. Der Berufsgruppensprecher betont allerdings, dass zum Handwerk nicht nur feine Zuckerguss- oder Marzipanfiguren gehören, sondern auch die weltbekannten Mehlspeisen wie Sachertorte oder Apfelstrudel von den Menschen geschätzt werden. Und den zahlreichen Touristen der Stadt werde mit der Auszeichnung deutlich gemacht, dass es neben der Mozartkugel auch viele andere süße Köstlichkeiten aus Salzburg gibt.

Stellenwert des Berufsstandes gehoben

Bereits 2019 als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet wurden die traditionellen Handwerkstechniken der Rauchfangkehrer. Das Beschliefen also Besteigen sowie Kehren, Patschokieren und kontrollierte Ausbrennen von Rauchfängen, um diese von Ruß zu befreien, sind Handwerkstechniken, die bereits im 17. Jahrhundert zum Einsatz kamen und heute noch österreichweit professionell durchgeführt werden. Das Handwerk der Rauchfangkehrer ist zudem eng verbunden mit gesellschaftlichen Ritualen, da sie symbolisch für Glück stehen.

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© Franz Neumayr Für die Rauchfangkehrer hat die Auszeichnung als immaterielles Weltkulturerbe eine Aufwertung des Berufsstandes gebracht.

„Die UNESCO-Auszeichnung hat wesentlich dazu beigetragen, den Stellenwert des Berufsstandes in der Gesellschaft zu heben. Durch derartige Maßnahmen wird den Menschen vor Augen geführt, wie wichtig die Rauchfangkehrer für den vorbeugenden Brandschutz und damit auch den Umweltschutz sind“, sagt Innungsmeister Kurt Pletschacher.

Neben dem Einsatz alter Handwerkstechniken hat das Rauchfangkehrergewerbe in den vergangenen Jahren auch einen enormen Modernisierungsschub erfahren. Die Rauchfangkehrer sind mittlerweile Profis in allen Fragen rund um Kamin und Feuerstätten. Sie beheben Mängel, führen Rauch- und Abgasmessungen durch, erstellen Gutachten und Befunde und informieren die Kunden über den energiesparenden und umweltschonenden Betrieb der Heizung. Unter anderem sind sie auch befugt, den Energieausweis für Häuser und Wohnungen auszustellen.

Jugend zeigt Interesse

So hat der Rauchfangkehrer im Vergleich zum vergangenen Jahrhundert ein völlig neues Berufsbild erhalten. „Und das dürfte auch das Interesse bei jungen Leuten geweckt haben“, freut sich Pletschacher. Denn allein im vergangen Jahr haben in Salzburg elf junge Menschen eine Rauchfangkehrer-Lehre begonnen.

„Ich gratuliere den neu aufgenommenen Handwerken zu dieser großen Auszeichnung. Sie tragen ganz wesentlich dazu bei, das reichhaltige kulturelle Erbe Österreichs zu bewahren und in die Zukunft zu tragen. Dazu ist es nicht nur nötig, traditionelle Handwerkstechniken fortzuführen, sondern diese mit kreativen Ideen ständig neu zu bereichern. Es tut gut, wenn das Selbstbewusstsein des Handwerks gestärkt und sein gesellschaftlicher Wert öffentlich betont wird“, resümiert KommR Josef Mikl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKS.

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