Österreich jubelt über 12 WM-Medaillen
Mit einer herausragenden Medaillenbilanz für das „Team Austria“ wurden am vergangenen Sonntag im Messezentrum Salzburg die „WorldSkills 2022“ abgeschlossen.

Erstmals in der Geschichte von WorldSkills fanden aufgrund der coronabedingten Absage des ursprünglichen Austragungsortes Shanghai/China die Berufsweltmeisterschaften weltweit in 15 Destinationen an rund 25 Austragungsorten in Europa, Nordamerika und Ostasien statt. Die sieben Wettbewerbe im Messezentrum Salzburg waren der Schlusspunkt dieser 12 Wochen dauernden „WorldSkills Competition 2022 Special Edition“, bei der sowohl Salzburg als Austragungsort als auch das Team Austria noch einmal so richtig glänzen konnten.
„Die letzten drei Tage hier in Salzburg waren extrem aufregend. Die Leidenschaft, die Emotionen und die geballte Kompetenz waren zu jedem Zeitpunkt spürbar. WorldSkills steht international für höchste Qualität und Innovation. Die Weltmeisterschaft vernetzt nicht nur Menschen über Länder hinweg, sondern zeigt auch, dass unsere jungen Fachkräfte bereit für die Herausforderungen der Zukunft sind. Die WM-Teilnehmer haben gezeigt, dass sie Lösungen zu Problemen – wie dem Klimawandel – beisteuern können. Ich darf allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz herzlich zu den tollen Leistungen gratulieren“, sagte Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, bei der Closing Ceremony.

Und Landeshauptmann Wilfried Haslauer ergänzte: „Dieses Finale ist ein ganz spezieller Moment für uns alle, weil es das Finale eines einzigartigen Wettbewerbs markiert. In den vergangenen Tagen haben wir hier rund 100 Teilnehmer aus 36 Nationen erlebt, aber auch bemerkenswerte Leistungen, eine unglaubliche Leidenschaft und herausragende Fähigkeiten. Danke an alle Beteiligten, die an diesem einzigartigen Event beteiligt waren.“
Für Salzburgs Wirtschaftskammer-Präsident Peter Buchmüller waren die WorldSkills-Wettbewerbe einmal mehr der Beweis dafür, wie wichtig die duale Berufsausbildung für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft ist: „Im internationalen Wettbewerb können wir nur mit top-ausgebildeten Fachkräften bestehen. Daher werden wir diesen Weg auch in Zukunft fördern.“ Nicht zuletzt seien die Wettbewerbe für die Besucher der parallel ausgetragenen BerufsInfo-Messe „BIM“ eine hervorragende Gelegenheit gewesen, den besten Fachkräften der Welt bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.
© WKS
Historischer Medaillen-Erfolg
Insgesamt holte Österreich bei dieser Berufs-Weltmeisterschaft schließlich zwölf Medaillen (sechs in Gold, zwei in Silber und vier in Bronze). In der EU-Wertung wird Österreich sensationell Zweiter – vor dem Team Austria liegt lediglich Frankreich. Den Sieg im internationalen Medaillenspiegel holt sich China, vor Korea und Taiwan. Österreich belegte Rang 7. Damit zählt die diesjährige WM zu den erfolgreichsten aller Zeiten für Rot-Weiß-Rot. Von der Medaillenanzahl war Team Austria nur in Linz 1983 (19 Medaillen, davon fünfmal Gold, achtmal Silber und sechsmal Bronze) stärker. In Kasan 2019 eroberte Österreich ebenso zwölf Medaillen (sechsmal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze).
Aus Salzburger Sicht waren die WorldSkills ebenso ein großer Erfolg: Die Mode-Technologin Lisa Lintschinger aus dem Lungau holte bei ihrem Wettbewerb im finnischen Helsinki ein Medaillon for Excellence. Der Pongauer Kilian Wallner, der in Salzburg im Bewerb Land- und Baumaschinentechnik an den Start ging, schrammte aufgrund eines Fehlers im Traktorenbereich an den Medaillenrängen vorbei. „Ich bin enorm stolz auf meine Leistung und auf meine Medaille“, sagte Lintschinger bei der Closing Ceremony in Salzburg. „Auch wenn ich keine Medaille gemacht habe, werde ich die Erlebnisse und Erfahrungen dieses Wettbewerbs nie vergessen. Die WorldSkills sind trotz der Konkurrenz unter den Teilnehmern eine einzigartige Veranstaltung der Freundschaft und des Miteinanders“, resümierte Wallner.
Daneben haben die WorldSkills auch direkte ökonomische Effekte. Sie haben in Salzburg rund 3.000 Nächtigungen und 9.000 Mahlzeiten ausgelöst. Die wirtschaftliche Bedeutung der Fachkräfte-WM wird auch an den 60 Sponsoren sichtbar, die sich mit rund 3,5 Millionen € für das Event eingebracht haben.