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 Menschen kreieren Marktfähigkeit 

Eric-Jan Kaak ist seit 2020 Innovation Lead bei der Spar ICS, der IT-Gesellschaft der Spar Österreich-Gruppe. Sie kümmert sich um sämtliche IT-Belange von Spar, Interspar, Hervis und SES (Spar European Shopping Centers).  

Eric Jan Kaak Interview
© WKS/Vogl Perspektive Innovationsmanager Eric-Jan Kaak, ICS-Spar, nimmt die „Arbeitsperspektive“ ein: „Was sagt die Arbeit, wenn sie im Wartezimmer sitzt und eigentlich rasch erledigt werden will?“

Der gebürtige Niederländer Kaak ist seit 30 Jahren Spezialist in Sachen Technologie und Organisation in international agierenden Unternehmen. Sein Blick gilt der Art und Weise, wie Menschen miteinander arbeiten sollen, um Innovationen hervorzubringen: rechtzeitig zu entdecken, welche Bedürfnisse es am Markt es gibt und wie eine rasche Umsetzung erfolgen kann. 2013 wurde er von einer internationalen Jury, organisiert von Confare und Ernst & Young, mit dem österreichischen CIO-Award als „CIO des Jahres“ ausgezeichnet. 

Sie haben einmal provokant gesagt: „Technologie ist wurscht“, und ergänzen, dass es ohne Überzeugung und Vertrauen keine ­Veränderung gibt. 

Viele glauben, dass die Technologie unsere Probleme löst. Viele Unternehmen sagen zu Innovation: Wir brauchen ein neues Tool, egal ob im Hard- oder Softwarebereich, und die Welt wird besser. Dem ist nicht so. Die wenigsten Probleme lassen sich durch Technologie allein lösen. Es braucht Menschen dazu. Man muss eine Struktur und eine Kulturumgebung schaffen, in der die Menschen sich wohlfühlen, um innovativ zu sein. 

Wenn Astronauten in der Raumkapsel sagen: ­„Houston, wir haben ein Problem“, dann geht es zwar vordergründig um Technisches, aber letztlich um das Vertrauen in das Bodenpersonal, dass dieses alles daransetzt, Lösungen rasch und kompetent anzubieten? 

Einer meiner Lieblingsfilme ist Apollo 13. Vom Moment, als der Unfall passiert, bis zu dem Moment, bei dem die Astronauten wieder sicher landen, kann man die Kommunikationslinien verfolgen. Welche Rollen nehmen die maßgeblichen Leute ein? Welche Sprache wird verwendet? Welche Lösungswege erörtert? Ein Großteil der Projekte scheitert nicht, weil die Technologie nicht da ist, er scheitert, weil die Menschen kommunikativ nicht klarkommen. Aus dieser Stunde Filmsequenz könnte man ganze Kommunikationsseminar-Tage aufbauen.

Zurück zu Ihrem Alltag in der Spar ICS.

Einerseits ist Arbeit und Arbeitsorganisation ein Schwerpunkt, andererseits schauen wir auf den Markt und die Produkte. Im ersten Punkt werde ich zu Teamunterstützungen in verschiedenen Bereichen unseres Hauses hinzugezogen: Kerntechnologie, Umsysteme, E-Commerce etc. Ich schaue mir die Arbeitsstruktur an und deren Flowfaktoren und führe Coachings und Workshops durch. Ich arbeite dabei international mit Schwerpunkt Mitteleuropa. Ich arbeite in der Spar ICS selbst, aber auch mit Menschen aus den Fachabteilungen – etwa im Portfoliomanagement – und auch mit Leuten, die in den Spar-Geschäften arbeiten. Wo sind wir falsch abgebogen oder wie können wir besser und schneller reagieren? Ich bin ein großer Verfechter davon, genau dort hinzugehen, wo die Arbeit mit dem Kunden stattfindet: zum Beispiel wie kann man auf der Fläche beim Sportartikelhändler Hervis das Kundenerlebnis verstärken? 

Eric-Jan Kaak
© WKS/Vogl Perspektive Eric-Jan Kaak

Sie haben Flow als Qualitäts­merkmal erwähnt. Stellen Sie innovative ­Fragen zu Flow? 

Flow ist die Folge aus einer neuen Art des Arbeitens. In einem ersten Schritt arbeite ich an der Sichtbarmachung der Arbeit. IT-Arbeit ist oft schlecht sichtbar und findet im Hintergrund statt. Wer sind die Nutznießer einer IT-Arbeit? Von wem bist du abhängig? Wer wartet auf deine Ergebnisse? Wir verbinden die Sichtbarmachung mit Prozessschritten: Idee, Konzept, Analyse, Detailplan, Umsetzung. Wo wir feststellen, dass Arbeit nicht gut fließt, nehmen wir uns nötiger Verbesserungen an. Wir steuern Wartezeiten und Neubeginne, indem wir vernünftige Arbeitsportionen mit hohem Durchfluss und hohen Erledigungsraten schaffen.  

Sie machen viel Schnittstellenmanagement?

Zu viel wird an zu vielen Sachen gleichzeitig gearbeitet. Zu viel bleibt aus diesem Grund unerledigt. Versuchen Sie die Welt aus der zu erledigenden Arbeit zu sehen. Jemand arbeitet an dir und du musst kontinuierlich warten. Du sitzt im Wartezimmer, im nächsten Wartezimmer und so fort … Eigentlich möchtest du als Arbeit aber nichts lieber, als rasch erledigt zu werden. Du möchtest nicht eine Durchlaufzeit von drei Wochen erleben, um lediglich fünf Stunden an dir arbeiten zu lassen. Dieser Perspektivenwechsel schafft oft Erkenntnis. Das Stäbchen eines Staffellaufs soll möglichst schnell und vertrauensvoll durch das Stadion gebracht werden. Einiges davon kommt aus der Lean Production, und das hängt dann wieder mit agilen Arbeitsweisen zusammen, wobei Agilität nicht als Tool gesehen werden darf. Da ist das Prinzip „people and interactions over processes and tools“ entscheidend.  Beides ist wichtig, aber die Interaktion der Menschen steht an der Spitze. Es braucht Sinnerkenntnis. Ein gutes Gespür dafür, warum wir Dinge tun und warum wir sie gemeinsam noch besser tun können.

Was bedeutet für Sie Markt- und Produktinnovation?

Das ist großes Teamwork. Viele Menschen glauben, dass Innovation daraus entsteht, dass ich nur eine „goldene“ Idee zu haben brauche. So einfach ist es nicht, ein gutes Produkt entsteht aus einem ungelösten Problem. Dann braucht es zudem noch kontinuierliches Risikomanagement. Dahingehend müssen Märkte betrachtet werden; wie kann das Risiko minimiert werden, dass etwas entwickelt wird, das niemand braucht. Wir suchen nach Beweisen, dass Situationen tatsächlich so sind, wir sprechen von Validierung. Ich bringe mittels Coaching Methoden und Sichtweisen ein, diese Beweislagen herzustellen zu können, um Lösungen zu erarbeiten, die ebenfalls wieder validiert werden müssen. Wir wollen schnell unter Marktbedingungen lernen. Haben wir Problem und Lösung gefunden, brauchen wir immer noch die Einschätzung, ob jemand bereit ist, ein Produkt zu einen lohnenden Preis zu erwerben. Von 100 Ideen bleiben dann zwei übrig, die funktionieren können. 

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