In seinem Vortrag lieferte Michael Katzlberger Visionen für eine Zukunft, in der die KI als kreativer Partner fungieren wird.
© WKS/ Franz Neumayr

Kann Künstliche Intelligenz kreativ sein?

Dieser Frage wurde bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation und der Innung der Salzburger Berufsfotografen nachgegangen.

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Aktualisiert am 05.08.2023

Die Antwort ist nicht eindeutig. Zumindest ist die Künstliche Intelligenz (KI) ein neues Werkzeug für die „Kreativen“. In seinem Impulsvertrag veranschaulichte KI-Experte Michael Katzlberger an Best-Practice-Beispielen, wie die neuen Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz die Kreativwirtschaft verändern und bereichern werden.

 

„Was wir hier erleben, ist eine absolut faszinierende Technologie, die wir vorher noch nicht hatten. Ich kann nur jedem Kreativen dazu raten, sich intensiv damit zu beschäftigen und seine Kreativität damit auf ein völlig neues Level zu stellen“, betonte Katzlberger. Er riet jedenfalls dazu „keine Panik" zu haben. „Im Vergleich zu früher findet aktuell eine großartige Erweiterung der menschlichen Kreativität statt. Mein Job hat mir noch nie so viel Spaß gemacht wie heute“, unterstrich der KI-Spezialist, der unter der Marke „3Liot“ Werbeagenturen und Medienunternehmen, Wirtschaftsunternehmen, Journalist:innen, sowie Kunst- und Kulturschaffende bei der Umsetzung von Kreativprojekten mit der KI unterstützt.

Ich will vor allem das Thema KI entmystifizieren, um es den Unternehmer:innen und der breiten Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen.

KI-Wissen weitergeben

Im Rahmen von Workshops gibt er sein Wissen weiter. „Ich will vor allem das Thema KI entmystifizieren, um es den Unternehmer:innen und der breiten Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen“, erklärte Katzlberger, der sich seit den 90er Jahren mit dem KI Thema beschäftigt.

Der Einstieg in die Welt der künstlichen Intelligenz ist laut dem KI-Vorreiter nicht übermäßig schwierig: Die populärsten Programme, die es derzeit gibt und die für den Einstieg sicher am einfachsten zum Ausprobieren sind, sind Chat GPT (Version 4) oder etwa  Dall-E 2 für die Bilderzeugung. „Es ist ganz einfach: Es gibt nur ein Feld, wo man den Text eingibt, auf Go drückt und dann gibt es das erste Ergebnis“. 

Clemens Jager, Obmann der Fachgruppe Werbung und Kommunikation sowie Franz Neumayr, Innungsmeister der Berufsfotografen freuten sich mit Michael Katzlberger über das rege Interesse am KI-Vortrag
© WKS/Neumayr Clemens Jager, Obmann der Fachgruppe Werbung und Kommunikation, sowie Franz Neumayr, Innungsmeister der Berufsfotografen, freuten sich mit Michael Katzlberger über das rege Interesse am KI-Vortrag.

Qualität hängt vom Prompt Engineering ab

Die Qualität des Ergebnisses hängt dabei aber stark von der Eingabe – vom  "Prompt Engineering" bzw. "Prompt Design" - ab. „Das wird in der Werbeszene aber auch in verwandten Branchen, einer der wichtigsten Berufe werden, in dem es darum geht, die richtigen Formulierungen zu finden, um das perfekte  Ergebnis zu erzielen“, erläuterte der Experte. 

Das könnte auch auf Videos zutreffen, die künftig von einer KI geschaffen werden könne, ohne dass Licht und Kamera eingeschalten werden und Schauspieler in Aktion treten müssen. „Das funktioniert dann ähnlich wie mit den Bildern, dass man nur auf Basis von Texteingaben eine Aneinanderreihung von Bildern erzeugt, die eine Videosequenz ergeben. Aber da werden wir noch zwei Jahre warten müssen, bis wir die perfekten Ergebnisse haben werden“, sagte Katzlberger voraus.

Grauzone Rechtliche Rahmenbedingungen 

Aktuell sind für die Arbeit mit den KI Programmen noch viele rechtliche Rahmenbedingungen nicht geklärt. „Derzeit ist es noch Grauzone. Ich gehe fix davon aus, dass es so etwas wie eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für Texte, Bilder und Videos geben wird, die mit KI produziert wurden. Ich hoffe, dass es diese Regelung bald geben wird“, bekräftigte Katzlberger.

Dass die KI die Werbebranche grundlegend verändern wird, bestätigte auch Clemens Jager, Obmann der Fachgruppe Werbung und Kommunikation: „Veränderungen sind für uns als Werber selbstverständlich. Mit diesem Vortrag wollen wir unseren Mitgliedsbetrieben Inputs mitgeben und klar zum Ausdruck bringen, dass KI für uns eine Chance ist“.