Halbzeit in der Reifekammer
Jene neun Start-ups, die den aktuellen Durchgang der Startup Salzburg Factory durchlaufen, zeigten bei den Midterm Pitches, was sie in den vergangenen Monaten gelernt haben und welche Entwicklungsschritte sie gemacht haben. Unternehmer:innen gaben ihnen wertvolle Tipps.

„Es liegt noch einiges vor mir, weil ich mir viel vorgenommen habe, aber mit der bisherigen Entwicklung dank der Factory bin ich sehr zufrieden“, erzählt Simone Jutte vor ihrer Präsentation bei den Midterm Pitches der Startup Salzburg Factory. Sie hat kürzlich ihren Job gekündigt, um sich voll auf ihr Start-up, die HEiDii App, ein Tool für die private Zimmervermietung konzentrieren zu können. Viel gelernt hat in den vergangenen Monaten auch das Team der Anywhere.Solar GmbH, das schwenkbare Solaranlagen entwickelt hat, die auf Park- oder Agrarflächen zum Einsatz kommen. „Wir profitieren stark von dem geballten Wissen der Experten und Mentoren der Factory und gehen jetzt gestärkt in die zweite Halbzeit“, sagt Thomas Bernegger. Wertvoll war die Zeit in der Factory auch für die AUGMENTERRA GmbH, die eine Methode entwickelt hat, wie man mit Satellitenbildern Bewegungen von Infrastrukturobjekten messen kann, beispielsweise Liftstützen in Skigebieten, denn die Position kann sich durch Wettereinflüsse oder Bodengegebenheiten ändern. „Wir haben gelernt, wie man sich bei Kunden und Investoren präsentiert und woran es bei der Ausarbeitung des Geschäftsmodells ankommt“, berichtet Markus Dörfler.
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Mentoren zufrieden mit den Entwicklungsschritten
Die neun Start-ups präsentierten ihre Meilensteine, die sie in den vergangenen Monaten erreicht haben, nicht nur ihren Kollegen, sondern auch deren Mentoren, etwa Daniel Wallerstorfer, Gründer der Novogenia Gmbh. Das Eugendorfer Genlabor hat in der Pandemiezeit tausende Corona-Test abgewickelt. Da er seine Karriere als Start-up-Gründer begonnen hat, kennt er die Probleme, die Start-ups gerade in der Anfangsphase haben. Mit der Entwicklung des Gründerteams, das er unter seine Fittiche genommen hat - die Dauntles GmbH - ist er sehr zufrieden. Mit dem Tool "shoptimizer" werden Unternehmen mit Kund:innen vernetzt. „Das Team war ja schon sehr weit und hat bereits vor der Factory ein fertiges Produkt entwickelt. Jetzt bereiten sie sich auf ein Fundraising vor, um ihre Schlagkraft zu erhöhen. Ich finde diese Entwicklung sehr gut“, beurteilt Wallerstorfer die Fortschritte seiner Schützlinge. Alle neun Start-ups bekamen gute Bewertungen und dürfen nun auch den zweiten Teil der Factory absolvieren. Die Dauntles GmbH und WikiMoves, eine App zum Erlernen von Tanzschritten wurden von den Mentoren für einen Auftritt beim Innovationsfestival „salz21“ Mitte März nominiert.
Sehr zufrieden zeigten sich auch die Factory-Verantwortlichen mit den präsentierten Entwicklungsschritten. „Das Niveau bei diesem Durchgang war schon von Beginn an sehr hoch, weil die Qualität der Start-ups und deren Geschäftsmodellen sehr gut ist. Deshalb war es für die Juroren vor einem halben Jahr nicht einfach, wer überhaupt in die Factory aufgenommen werden soll“, sagt Nataša Deutinger, seit kurzem Leiterin von Startup Salzburg. „Die Start-ups haben sich als äußerst professionell erwiesen und haben sich alle sehr gut entwickelt. Uns freut aber auch das große Engagement der Mentor:innen, die sehr intensiv mit den Start-ups arbeiten“, resümierte Factory-Chefkoordinator Lorenz Maschke von der WKS, das erste Semester der Startup Salzburg Factory.