WKÖ-Spitze: Wasserstoffstrategie ist wichtiger erster Schritt
Endlich liegt die lange erwartete Wasserstoffstrategie vor – für die Umsetzung braucht es nun ein höheres Tempo

"Die Europäische Kommission und auch die meisten EU-Länder verfügen bereits seit langem über Wasserstoffstrategien. Endlich ist Österreich nachgezogen. Das ist ein wichtiger, erster Schritt, denn Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für die Dekarbonisierung, insbesondere in schwer zu dekarbonisierenden Bereichen wie der Industrie oder dem Schwerverkehr. Jetzt geht es darum, die Verzögerung aufzuholen und bei der Umsetzung Tempo zu machen“, betont Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer (WKÖ). Vor allem brauche es den lange geforderten Energie-Masterplan. Wie Österreich zu ausreichend grünem Wasserstoff komme, sei darin ein „enorm wichtiger Baustein“.
Schließlich gibt es noch einige Herausforderungen, die in der Strategie auch klar benannt werden: Für die Erreichung der Klimaneutralität brauchen wir 89 bis 138 TWh grüne Gase. „Das Klimaministerium zeigt in seiner Strategie auf, dass wir mehr gasförmige Energieträger brauchen als heute, aber in Form klimaneutraler Gase. Diese Mengen an Wasserstoff in Österreich zu erzeugen, ist jedoch unmöglich. Dafür müssten die gesamten heute in Österreich verfügbaren Strommengen nur für Wasserstoffproduktion eingesetzt werden“, sagt WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Und er ergänzt: „Auf Basis der Strategie muss jetzt ein genauer Plan für Wasserstoffimporte und internationale Kooperationen erarbeitet werden, der auch die entsprechenden Infrastrukturmaßnahmen beinhaltet. Ansonsten werden wir noch weiter ins Hintertreffen geraten.“
Auf bestehende Projekte wie das Best Practice H2-Mobility Austria aufbauen
WKÖ-Präsident Mahrer zufolge müsse dabei auch auf bestehende Projekte aufgebaut werden. „Wir haben hier mit H2-Mobility Austria ein gemeinsames Projekt namhafter Unternehmen, die gewillt sind, in Wasserstoff zu investieren. Dies ist ein Best Practice, das nun aber Planungssicherheit braucht, um die Zukunftstechnologie tatsächlich zur Marktreife zu führen“, so Mahrer.