WKÖ-Kühnel: „Die Zahlen belegen: Die Lehre ist ein Karriereturbo“

Lehre als attraktivstes Ausbildungsangebot - Höhere berufliche Bildung als Hebel, um Tertiärquote zu heben

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 12.09.2023

"Ausbildung bestimmt die Jobchancen. Mit einer Lehre hat man die besten Jobchancen angesichts des Arbeitskräftemangels. Die Zahlen, die Statistik Austria heute präsentiert hat, belegen deutlich, dass die Lehre das momentan attraktivste Ausbildungsangebot für junge Menschen und ein echter Karriereturbo ist. Wer Sicherheit und gute Verdienstchancen sucht, liegt mit einer dualen Ausbildung in einem der mehr als 200 Lehrberufe in Österreich richtig“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. 

Zwar setze sich der Andrang in die AHS in Österreich laut Statistik Austria fort. Es gelte aber parallel jene Angebote zu forcieren, die eine berufliche Bildung auch mit AHS-Hintergrund ermöglichen. "Hier haben wir eine perfekte Lösung für alle Maturant:innen, die nicht auf eine fachlich-praktische Ausbildung verzichten, rasch und fundiert einen Zukunftsberuf erlernen möchten und gleich vom Start weg als künftige Schlüsselfachkräfte gut verdienen wollen: Die Duale Akademie ist ab diesem Herbst österreichweit in elf zukunftsträchtigen Berufen verfügbar“, so Kühnel. Die Duale Akademie ist eine für AHS-Maturant:innen maßgeschneiderte berufspraktische Ausbildung, die den Trainees Vorteile wie verkürzte Ausbildungsdauer, ein höheres Einstiegsgehalt, ein Auslandspraktikum sowie soziale, digitale und internationale Zukunftskompetenzen bietet und nach einem Jahr Berufspraxis den offiziellen Abschluss "Duale Akademie (DA) Professional“ ermöglicht. 

Was die sogenannte "Tertiärquote“ anlangt - also Personen mit Uni-, FH-, Kolleg-, Akademieabschluss bzw. mit Meisterprüfung - spielen berufspraktische Bildungsformen zahlenmäßig bisher nur eine geringe Rolle. „Es besteht aber Potential durch die Umsetzung der Höheren Beruflichen Bildung. Damit könnten in Österreich schon bald zusätzliche attraktive Optionen zur Höherqualifizierung für Lehrabsolvent:innen dazukommen“, betont die stv. WKÖ-Generalsekretärin.  

"Hier hat Österreich noch einen kräftigen Hebel in der Hinterhand: Wir warten auf den Begutachtungsentwurf für das Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung, das 2024 in Kraft treten soll“, sagt Kühnel: "Die Höhere Berufliche Bildung ist der größte bildungspolitische Meilenstein für Österreich seit der Schaffung der Fachhochschulen vor 30 Jahren. Damit entsteht ein völlig neues Segment der berufspraktischen tertiären Bildung mit offiziellen Abschlüssen. Rund 1,6 Millionen Arbeitnehmer:innen in Österreich, die eine Lehre absolviert haben, erhalten dadurch die Chance, sich im und mit dem Beruf fachlich höher zu qualifizieren – auch in jenen Berufen, wo es keine Meister- oder Befähigungsprüfung gibt. Je rascher dieses Gesetz vorliegt, umso früher können für die jeweiligen Berufe attraktive Qualifikationen geschaffen werden.“