WKÖ-Kopf: Robuster Arbeitsmarkt zeigt Sorge der Betriebe um Verfügbarkeit von Fachkräften
Betriebe halten Mitarbeiter:innen trotz schwieriger Rahmenbedingungen – Anreize nötig, um weitere Arbeitskräftepotenziale zu heben

"Die aktuellen Arbeitslosenzahlen sind erfreulich niedrig und das, obwohl die Stimmung in den Betrieben zu Jahresbeginn schon mal besser war als heuer. Dieser robuste Arbeitsmarkt zeigt aber gleichzeitig die Probleme auf: Jedes Unternehmen versucht, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bei nachlassender Auftragslage zu halten. Denn die Sorge, bei Anspringen der Konjunktur nicht ausreichend Fachkräfte zu haben, ist groß“, sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Er fordert daher einmal mehr Maßnahmen ein, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.
"Auch wenn der Arbeitsmarkt weitgehend ausgetrocknet scheint, gibt es da und dort noch Potenzial. Dieses gilt es mit entsprechenden Anreizen zu heben“, so Kopf. Das beginnt beim Ausbau der Kinderbetreuung, um es vielen Frauen zu ermöglichen, ihre Wochenarbeitszeit zu erhöhen, und reicht bis hin zu Anreizen für ältere Arbeitnehmer. "Für jene, die länger arbeiten wollen, soll sich das auch lohnen. Über das Regelpensionsalter hinaus zu arbeiten, muss attraktiver sein“, fordert der WKÖ-Generalsekretär. Denn aufgrund des demografischen Wandels gehe ansonsten zu viel wertvolles Know-how verloren.
Zusätzlich braucht es eine Stärkung jener Maßnahmen, die sich in der aktiven Arbeitsmarktpolitik als besonders wirksam erwiesen haben. "Wir wissen, dass jene Weiterbildungen, die in enger Kooperation mit Betrieben erfolgen, wie zum Beispiel AQUA-Ausbildungen, die größten Erfolge am Arbeitsmarkt erzielen. Solche gilt es auszubauen“, so Kopf.
Aber auch bei vertriebenen Ukrainer:innen gebe es noch Potenziale: "Hier brauchen wir Verbesserungen etwa dadurch, dass wir die bereits beschlossene Anhebung der Zuverdienstgrenze rasch umsetzen und den Menschen eine dauerhafte Bleibeperspektive geben“, fordert Kopf.