WKÖ-Kopf: Brauchen deutsch-österreichischen Schulterschluss für rasche EU-Maßnahmen
Versorgungssicherheit und Leistbarkeit von Energie müssen höchste Priorität haben, hohe Erwartungen an Treffen von FBM Gewessler mit Minister Habeck

Steigende Energiepreise und der nach wie vor ausständige Masterplan Energie stellen Österreichs Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor immer größer werdende Herausforderungen und lösen teils Existenzängste aus. "Das morgige Treffen von Bundesministerin Gewessler und Bundesminister Habeck muss daher klare Resultate bringen, vor allem in den dringenden Bereichen Versorgungssicherheit, Infrastrukturausbau, gemeinsame europäische Beschaffung sowie Preisstabilität. Wir erwarten uns Vorschläge und konkrete Projekte, die über die Europäische Kommission auf den Weg gebracht werden müssen. Die Betriebe und Menschen in Österreich und Europa brauchen eine klare Perspektive und müssen von der Politik auf dem Weg mitgenommen werden. Das geht nur mit klaren Plänen, nachvollziehbaren Argumenten und konkreten Maßnahmen, die in der Praxis umgesetzt werden können", so WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf.
Vorreiterrolle übernehmen und Allianzen schmieden
Deutschland und Österreich können hier eine Vorreiterrolle übernehmen und europäische Allianzen schmieden. Europa braucht eine neue Zeitrechnung, die Krise erlaubt keine langwierigen Entscheidungsprozesse. Es braucht mehr Tempo als bisher, denn gerade der Leitungsausbau und die Schaffung neuer Kapazitäten für alternative Energiequellen, können nur mit Kooperationen funktionieren, denn unsere Nachbarn - wie z. B. Bayern und Süddeutschland - sind vom österreichischen Leitungsnetz abhängig.
Wir können uns keinen Höflichkeitsbesuch ohne Ergebnisse leisten. Mit der gleichen Akribie, mit der die Sanktionen erarbeitet und umgesetzt wurden, hätten längst Maßnahmen zur Preisstabilisierung und der Versorgungssicherheit erarbeitet und umgesetzt werden müssen. Das morgige Treffen bietet die einmalige Chance, Handlungsfähigkeit und Lösungskompetenz unter Beweis zu stellen. An einer stabilen und leistbaren Energieversorgung hängt unser ganzes tägliches Leben. Es geht um mehr, als um das Heizen im Winter und um warmes Wasser. Es geht um stabile Stromnetze, um die Produktion von Nahrungsmitteln, Medikamenten und vieles mehr. Und in der Folge um viele Millionen Existenzen in ganz Europa", so Kopf abschließend.