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WKÖ-FV Bergbau-Stahl: Green Deal der Europäischen Kommission stellt Feuerfestindustrie vor enorme Herausforderungen

PRE-Kongress 2022 in Wien: Branchenvertreter diskutieren mit Politik Zukunftslösungen für nachhaltige Klimastrategie 

Bergbau Abbau
© wkö

Seit gestern, Mittwoch, findet in Wien der Kongress des Verbands der europäischen Hersteller von Feuerfestprodukten (PRE) statt, bei dem hochkarätige internationale Vertreter aus Industrie und Politik über Lösungen zur aktuellen Energiekrise diskutieren. Für die Vertreter der heimischen Feuerfestindustrie ist klar: Die Branche  leistet über die bisherigen Anstrengungen hinaus zum Weg der klimaneutralen Produktion ihren Beitrag - ohne Vorleistungen der Politik wird es aber nicht gehen.  

Roman Stiftner, Geschäftsführer des Fachverbandes „Bergbau-Stahl“ der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie Generalsekretär der europäischen Rohstoffplattform EUMICON freut sich, dass der diesjährige Kongress nach mehr als 10 Jahren wieder in Österreich stattfindet. Unter dem Motto "Fit for 55“ legt der Branchentreff heuer einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und  Klimaschutz.  

"Aktuell stöhnt die Industrie jedoch unter den hohen Energiekosten und der Unsicherheit der Gasversorgung“, zeigt Stiftner die geänderten Rahmenbedingungen auf. Mit dem "Fit for 55“-Paket hat die Europäische Union das Ziel ausgegeben, die Nettotreibhausgas-Emissionen bis 2030 um 55% zu senken. Ab 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. 

Feuerfestindustrie fordert realistische Langfriststrategie 

Feuerfestprodukte werden weltweit zur Auskleidung von Hochofenanlagen verwendet. Ohne temperaturbeständige, feuerfeste Auskleidungen ist die Erzeugung von Stahl und anderen Metallen, aber auch Glas und Zement undenkbar. 

Die Industrievertreter fordern die Sicherstellung der ununterbrochenen Versorgung mit Gas, das als Brückentechnologie dient, um den Dekarbonisierungsprozess fortsetzen zu können. "Sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen bildet das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg und Erhalt der Arbeitsplätze“, betont Stiftner. Die bereits für Juli geplante Einführung der CO2-Steuer erhöht die Preise weiter und ist daher standortgefährdend. Die Einführung dieser zusätzlichen Belastung zur Unzeit muss daher aufgeschoben werden, fordert der Branchenverteter.

Die bisherigen Maßnahmen seitens des zuständigen Ministeriums beziehen sich lediglich auf die kurzfristige Einspeicherung von Gas. Die Feuerfestindustrie fordert daher eine realistische Langfriststrategie und rasche Diversifikation der Gaslieferanten, um von russischem Gas mittelfristig unabhängiger zu werden.  

Um die geforderten Klimaziele der EU realistisch erreichen zu können, bedarf es aber auch neuer Technologien bzw. komplexer Verarbeitungsprozesse - damit verbunden ist auch ein erhöhter Bedarf an Rohstoffen. Die Versorgungssicherheit für diese stark wachsende Zukunftsindustrie ist daher gerade bei strategischen Materialen, die u.a. zur Erzeugung von Akkus für Smartphones und E-Autos oder Solar- und Windkraftanlagen benötigt werden, von enormer Bedeutung. Um diesen Mehrbedarf überhaupt bewältigen zu können, muss aber sichergestellt werden, dass die dafür notwendigen Genehmigungsverfahren beschleunigt und vereinfacht werden, um so den Wirtschaftsstandort Europa nicht zu benachteiligen. 

Die Industriebranche leidet auch an den pandemiebedingten weltweiten Logistikproblemen sowie an den sich in immer kürzeren Abständen veränderten EU-Zielvorgaben. „Gerade die hohen Investitionen der Feuerfestindustrie, die prozessbedingt sehr energieintensiv ist, benötigt aufgrund der mehrjährigen Investitionszyklen langfristige Planungssicherheit“, fordert Stiftner. Die Branche investiert bereits in neue Technologien zur Umsetzung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft, um die geplanten Klimaziele erreichen zu können. Seitens der Feuerfestindustrie muss in diesem Zusammenhang auch sichergestellt werden, dass bei der Umsetzung des "Fit for 55“ Pakets auf die Einhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen geachtet wird“, so Stiftner abschließend. 

Über PRE (European Refractory Producers Federation) 

  • Die PRE ist der Verband der europäischen Feuerfestindustrie mit Sitz in Brüssel. Gegründet im Jahr 1953, verbindet PRE derzeit 12 nationale Industrieverbände, die 17 europäische Staaten, darunter Österreich, repräsentieren, und 5 multinationale Konzerne der Feuerfestindustrie
    (weitere Informationen: European Refractories Producers Federation).

  • Der dreitägige PRE-Kongress 2022 wird vom Fachverband Bergbau-Stahl und dem Fachverband der Stein- und keramischen Industrie der Wirtschaftskammer Österreich organisiert.

Über die Feuerfeststoffindustrie

Feuerfestmaterial wird insbesondere aus den Rohstoffen Magnesit und Dolomit hergestellt.

  • Der österreichische Weltmarktführer im Feuerfestbereich, RHI Magnesita GmbH, mit Headquarter in Wien, gewinnt bzw. verarbeitet diese Rohstoffe auch an vier Standorten in Österreich. Er bietet über 120.000 Produkte von Steinen und Auskleidungsmischungen bis hin zu Durchflussreglern wie Absperrschiebern, Düsen und Stopfen, an.
Ein weiteres österreichisches Unternehmen und Vertreter beim PRE Kongress ist die RATH Group, Spezialist für Feuerfest-Technologie mit einem umfassenden Produktsortiment an feuerfesten Werkstoffen für Anwendungstemperaturen bis 1800°C – von Dämmwolle, dichten Steinen, Betonformteilen bis Schamottsteinen für den Ofenbau. 

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