Bzzzz - Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft
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WKÖ-Fachverband: „Bzzzz – die Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft“ als starke Initialzündung für die Branche

Georg Tomandl: Maßnahmen und Förderungen sollten neu, längerfristig und auf Regierungsebene ministeriumsübergreifend gedacht werden

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Aktualisiert am 05.08.2023

Am 5. Mai 2023 ging in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die „Bzzzz –Konferenz der österreichischen Musikwirtschaft“ über die Bühne. Diese Konferenz wurde gemeinsam vom Fachverband der Film- und Musikwirtschaft mit der AKM, IFPI und VTMÖ organisiert und auch vom SKE-Fonds unterstützt. 

"Kultur, Kunst und Musik sind an der spannenden Schnittstelle von Wirtschaft, Medien, Politik und Gesellschaft. Dazu gehört, dass der ORF ein wichtiges Schau- und Hörfenster für die österreichische Musikwirtschaft ist. Mir geht es um die bessere mediale Sichtbarkeit der Musikbranche. Wir stehen zur Finanzierung des ORF, aber wir verlangen genauso die Sichtbarmachung der heimischen Musikbranche. Dafür haben wir die Musik-Charta über eine progressive Quotenregelung für österreichische Musik und erwarten, dass sie dementsprechend ausgebaut wird. Ich nehme weiters von der Konferenz mit, dass unkomplizierte Fördersysteme weiter ausgebaut werden müssen – ganz klar vor allem im Bereich Vermarktung und Live-Auftritte. Und: Wir müssen mehr Infrastruktur für die Musikwirtschaft zur Verfügung stellen, sei es in Musikschulen oder bei der Bereitstellung öffentlicher Flächen; denn wir sind ein Land der Musik, wenn man uns spielen lässt“, sagt Georg Tomandl, Obmann des Österreichischen Musikfonds und Obmann-Stellvertreter des Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft in der WKÖ: "Deswegen sollten Maßnahmen und Förderungen auch neu, längerfristig und auf Regierungsebene ministeriumsübergreifend gedacht werden.“ 

"Die Musikwirtschaft ist vielfältig und von kleinen Playern geprägt, weshalb sie oft nicht so laut ist, wie sie sein könnte. Das ‘Bzzzz‘ steht symbolisch für ein gemeinschaftliches Bewältigen der großen, gegenwärtigen Herausforderungen und das Erarbeiten einer klaren Agenda für die Zukunft einer Branche mit einer jährlichen Bruttowertschöpfung in Milliardenhöhe“, betont Hannes Tschürtz, Obmann der Berufsgruppe Label im Fachverband der Film- und Musikwirtschaft: "Die Fördermittel für die Branche sind unzureichend, die Investitionsbereitschaft in der Branche ist auch deshalb gering, weil das Risiko zu hoch für Einzelne ist. Nun geht es darum, das Kulturschaffen neu auszurichten und nachhaltige Finanzierungs- und Produktionsstrukturen für die Musikwirtschaft zu etablieren.“ 

Um bestehende Probleme und Bedürfnisse herauszuarbeiten, wurden im Zuge der Konferenz Diskussionsgruppen zu verschiedenen Themen gebildet und Ergebnisse gesammelt. In den Arbeitsgruppen wurde klar, dass insbesondere in der Internationalisierung und Vermarktung heimischer Produktion ein deutliches Plus an Unterstützung vonnöten wäre. Durch die geringen Mittel fehlt es der klein strukturierten Branche aus ihr heraus oft am Hebel. Nötig wären dazu auch Initiativen zur Diversifizierung und dauerhaften Stärkung des Mittelbaus. Langfristige Sicherheit der Fördermittel und eine Investitionsverpflichtung für internationale Musik-Streamingdienste fordert man daher auch für die Musikproduktion und den Musikexport, um nachhaltige und vorausschauende Strategien bauen zu können.  

"Die Veranstaltung hat verdeutlicht, dass die Branche sichtbar ist und Relevanz hat. Wir wollen die Zukunft der österreichischen Musik nachhaltig gestalten. Und die österreichische Musik kann einen Aufbruch erleben, den die vielen kreativen und international erfolgreichen Musikproduzent:innen und Musikschaffenden gemeinsam ermöglichen und fortschreiben werden, wenn die finanziellen Mittel dafür bereitstehen. Die Politik kann damit der Kunst und der Musik eine neue Wertigkeit geben. Die positiven Effekte für die gesamte Volkswirtschaft sind evident“, resümieren Tomandl und Tschürtz abschließend.