Sujet EU Panorama
© EU Representation WKÖ

WKÖ EU-Wirtschaftspanorama 14/2021

Ausgabe 16. April 2021

Lesedauer: 15 Minuten

Aktualisiert am 22.09.2023

Inhaltsübersicht




Im Brennpunkt


EU-Corona-Pass soll so rasch als möglich (Reise-)Freiheit bringen

Handy mit einer Seite, die etwas bestätigt
© European Union, 2021 – Source: EP

Der Frühling kommt – und mit ihm eine leichtere, freiere Zeit? Erste Lockerungen von den Lockdowns wurden diese Woche in vielen Teilen Europas verkündet, und der Grüne Pass könnte bald noch mehr Freiheiten ermöglichen. Die EU-Botschafter haben den Vorschlag für ein europäisches Digital Green Certificate für Corona-Geimpfte, -Genesene und –Getestete abgesegnet. Österreich und zwölf weitere EU-Staaten haben einen Brief mit sieben Prioritäten für einen Grünen Pass für den Tourismus an die EU-Institutionen übermittelt. Für die Vertreter des WKÖ-Tourismus ist eine einheitliche europäische Vorgehensweise der Schlüssel zum Erfolg. Klares Ziel sei es, zukünftig die pauschale Schließung ganzer Wirtschaftszweige vermeiden zu können.

Das europäische Digital Green Certificate sollen alle kostenlos erhalten, die entweder bereits geimpft, kürzlich negativ getestet oder kürzlich von einer COVID-Erkrankung genesen sind. Es wird sowohl in Papier- als auch in digitaler Form zur Verfügung stehen und durch einen QR-Code authentifiziert. Der geplante Pass mit einheitlichen Parametern könnte nicht nur bei Reisen, sondern auch z.B. für den Zugang zu Dienstleistungen, Arbeitsstätten oder Veranstaltungen genutzt werden.

Der Corona-Pass ist für den europäischen Tourismus ein wichtiger Schritt in Richtung des dringend notwendigen Restarts. Europaweit einheitliche Kriterien mit nachvollziehbaren Regeln für alle am Tourismus Beteiligten - vom Gast, Reiseveranstalter oder Hotelier über die Freizeit- und Kulturbetriebe - sind dafür essentiell. Der diese Woche nach Brüssel gesandte Brief umfasst folgende sieben Prioritäten:

  1. Umsetzung des Digitalen Grünen Passes bis spätestens Juni 2021;
  2. Erleichterte Reisefreiheit durch den Pass noch während der anhaltenden Pandemie;
  3. Sicherstellung von Gleichbehandlung der Zertifikate;
  4. Bereitstellung einer sicheren und nutzerfreundlichen technischen Lösung;
  5. Nationale Entscheidungsfreiheit über zusätzliche Freiheiten, etwa als „Eintrittskarte“ für einen Wirtshausbesuch oder eine Veranstaltung;
  6. Grenzübergreifende Lösung auch mit Drittstaaten erarbeiten;
  7. Enge Zusammenarbeit mit der Reise- und Tourismusbranche bei der Einführung.

Wie geht es weiter? Das Europäische Parlament wird seine Position voraussichtlich in der Plenarsitzung vom 26.-29. April abstimmen. Die interinstitutionellen Verhandlungen werden danach so rasch als möglich starten. Der Grüne Pass soll bis zum Sommer einsatzbereit sein – rechtzeitig zur Reisesaison.

Ansprechpartnerin: Franziska Annerl


Unternehmertum & Industriepolitik


NextGenerationEU: EU mobilisiert bis 2026 rund 800 Milliarden Euro auf Kapitalmärkten

Hochhaus
© European Union, 2021
Eine Finanzierungsstrategie soll günstige Anleihen für die EU-Mitgliedstaaten sicherstellen. Die Kredite und Zuschüsse im Rahmen von NextGenerationEU werden durch diese Anleihen auf den Kapitalmärkten finanziert. Unternehmen und Beschäftigte in ganz Europa sind schwer von der Corona-Krise getroffen. Mit dem Wiederaufbauplan leistet die EU einen wichtigen Beitrag, um der europäischen Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit wieder auf die Beine zu helfen.

NextGenerationEU hat zum Ziel, die wirtschaftliche Erholung und den digitalen und grünen Übergang zu fördern. Die EU-Kommission begegnet dem Finanzierungsbedarf mit einer diversifizierten Finanzierungsstrategie. Dabei wird der Einsatz verschiedener Finanzierungsinstrumente und -techniken kombiniert. Dies soll eine größere Aufnahmekapazität des Marktes sicherstellen. Die EU wird damit zum größten Kreditemittenten in Euro: Geplant ist, bis Ende 2026 Kredite von durchschnittlich rund 150 Milliarden Euro pro Jahr aufzunehmen. Die Kommission kann mit der Ausgabe von Anleihen allerdings erst beginnen, nachdem der Eigenmittelbeschluss von allen Mitgliedstaaten ratifiziert wurde.

Die Strategie soll zudem die internationale Rolle des Euro stärken und generell für mehr Investitionen in der EU sorgen. Ein wichtiger Punkt sind Grüne Anleihen („Green Bonds“): Die Kommission erarbeitet ein Green Bonds-Programm über bis zu 250 Milliarden Euro. Ziel ist, dass 30 Prozent der Wiederaufbau-Investitionen in den grünen Übergang fließen. Damit würde die EU zum größten Begeber von Sustainable Bonds.

Ansprechpartnerin: Verena Martelanz


Binnenmarkt


EU-Binnenmarktprogramm: 4,2 Milliarden Euro für effizienten Binnenmarkt 

Das Binnenmarktprogramm soll Unternehmen, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürgern in der gesamten EU ermöglichen, die Vorteile der Marktintegration voll auszuschöpfen. Der Stellenwert des Binnenmarktes für unsere Unternehmen und alle Europäerinnen und Europäer ist besonders in der Corona-Krise augenscheinlich, die viele Freiheiten eingeschränkt hat (Waren-, Personen-, Dienstleistungsfreiheit). Eine rasche Rückkehr zu einem frei fließenden Binnenmarkt – sobald es die epidemiologische Situation erlaubt – ist essentiell für die wirtschaftliche Erholung.

Der Rat hat den Vorschlag für das EU-Binnenmarktprogramm 2021 bis 2027 abgesegnet. Da im Dezember eine Einigung mit dem Europäischen Parlament erzielte wurde, soll der Vorschlag nun rasch angenommen werden. Das Binnenmarktprogramm vereint Aktivitäten, die im vorigen Budget-Zeitraum im Rahmen von sechs Vorgängerprogrammen finanziert wurden: 

  1. Europäisches Statistikprogramm;
  2. Programm für Wettbewerbsfähigkeit COSME;
  3. Verbraucherprogramm;
  4. Programm zur Unterstützung im Bereich der Finanzberichterstattung und -prüfung;
  5. Verordnung in Bezug auf Lebensmittelkette, Tiergesundheit, Pflanzengesundheit;
  6. Verordnung zur Einbeziehung von Verbrauchern und anderen Endnutzern von Finanzdienstleistungen sowie einige neue Initiativen.

Für die österreichische Wirtschaft wichtig ist jener Teil, der das vorangegangene COSME Programm umfasst. Er setzt sich mit der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von EU-Unternehmen, insbesondere KMU, auseinander. Dafür ist ca. ein Viertel des Budgets des EU-Binnenmarktprogramms reserviert, von welchem auch österreichische Unternehmen profitieren können. 

Ansprechpartnerin: Katja Schager


Innovation / Digitalisierung


Europäischer Innovationsrat: Eine Milliarde Euro für bahnbrechende Innovationen von Start-ups und KMU

Start-up aufgemalt auf eine Rennbahn
© Pixabay
Die EU-Kommission ruft zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des EIC-Accelerator auf: 495 Millionen Euro sind für Innovationen für den digitalen und grünen Übergang reserviert. Der Rest soll in bahnbrechende Innovationen in allen Bereichen fließen. Der Digitalisierungs- und Innovationsschub der Krise muss genutzt werden, damit unsere Unternehmen die Herausforderungen der kommenden Jahre auch als Chancen nutzen können.

Der Europäische Innovationsrat (EIC) soll mit einem Budget von rund zehn Milliarden Euro die Umsetzung vielversprechender Technologien vom Labor bis zur Marktreife unterstützen. Der EIC-Accelerator fördert Innovationen, die erhebliche Finanzmittel benötigen, bevor sie sich rentieren. Er wirkt als Katalysator, der weitere Investoren mobilisiert. Über ein Finanzierungsmodell können Start-ups und KMU so Finanzhilfen von bis zu 2,5 Millionen Euro beziehen, die mit Beteiligungsinvestitionen aus dem EIC-Fonds in Höhe von 0,5 bis 15 Millionen Euro kombiniert werden.

Ein Schwerpunkt liegt auf Lösungen, die zu den Zielen des Europäischen Green Deal und des Wiederaufbauprogramms für Europa beitragen. Für 2021 sind im EIC Jahresarbeitsprogramm über 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Die WKO-Innovationsstrategie unterstützt heimische Unternehmen, selbst innovativ zu werden und Österreich im internationalen Innovations-Wettbewerb nachhaltig zu stärken. 

Ansprechpartnerin: Katja Schager


InvestEU: Neue Leitfäden sollen raschen Start ermöglichen

Die EU-Kommission hat mehrere Leitfäden und Durchführungsrechtsakte im Rahmen des Programms InvestEU veröffentlicht. Der InvestEU-Fonds soll von 2021-2027 öffentliche und private Investitionen von mehr als 372 Milliarden Euro mobilisieren. InvestEU kann Unternehmen in Österreich und ganz Europa im Wiederaufbau entscheidend unterstützen. Das Programm soll strategische Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern. 

Investitionsleitlinien beschreiben die Anforderungen an Projekte, um Unterstützungen zu erhalten. Ein Leitfaden behandelt die drei Dimensionen der EU-Nachhaltigkeitsverpflichtungen: Klima, Umwelt und Soziales. Er erklärt, wie Finanzierungen und Investitionen im Rahmen des InvestEU-Fonds diese drei Dimensionen erfüllen sollen. Dieser Leitfaden wird in den kommenden Wochen durch einen Leitfaden zum Klima- und Umwelttracking ergänzt. Der Durchführungsbeschluss zur Einrichtung des InvestEU-Portals bringt vereinfachte Regeln für die Funktionsweise der Datenbank.

Gedacht ist InvestEU für strategische Investitionen in Pandemiezeiten, und zwar in die Herstellung von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Hilfsgütern. Das Programm hilft darüber hinaus pandemiegeplagten kleinen und mittleren Unternehmen, denen die Insolvenz droht. Das Budget stammt hauptsächlich aus dem Corona-Wiederaufbaufonds NextGenerationEU.

Ansprechpartnerin: Katja Schager


Kurz & bündig


WKÖ sucht Trainees – jetzt bewerben bis 26. April 2021!

Frau mit einem Buch vor einem Fenster
© WKÖ

Wollten Sie schon immer einmal Interessen auf nationaler und internationaler Ebene vertreten und mitgestalten? Sprechen Sie Tätigkeiten am Puls der Zeit und an der Schnittstelle von Wirtschaft, Recht und Politik an? Dann bewerben Sie sich für unser WKÖ-Traineeprogramm oder empfehlen Sie es an passende Kandidatinnen und KandidatenBeim zweijährigen Programm lernen Sie, die Interessen der österreichischen Wirtschaft in Europa optimal zu vertreten. Sie haben die einmalige Gelegenheit, die Wirtschaftskammer Österreich sowie eine EU-Institution oder einen Europäischen Wirtschaftsverband von innen zu erleben. 

Um alle Seiten kennenzulernen, können Sie auch in einem Mitgliedsunternehmen oder in einer öffentlichen Institution wertvolle Praxiserfahrung sammeln. Bei Ihren vielfältigen Einsätzen bauen Sie sich ein starkes Netzwerk auf, das Ihnen bei Ihrer weiteren Karriereplanung sehr nützlich sein wird. Interessiert? Alle Informationen finden Sie hier. Bewerben Sie sich bis 26. April 2021 online! Das Traineeprogramms startet mit 1. Oktober 2021.


Vier Szenarien für die europäische Bioökonomie im Jahr 2050

Ein neuer Bericht der Forschungsstelle der EU-Kommission stellt vier Szenarien für eine zukünftige EU-Bioökonomie vor. Der Bericht analysiert, inwieweit jedes Szenario zu den Zielen der Bioökonomie-Strategie der EU und zu Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung beitragen würde. Die Europäische Kommission möchte eine kreislauforientierte, nachhaltige Bioökonomie entwickeln. Sie soll ein zentrales Instrument für den Europäischen Grünen Deal in der Zeit nach COVID-19 sein und die EU nachhaltiger und wettbewerbsfähiger machen. Die Bioökonomie umfasst alle Wirtschafts- und Industriezweige, die für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, Materialien, Energie und Dienstleistungen auf erneuerbare biologische Ressourcen angewiesen sind.


Jobs+Jobs+Jobs


Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) mit Sitz in Bilbao (Spanien) sucht:

  • Legal & Internal Control Officer (m/w)
    Contract Agent, FG IV, Ref.-Nr.: EUOSHA/CA/2021/03

Bewerbungen sind bis zum 25. April möglich, weitere Informationen sind online abrufbar.


EUROJUST sucht Business Analyst und Reporting and Support Officer

Die Europäische Einheit für justizielle Zusammenarbeit (Eurojust) mit Sitz in Den Haag sucht:

  • Business Analyst (m/w), Temporary Agent, Grade: AD 5, Ref.-Nr.: 21/EJ/02
    Reporting and Support Officer (m/w), Contract Agent, Grade: FG IV, Ref.-Nr.: 21/EJ/03

Bewerbungen sind bis zum 28. April möglich, weitere Informationen sind online abrufbar. 


ESMA sucht Communications Officer und Senior Supervision Officer (Central Counterparties/CCP Profile) 

Die Europäische Wertpapier-und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) mit Sitz in Paris (Frankreich) sucht:

  • Communications Officer (m/w)
    Contract Agent, Grade: FG IV, Ref.-Nr.: ESMA/2021/EPSO/VAC01/FGIV, Bewerbung bis 27. April.
  • Senior Supervision Officer (Central Counterparties/CCP Profile) (m/w)
    Temporary Agent, Grade: AD 7, Ref.-Nr.: ESMA/2021/VAC04/AD7, Bewerbung bis 10. Mai möglich.

Weitere Informationen sind online abrufbar.


Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen sucht Research Assistant 

Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) mit Sitz in Valetta (Malta) sucht:

  • Research Assistant (m/w)
    Temporary Agent, Grade: AST 4, Ref.-Nr.: EASO/2021/TA/008

Bewerbungen sind bis zum 10. Mai möglich, weitere Informationen sind online abrufbar.


EU-Agenda: Terminübersicht


Sitzung der Europäischen Kommission

Voraussichtliche Themen der Kommissionssitzung am 21. April: 

  • Mitteilung zur EU-Taxonomie und Nachhaltigkeitsberichterstattung
  • Überprüfung der Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung ("Sustainable Reporting Directive")
  • Follow-up zum White Paper über künstliche Intelligenz

Ausschüsse des Europäischen Parlaments

19. + 22. April - Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten 

  • Gemeinsame EMPL-FEMM-Anhörung zum Vorschlag der Kommission für eine Richtlinie zur Lohntransparenz
  • Angemessene Mindestlöhne in der Europäischen Union
  • Der Europäische Bildungsraum: ein gemeinsamer, ganzheitlicher Ansatz für Bildung, Fähigkeiten und Kompetenzen

19. April - Ausschuss für Kultur und Bildung 

  • Europas Medien in der digitalen Dekade: Ein Aktionsplan zur Unterstützung der Erholung und Transformation 

19. April - Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres 

  • Datenschutzbeauftragter gegen Facebook Ireland Limited, Maximillian Schrems ("Schrems II") - Rechtssache C-311/18
  • Der angemessene Schutz personenbezogener Daten durch das Vereinigte Königreich
  • Jahresbericht 2020 des Europäischen Datenschutzbeauftragten (EDSB)
  • Verhinderung der Verbreitung von terroristischen Inhalten im Internet 

19. und 22. April - Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter 

  • Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) in Bildung und Beruf
  • Stärkere Unterstützung der EU für Unternehmerinnen und Investorinnen, auch durch den MFR 2021-2027 

22. April - Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 

  • Bericht über die laufenden interinstitutionellen Verhandlungen
    • Schaffung des Rahmens für die Erreichung der Klimaneutralität und Änderung der Verordnung (EU) 2018/1999 (Europäisches Klimagesetz)
  • Eine europäische Strategie für kritische Rohstoffe
  • Leitlinien für die transeuropäische Energieinfrastruktur und Aufhebung der Verordnung (EU) Nr. 347/2013
  • Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1367/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. September 2006 über die Anwendung der Bestimmungen des Übereinkommens von Aarhus über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten auf Organe und Einrichtungen der Gemeinschaft
  • Bekanntgabe der Ergebnisse der Abstimmung über die Änderungsanträge zum Berichtsentwurf zur "Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1367/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. September 2006 über die Anwendung der Bestimmungen des Übereinkommens von Århus über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten auf Organe und Einrichtungen der Gemeinschaft" 

23. April - Sonderausschuss "Künstliche Intelligenz im digitalen Zeitalter", Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten (gemeinsame Sitzung) 

  • Meinungsaustausch über die transatlantische Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA im Bereich des Quantencomputings

Ausgewählte Tagungen des Rates 

20. April 

Informelle Videokonferenz der für europäische Angelegenheiten zuständigen Minister

  • Beziehungen EU-UK
  • Konferenz über die Zukunft Europas
  • Jährlicher Rechtsstaatlichkeitsdialog, länderspezifische Diskussion
  • COVID-19 EU-Koordination
  • Erweiterung und Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess 

22. April 

Informelle Videokonferenz auf Ministerebene „Energie“ 

23. April

Informelle Videokonferenz auf Ministerebene „Umwelt“


Ausgewählte Fälle des Europäischen Gerichtshofes 

Donnerstag, 22. April 2021 

Urteil des Gerichtshofs in der Rechtssache C‑826/19 Austrian Airlines

Flugumleitung auf einen nahegelegenen anderen Flughafen 

Ein Fluggast fordert von Austrian Airlines eine pauschale Ausgleichsleistung in Höhe von 250 Euro, weil sein Flug von Wien nach Berlin mit Zielflughafen Berlin Tegel, zum Flughafen Berlin Schönefeld umgeleitet wurde. Die Landung in Schönefeld erfolgte 58 Minuten später als ursprünglich vorgesehen. 

In seinen Schlussanträgen hat der Generalanwalt die Ansicht vertreten, dass die bloße Umleitung eines Fluges zu einem Ausweichflughafen, der in der Nähe des in der ursprünglichen Buchung vorgesehenen Zielflughafens liege, nicht zu einem Anspruch auf eine pauschale Ausgleichsleistung führe. 

Weitere Informationen


Urteil des Gerichtshofs in der Rechtssache C‑537/19 Kommission / Österreich (Anmietung eines noch nicht errichteten Gebäudes)

Vergaberecht 

Die Kommission wirft Österreich vor, dass Wiener Wohnen als öffentlicher Auftraggeber einen öffentlichen Bauauftrag an ein privates Unternehmen vergeben habe. Die Parteien hätten den Vertrag als Mietvertrag über eine Immobilie geschlossen, in Wirklichkeit handele es sich um einen öffentlichen Bauauftrag, der den in der Vergabe-Richtlinie 2004/18 festgelegten Schwellenwert überschreite. 

Weitere Informationen


Schlussanträge der Generalanwältin am Gerichtshof in der Rechtssache C‑109/20 PL Holdings

Schiedsverfahren bei Investitionsstreitigkeiten 

Polen begehrt die Aufhebung zweier Schiedssprüche, mit denen Polen zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von rund 150 Mio. Euro verurteilt wurde, nachdem die polnische Bankenaufsicht die Anteile einer luxemburgischer Gesellschaft an einer polnischen Bank zwangsveräußert hatte. Nach Ansicht des schwedischen Instituts für Schiedsgerichtsbarkeit verstößt diese Zwangsveräußerung gegen das zwischen Polen und Luxemburg bilateral geschlossene Investitionsabkommen.

Der EuGH wird um Klärung ersucht, ob nicht nur die im Investitionsabkommen enthaltene Schiedsklausel (EuGH-Urteil Achmea 2018) als unwirksam anzusehen sei, sondern auch die zwischen dem Investor und dem Investitionsstaat zustande gekommene Schiedsvereinbarung, obwohl der Investitionsstaat die Unzuständigkeit des Schiedsgerichts nicht rechtzeitig gerügt habe. Generalanwältin Kokott legt am 22. April ihre Schlussanträge vor. 

Weitere Informationen


Schlussanträge des Generalanwalts am Gerichtshof in der Rechtssache C‑401/19 Polen / Parlament und Rat

Haftung von „Diensteanbietern für das Teilen von Online-Inhalten“ 

Die Richtlinie 2019/790 über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt stellt in ihrem Artikel 17 klar, dass ein „Diensteanbieter für das Teilen von Online-Inhalten“ eine Handlung der öffentlichen Wiedergabe oder eine Handlung der öffentlichen Zugänglichmachung vornimmt, wenn er der Öffentlichkeit Zugang zu von seinen Nutzern hochgeladenen urheberrechtlich geschützten Werken oder sonstigen Schutzgegenständen verschafft. Daher müssen solche Plattformen die Erlaubnis der Rechteinhaber einholen, etwa durch den Abschluss einer Lizenzvereinbarung. Für Fälle, in denen keine Genehmigung erteilt wurde, sieht die Richtlinie eine Haftungsbeschränkung zugunsten der betroffenen Plattformen vor, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Polen beanstandet im Wege einer Nichtigkeitsklage vor dem Gerichtshof, dass diese Haftungsbeschränkung in Wirklichkeit verlange, dass die Plattformen eine vorherige automatische Überprüfung (Filtern) der von Nutzern online bereitgestellten Inhalte vornähmen und damit präventive Kontrollmechanismen einführten. Ein solcher Mechanismus untergrabe den Wesensgehalt des Rechts auf freie Meinungsäußerung und Informationsfreiheit und erfülle nicht das Erfordernis der Verhältnismäßigkeit und der Notwendigkeit einer Beschränkung dieses Rechts. Generalanwalt Saugmandsgaard Øe legt am 22. April seine Schlussanträge vor. 

Weitere Informationen


Ausgewählte laufende Konsultationen

Bank- und Finanzdienstleistungen 

Beschäftigung und Soziales

Digitale Wirtschaft und Gesellschaft

Handel

Inneres

Klimaschutz/Energie/Umwelt

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

Lebensmittelsicherheit

Öffentliches Gesundheitswesen

Steuern, Zoll

Verkehr

Wettbewerb

Wirtschaft, Finanzen und der Euro



REDAKTION: 
Franziska Annerl, Franziska.Annerl@eu.austria.be, EU Representation der WKÖ

Wenn Sie das EU-Wirtschaftspanorama regelmäßig zugeschickt bekommen wollen oder sich vom Verteiler streichen lassen möchten, mailen Sie an: eu@eu.austria.be

MEDIENINHABER: 
Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz/Copyright/Haftung