WKÖ-Bundesgremium Tabaktrafikanten: „Die Zukunft der Trafiken ist in Gefahr!“
Obmann Prirschl warnt vor Existenzgefährdung durch EU-Krebsplan 2040 – Studie der KMU Forschung Austria zeigt Zukunftsszenarien auf

Die Europäische Kommission hat im April 2021 mit ihrem „Plan gegen den Krebs“ eine der wichtigsten gesundheitspolitischen Prioritäten der Kommission präsentiert, die damit eine tragende Säule einer starken europäischen Gesundheitsunion darstellen soll. Parallel dazu hat das Gesundheitsministerium einen Beirat zu der österreichischen Tabak- und Nikotinstrategie 2021-2027 mit der Zielsetzung, den Konsum von Tabak- und neuartigen Produkten nachhaltig zu reduzieren, eingerichtet. Geplant ist, die nationale Strategie mit Oktober 2022 in Kraft zu setzen.
Unter Berücksichtigungen der politischen und regulatorischen Entwicklungen hat das renommierte Forschungsinstitut KMU Forschung Austria im Auftrag des WKÖ-Bundesgremiums der Tabaktrafikanten die betriebswirtschaftliche Situation der Trafiken untersucht und die Auswirkungen des EU-Krebsplans 2040 mit Zukunftsszenarien auf die Trafiken analysiert.
Die Zukunft der Trafiken ist bereits im Jahr 2030 gefährdet
Die Zukunftsszenarien der KMU-Forschung Austria zeigen in drei Szenarien die Zukunft der Trafiken im Jahr 2030 auf. Weitreichende betriebswirtschaftliche Konsequenzen sehen die Trafikanten allerdings in allen drei Szenarien auf sich zukommen: Das positive Betriebsergebnis von derzeit durchschnittlich 25.320 Euro pro Betrieb wird entweder drastisch reduziert oder dreht sogar massiv ins Negative.
Bundesobmann der Tabaktrafikanten Josef Prirschl resümiert die Branchenstudie: "Es besteht ein akuter politischer Handlungsbedarf, die Zukunft der österreichischen Trafiken zu sichern. Der EU-Krebsplan möchte die Raucherquote von derzeit 25 % auf 5 % verringern. Das bedeutet für die Trafiken nicht nur wesentlich geringere Einnahmen, sondern auch dass ihre Zukunft auf dem Spiel steht. Deshalb setzen wir uns als Bundesgremium dafür ein, dass die Zukunft der über 5.000 Trafikantinnen und Trafikanten in Österreich gesichert wird“, erklärt Josef Prirschl, Obmann des Bundesgremiums der österreichischen Trafikanten. "Die Trafikanten gehören zur österreichischen Kultur und - noch viel wichtiger - sie schaffen seit rund 238 Jahren Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, die sich mit einer eignen Trafik ein Unternehmen aufbauen können.“
Die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der Trafikanten muss gesichert sein.
Das Bundesgremium stellt folgende Kernforderungen auf:
- Verkauf von rauchbaren Hanfprodukten unter 0,3 THC ausschließlich in Trafiken und Weiterentwicklung des Tabakmonopols um weitere sensible Genussmittel insbesondere neuartige Tabakerzeugnisse wie z.B. Nikotinpouches,
- Die Lotterieprodukte sollen exklusiv in den Trafiken vertrieben und das Online-Glücksspiel soll wie im Tabakmonopolgesetz geregelt werden.
- Eindämmung des illegalen Handels und des legalen grenzüberschreitenden Einkaufs von Tabakwaren durch Privatpersonen (Forderung nach 200-Stück-Regelung)
Die Studienpräsentation der KMU Forschung Austria und die Zusammenfassung finden Sie auf der Homepage des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten.
Über das Bundesgremium der Tabaktrafikanten
Das Bundesgremium der Tabaktrafikanten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) vertritt die Interessen der 5.014 Trafikantinnen und Trafikanten in Österreich, die sich in Tabakfachgeschäften (2.273) und Tabakverkaufsstellen (2.741) mit einem anderen Hauptgewerbe wie z.B.: Handel und Gastronomie aufteilen. Von den Tabakfachgeschäften werden mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) von Unternehmerinnen und Unternehmern mit schwerer Behinderung geführt.Homepage