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Rohstoffdialog 2022: Branchenvertreter diskutieren über Zukunftslösungen für nachhaltige und sichere Rohstoffversorgung

WKÖ-FV Bergbau-Stahl/FV NE-Metalle/EUMICON: Energiekrise und geopolitische Spannungen stellen Rohstoffwirtschaft vor enorme Herausforderungen 

Detailansicht von Metallteilen bei der Galvanisierung in Zinkbad
© bogdanvija | stock.adobe.com

Heute, Dienstag, findet in Wien der Rohstoffdialog statt, bei dem auf höchster Entscheiderebene Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen der energieintensiven Branchen, diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die von den WKÖ-Fachverbänden "Bergbau-Stahl“ und "Nicht Eisen-Metallindustrie“, der europäischen Rohstoffplattform EUMICON (European Mineral Resources Confederation) und dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) organisiert wird, steht die strategische Absicherung der Rohstoffversorgung auf österreichischer und europäischer Ebene. Zusätzlich wird der vom BMF initiierte "Masterplan Rohstoffe 2030“ präsentiert, der die für Österreich relevanten rohstoffpolitischen Dimensionen behandelt.  

"Wir müssen uns auf die aktuellen Herausforderungen vorbereiten. Ein dramatisch erhöhter Bedarf an Rohstoffen durch den europäischen Green Deal, enorm hohe Energiepreise und der subventionierte Import zu Dumpingpreisen - besonders aus dem asiatischen Raum - sind dabei nur drei Faktoren. Wir werden heute gemeinsam diskutieren, wie wir diese Herausforderungen meistern und die Wettbewerbsfähigkeit des Rohstoffsektors und der energieintensiven Industrie in Europa sichern können“, erklärt der Geschäftsführer des Fachverbandes "Bergbau-Stahl“ und "NE- Metallindustrie“ in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Roman Stiftner, der auch als Generaldirektor EUMICON repräsentiert, im Vorfeld der Veranstaltung. 

Steigender Rohstoff- und Energiebedarf durch den europäischen Green Deal  

Die Basis der Energie- und Umweltpolitik auf EU-Ebene ist der EU Green Deal. Dessen Ziel ist der ganzheitliche Umbau der Industrie in eine saubere und kreislauforientierte Wirtschaft. Die dadurch bevorstehende Energiewende führt - lt. einer kürzlich veröffentlichen Studie der belgischen "Katholieke Universiteit“ (KU Leuven) - zu einem massiven Mehrbedarf an mineralischen Rohstoffen bzw. "Nicht-Eisen“-Metallen. Beispielsweise erfahren Lithium, dessen Bedarf bis 2050 um über 2000% zulegen soll, aber auch Basisrohstoffe wie Aluminium, Stahl, Kupfer, Baurohstoffe und Zement enorme Steigerungen. Dies könnte ab 2030 zu dramatischen Versorgungsengpässen führen.  

Die Primärrohstoffgewinnung wird allerdings bis zumindest 2040 einen wesentlichen Anteil an der Versorgung der Industrie mit mineralischen Rohstoffen haben. Die ausreichende Versorgung zu fairen Marktbedingungen ist eine wesentliche Grundlage für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Europa ist bei vielen Metallen in hohem Maße abhängig von Importen. Diese Abhängigkeiten von außereuropäischen Rohstoffquellen sollten diversifiziert und mit strategischen Partnern global sichergestellt werden, um so auf Probleme, wie sie zuletzt durch die aufgrund der Pandemie verursachten Logistikprobleme oder die Ukrainekrise entstanden sind, besser reagieren zu können. 

"Europa muss dringend Entscheidungen treffen, wie diese drohende Versorgungslücke geschlossen werden kann. Ohne eine entschlossene Strategie riskiert man neue Abhängigkeiten von unberechenbaren und nicht nachhaltigen Lieferanten. Der heutige Rohstoffdialog ist daher ein großer Schritt in die richtige Richtung, um neue Lösungsansätze anzudenken.“
Andreas Henckel von Donnersmarck, Obmann des Fachverbands Bergwerke und Stahl

Die von der Europäischen Kommission angestrebte Transformation in eine grüne und digitale Wirtschaft wird außerdem zu einem dramatischen Anstieg der Energiekosten führen. Denn mehr Digitalisierung benötigt mehr Energie in Herstellung und Betrieb der Geräte. In diesem Zusammenhang ist es daher umso wichtiger darauf zu achten, dass es bei den Energiekosten zu keinen Wettbewerbsverzerrungen kommt. Denn wie man aktuell beobachten kann, fallen die Energiepreissteigerungen nur in Teilen Europas derart hoch aus wie in Österreich. In anderen Regionen wie z.B. den USA und China wird hingegen mit deutlich niedrigeren Energiekosten produziert.  

"Diese Ungleichheiten können dazu führen, dass der Standort Österreich noch weiter an Wettbewerbsfähigkeit verliert, und es zu einer Abwanderung der Industrie in Nicht EU-Länder kommt. Die Bereitstellung grüner Energie in ausreichenden Mengen und zu kompetitiven Preisen ist daher für den europäischen Wirtschaftsstandort unverzichtbar“, so Alfred Hintringer, Obmann des Fachverbands der NE-Metallindustrie. 

Zunehmende Bedeutung von Recycling 

Die Kreislaufwirtschaft ist ein wesentliches Element des Green Deals. Mittlerweile werden bereits viele der strategischen Rohstoffe, vor allem in Österreich, in hocheffizienten Recyclinganlagen gewonnen. Recycling ist daher Europas beste Chance, seine Unabhängigkeit langfristig zu verbessern. Dazu müssen allerdings die Recyclingquoten stark erhöht, in die notwendige Infrastruktur investiert und die dafür nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Sonderregelungen, wie die Verlagerung des Abfalltransports vom LKW auf die Schiene, wie es das Abfallwirtschaftsgesetz ab 1.1.2023 vorsieht, drohen jedoch die Kreislaufwirtschaft in Österreich massiv einzuschränken. Regelungen, die das Recycling behindern, sind daher strikt abzulehnen, da sie die Sicherung der Rohstoffversorgung für die europäische Industrie unterminieren. 

"Recycling hat zwar enormes Potential, man muss sich aber im Klaren sein, dass die heimische Industrie zukünftig nicht allein über eine reine Kreislaufwirtschaft mit mineralischen Rohstoffen versorgt werden kann. Nicht alle mineralischen Rohstoffe können recycelt oder in verlängerten Lebenszyklen von Produkten einem nachfolgenden Recycling entzogen werden“,
so Roman Stiftner

 

Über EUMICON (European Mineral Resources Confederation)

Die Fachverbände Bergbau-Stahl und NE-Metallindustrie der WKÖ bilden gemeinsam über EUMICON die erfolgreichste europäische Rohstoffplattform. Als offizieller Partner der EU-Kommission bei der jährlichen Rohstoffwoche in Brüssel, verbindet EUMICON seit nunmehr 10 Jahren die unterschiedlichen Stakeholder und Partner der Mineral-Rohstoffwirtschaft auf nationaler und europäischer Ebene. Im Rahmen von strategischen Diskussionsprozessen und Dialogen, Konferenzen, Präsentationen und Ausbildungsprogrammen werden mit Partnern aus Politik, Verwaltung, Universitäten, NGOs und der Sozialpartnerschaft die notwendigen Rahmenbedingungen für die Rohstoffwirtschaft diskutiert.
Website | EUMICON

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