Menz zu aktuellen KV-Verhandlungen: „Sachlichkeit statt Säbelrasseln“
Abschlüsse haben stets Inflation abgebildet - Bemühen um tragbaren Kompromiss auch jetzt aufrecht erhalten

Im Hinblick auf die laufenden KV-Verhandlungen in Teilen der heimischen Industrie ist gerade jetzt Sachlichkeit gefragt, appelliert Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Die KV-Abschlüsse, die wir in unseren Bereichen mit den Arbeitgeber-Vertretern ausgehandelt haben, haben stets die Inflationsentwicklung berücksichtigt und abgedeckt. Das sind sozialpartnerschaftlich gemeinsam erzielte Erfolge, und es ist niemandem gedient, wenn man diese jetzt schlechtreden will“, betont Menz in Bezug auf Statements des ProGe-Vorsitzenden Rainer Wimmer.
Das gilt auch für die aktuell von den Arbeitgeber-Vertretern in den einzelnen Bereichen eingebrachten KV-Erhöhungen, unterstreicht Menz: "Und beim immer gebotenen Bemühen um einen tragbaren Kompromiss darf man nicht vergessen: Die jetzige Situation ist ernst und verträgt kein Säbelrasseln. Viele Betriebe stehen aufgrund des hohen Kostendrucks gerade mit dem Rücken zur Wand. Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Industriebetriebe ist oberstes Ziel in diesen äußerst schwierigen Zeiten.“
Wenn Unternehmen Produktionen in Teilbereichen auslagern, tun sie das nie leichtfertig, sondern weil es betriebswirtschaftlich nicht anders möglich ist. Dazu tragen die in Österreich hohen Arbeitskosten wesentlich bei. Vor allem einfache, manuelle Tätigkeiten in der Produktion sind in Österreich betriebswirtschaftlich nicht mehr leist- und darstellbar, erinnert Menz.
Industrie trägt Kurzarbeit mit, um Beschäftigung zu sichern
"Umgekehrt darf man nicht vergessen: Die Unternehmen der heimischen Industrie haben es in den vergangenen schwierigen Jahren geschafft, die Beschäftigung bei rund 455.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weitestgehend stabil zu halten. Dazu haben vor allem kollektivvertragliche Arbeitszeitregelungen beigetragen, zu einem Teil auch die Kurzarbeit. Diese wird ausschließlich deshalb umgesetzt, um Beschäftigung zu erhalten - dafür nehmen Industrieunternehmen einen hohen administrativen Aufwand und auch Kosten in Kauf, auf die sich sonst wohl kaum jemand freiwillig einlassen würde.“