Meisterprüfungen: Kostenübernahme als wichtiges Signal für den heimischen Fachkräftestandort

WKÖ-Kühnel und Obfrau Scheichelbauer-Schuster: „Wesentlicher Beitrag zur Fachkräftesicherung und öffentliches Signal der Wertschätzung“

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Aktualisiert am 04.08.2023

Sie sind eine unverzichtbare und tragende Säule des dualen Ausbildungssystems, um das Österreich international so sehr beneidet wird: Die Meister:innen und Befähigten, die durch ihre anerkannte höchste Qualifikation sicherstellen, dass das erstklassige fachliche Know-how von Generation zu Generation weitergetragen wird.  

Die Meister- und Befähigungsprüfungen gehen jedoch mit großen finanziellen Belastungen einher. Diese müssen die meist jungen Anwärter:innen bisher größtenteils selbst stemmen, was eine beträchtliche Hürde darstellt. Mit der angekündigten Übernahme von Kosten, die im Zuge der Meister- und Befähigungsprüfungen entstehen, wird eine langjährige Forderung der heimischen Wirtschaft umgesetzt. 

"Die kostenlose Meister- und Befähigungsprüfung bedeutet eine maßgebliche Stärkung der Berufsbildung und ist ein wesentlicher Beitrag zur Fachkräftesicherung. Gleichzeitig ist sie auch Teil der so wichtigen höheren Berufsbildung.“

„ Die internationalen Erfahrungen etwa aus der Schweiz zeigen, dass ein öffentlicher Finanzierungsbeitrag die Attraktivität der Ausbildung steigert und dadurch zu höheren Zahlen von Absolvent:innen beiträgt.“ 

"Die Meister:innen und Befähigten sind das Rückgrat unserer dualen Ausbildung und die höchste fachliche Qualifikation im Gewerbe und Handwerk."

"In der Qualifikation unserer Unternehmer:innen und ihrer Mitarbeiter:innen liegt die Zukunft des Erfolgs des Wirtschaftsstandortes Österreich. Die Prüfung soll künftig ebenso kostenlos sein wie ein Studienabschluss. Ich freue mich sehr, dass unsere langjährige Forderung jetzt umgesetzt wird“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich: "Ein Handwerk ist so wertvoll wie ein Studium: Dieses öffentliche Signal der Wertschätzung in der Rede von Bundeskanzler Nehammer ist für unsere Meister:innen und Befähigten gerade angesichts des akuten Fachkräftebedarfs ein sehr, sehr wichtiger Schritt.“ 

Formal sind Meisterprüfungen schon seit September 2018 im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) als gleichwertig mit Bachelorstudien eingestuft (NQR-Stufe 6).

Die Kosten für Gebühren und Vorbereitungskurse sind je nach Beruf sehr unterschiedlich, machen aber in jedem Fall mehrere tausend Euro aus. Bisher konnten die Kandidat:innen von Meister- und Befähigungsprüfungen nur in manchen Bundesländern Weiterbildungsförderungen in Anspruch nehmen. Pro Jahr werden in Österreich im Durchschnitt rund 4.800 Meister- und Befähigungsprüfungen erfolgreich absolviert.