Lehre als Exportschlager: Duale Ausbildung für Serbien
Österreichs duale Ausbildung ist ein Exporterfolg: Am 6. September konnte in Belgrad eine überaus erfolgreiche Abschlussbilanz für eine prestigeträchtige Partnerschaft gezogen werden.

Ihren Ausgang nahm die Zusammenarbeit 2015: Serbien sah sich mit hoher Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 30 Prozent, starker Abwanderung und wachsendem Fachkräftemangel konfrontiert und strebte deshalb den Aufbau einer dualen Berufsausbildung nach österreichischem Vorbild an.
Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft unterstützte deshalb die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), gefördert von der Austrian Development Agency (ADA), die serbischen Institutionen dabei, die nötigen Strukturen für das Ausbildungssystem aufzubauen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie bei der Abschlusskonferenz am 6. September in Belgrad deutlich wurde. Mit dem Schuljahr 2022/2023 werden fast 70 Berufsbilder in ca. 150 serbischen Schulen zur Verfügung stehen. Bisher haben mehr als 8.000 Schüler:innen die Ausbildung zur Fachkraft begonnen – von Einzelhandel über Speditionswesen bis hin zu Kunststofftechnik. Rund 2.000 Ausbilder:innen wurden nach österreichischem Vorbild ausgebildet.
Großer Reformschritt
"Man kann und soll Bildungssysteme nicht einfach kopieren. Unsere serbischen Partner haben aber auf beeindruckende Weise ein eigenes serbisches duales Ausbildungsmodell geschaffen", sagte WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady in Belgrad vor der Presse. "Wir freuen uns, dass wir als WKÖ einen Beitrag zu diesem großen Reformschritt leisten konnten." Auch Niederlassungen namhafter österreichischer Unternehmen beteiligten sich an der dualen Ausbildung.
Gady betonte die Bedeutung, welche die Fachkräftesicherung für die österreichischen Unternehmen in Serbien besitzt: Österreich ist mit 2,2 Milliarden Euro Investitionsvolumen einer der größten Auslandsinvestoren. Damit werden rund 18.000 Arbeitsplätze in Serbien geschaffen.
Das Projekt ist mit Ende September zwar abgeschlossen, die enge und freundschaftliche Kooperation endet damit aber nicht. Österreich hilft Serbien dabei, an den internationalen Berufswettbewerben teilzunehmen.
"EuroSkills und WorldSkills sind großartige Formate, um die duale Ausbildung der Öffentlichkeit als attraktive Bildungspfade näherzubringen. Wir freuen uns, wenn unsere serbischen Freunde ihren besten jungen Fachkräften ebenfalls bald diese große Bühne bieten können", betont Gady.