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Lebensmittelhandel: Offener Brief an SPÖ-Wirtschaftssprecher Matznetter

WKÖ-Fachverband reagiert mit "großem Erstaunen" auf Aussagen Christoph Matznetters und weist dessen Unterstellungen scharf zurück

Lebenmittelhandel
© WKÖ

Sehr geehrter Herr Dr. Matznetter,

mit großem Erstaunen nehmen wir als Lebensmittelhandel Ihre jüngsten Äußerungen zur Kenntnis, mit denen Sie versuchen, aus ungerechtfertigten Beschuldigungen und der Unterstellung illegaler Preisabsprachen politisches Kapital zu schlagen.

Zunächst möchten wir festhalten, dass wir als Lebensmittelhändler stets bestrebt sind, qualitativ hochwertige Produkte zu fairen Preisen anzubieten. Die Preise in Österreich werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Energiekosten, Rohstoffkosten und Transportkosten. In den vergangenen Monaten haben sich diese Faktoren drastisch auf sämtlichen Stufen der Wertschöpfung niedergeschlagen und im Lebensmittelhandel als letztes Glied in der Kette kumuliert. Zusätzlich sind die Lohnkosten stark gestiegen. Da die Gewinnmarge im Lebensmittelhandel zu den geringsten aller Wirtschaftszweige zählt (ca. 1-2 % Umsatzrentabilität), ist es unmöglich, solche großen Kostensteigerungen nicht zumindest teilweise an die Kunden weiterzugeben. Dies hat insbesondere selbstständige Kaufleute vor teilweise existenzielle Probleme gestellt, und viele von ihnen waren gezwungen, ihre Geschäfte zu schließen. Dennoch setzen wir alles daran, die Auswirkungen für unsere Kunden bestmöglich abzumildern.

Wir möchten nachdrücklich betonen, dass der Vergleich mit den deutschen Preisen in keiner Weise aussagekräftig ist. Der österreichische Lebensmittelhandel zeichnet sich durch ein vielfältiges Sortiment an hochwertigen, heimischen Produkten sowie ein breites Angebot an Bio-Produkten aus. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit kleinteilig strukturierten landwirtschaftlichen Betrieben stellen wir Qualität und Regionalität sicher. Es ist wichtig, die Diskussion über die Nahrungsversorgung nicht ausschließlich auf den Preisaspekt zu reduzieren, um den Druck auf die Landwirtschaft nicht weiter zu erhöhen.

Wir möchten auch deutlich darauf hinweisen, dass die von Ihnen vorgebrachte Anschuldigung bezüglich Preisabsprachen bei Diskontern und der Nutzung von Preisaktionen zur anschließenden Preiserhöhung aus unserer Sicht jeder Grundlage entbehrt. Als Lebensmittelhandel sind wir gesetzlich verpflichtet, faire Wettbewerbspraktiken einzuhalten. Wir stehen für Transparenz und faire Preise für unsere Kunden ein. Sollten Ihnen stichhaltige Beweise vorliegen, fordern wir Sie auf, diese den offiziellen Stellen zur weiteren Untersuchung vorzulegen und es zu unterlassen, vage Anschuldigungen zu erheben.

Auch ist es bedauerlich, dass Sie einer ganzen Branche pauschal unterstellen, erhaltene Hilfszahlungen zur Gewinnmaximierung zu verwenden. Wir tragen eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden. Die Energiekostenzuschüsse, von denen Ihnen als Wirtschaftsvertreter bekannt sein sollte, dass sie für das Jahr 2022 teilweise noch gar nicht ausbezahlt wurden bzw. für 2023 noch gar nicht beantragt werden können (Stichwort EKZ2), haben zum Ziel, die Nahversorgung zu gewährleisten und die 160.000 Arbeitsplätze in der Branche abzusichern.

Wir appellieren an Sie, Ihre politisch motivierten Angriffe auf den Lebensmittelhandel einzustellen und unsere Bemühungen für Qualität, faire Preise und transparenten Wettbewerb anzuerkennen. Abschließend möchten wir betonen, dass wir als Lebensmittelhandel trotz der Herausforderungen entschlossen sind, einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die allen Beteiligten zugutekommen. Unser Ziel bleibt es, die Bevölkerung mit hochwertigen Produkten zu versorgen und dabei faire Bedingungen für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen,

KR Christian Prauchner

Obmann des Fachverbands Lebensmittelhandel

(PWK200/DFS)

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