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Eisenbahn-KV – Kein weiteres Angebot der Arbeitgeber, sondern Appell an die Gewerkschaft

Arbeitgeber fordern ernsthafte Verhandlungen statt Eskalation. Durchschnittlich mehr als plus 8% Gehalt sind kein Grund für Streikdrohungen.

Züge, verschwommen abgebildet
© WKÖ

Die Arbeitgeber zeigen sich vor dem Hintergrund ihres Angebots verwundert und haben kein Verständnis, dass die Gewerkschaft mit Streiks droht. Das immer weitere Drehen an der Eskalationsschraube scheint von Beginn an Teil der Verhandlungsstrategie gewesen zu sein - auf Kosten der gesamten Branche und nun auch der Fahrgäste. 

Sozialpartnerschaft statt Streikparolen

"Ein Streik trägt gar nichts zur Lösung bei und verschlimmert die aktuelle Situation für alle Beteiligten“, warnt Arbeitgeber-Verhandler und Obmann des WKÖ-Fachverbands Schienenbahnen Thomas Scheiber. Vor allem wird der Konflikt auf diese Weise auf Kosten der Fahrgäste ausgetragen, welche die Leistungen der Verkehrsbetriebe direkt mit ihren Tickets und indirekt mit ihren Steuerleistungen bezahlen. "Wir sind in der Verantwortung, dass wir als Sozialpartner in harten, aber fairen Verhandlungen einen KV-Abschluss für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen. Doch die Gehaltsforderungen der Gewerkschaft müssen von den Unternehmen finanzierbar sein. Wir können nicht mehr ausgeben, als wir erwirtschaften und vom Steuerzahler erhalten“, bekräftigt Scheiber.

Die Blockade-Haltung der Gewerkschaft und ihr Beharren auf einem unfinanzierbaren Mindestbetrag von 400 Euro auf alle Gehälter waren der Grund für die Unterbrechung der Gespräche seitens der Arbeitgeber und für die Absage des heutigen Verhandlungstermins. Scheiber: "Verhandeln bedeutet aufeinander zugehen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten, und kein einseitiges Diktat.“

KV-Abschluss muss realistisch und wirtschaftlich abbildbar sein

Die Arbeitgeber betonen nachdrücklich, weiter verhandeln zu wollen, aber konstruktiv und am Boden der Realität. "Die Gewerkschaft will die Spielregeln der Sozialpartnerschaft und KV-Verhandlungen komplett ändern und nicht mehr über durchschnittliche Prozentbeträge verhandeln, sondern über monatliche Euro-Mindestbeträge auf alle Gehälter. Das hat es so noch nie gegeben, auch in keiner anderen Branche. Die aktuell geforderten 400 Euro, mit denen die Gewerkschaft in ihren Warnstreik treten will, würden eine durchschnittliche Steigerung der Gehälter um mehr als 13 Prozent – in den unteren Gehaltsklassen bis zu 24 Prozent - bedeuten“, betont Scheiber.

Die Eisenbahn-Unternehmen bieten aktuell:

  • Ein durchschnittliches Gehalts-Plus von 8 Prozent, in den niedrigeren Einkommens-Klassen von bis zu 12 Prozent
  • Inklusive des angebotenen Einmal-Betrages von 1.000 Euro ergibt das eine durchschnittliche Erhöhung der KV-Löhne und Gehälter um mindestens plus 9 Prozent

Damit liegt das Angebot der Unternehmen im Eisenbahnbereich deutlich über den bisherigen Abschlüssen der Metaller (durchschnittlich 7,44%), der Frächter (durchschnittlich 7,39%) und der Sozialwirtschaft (8%). "Es ist undenkbar, dass die Forderungen der Gewerkschaft in dieser Höhe für die Unternehmen wirtschaftlich überhaupt stemmbar sind, so viel Geld haben wir schlichtweg nicht. Warum werden niedrigere Gehaltsabschlüsse von der vida in anderen Branchen abgefeiert und bei uns wird mit Streik gedroht? Die Mitarbeiter aller Branchen sind in gleich hohem Maße von der Teuerung betroffen“, so Scheiber. Daher wird es unter diesen Voraussetzungen - vor dem Hintergrund der Streikdrohungen und ohne ein Signal seitens der Gewerkschaft für konstruktive Verhandlungen - kein weiteres Angebot seitens der Arbeitgeber geben. "Bei den Fahrgästen bitte ich jetzt schon um ihr Verständnis, sollte die Gewerkschaft bei diesem Arbeitgeber-Angebot tatsächlich einen Streik als geeignete Reaktion sehen“, betont Scheiber.

Arbeitgeber sind verhandlungsbereit und fordern Signal der Gewerkschaft

Mit dem Angebot einer Einmalzahlung von 1.000 Euro noch vor Weihnachten, einem durchschnittlichen Gehalts-Plus von 8 Prozent und einem Mindestbetrag von 200 Euro haben die Arbeitgeber die Finanzierbarkeit für die Unternehmen ausgereizt. "Wir sind der vida in den letzten Runden immer wieder entgegengekommen, aber auch wir erwarten uns von unserem Verhandlungspartner jetzt ein konstruktives Signal, dass wir lösungsorientiert weiterverhandeln können und nicht weiter in Richtung Streik eskaliert wird“, zeigt sich Scheiber weiterhin verhandlungsbereit.

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