Zwei Personen angeschnallt und fahrend in Auto sitzend
© LIGHTFIELD STUDIOS | stock.adobe.com

EcoDriving und assistiertes Fahren benötigen Lenker-Schulung

WKÖ-Fachverband Fahrschulen: Klimaaktiv Fahrschulen bieten Führerschein-Ausbildung mit E-Autos an – neue, breitere Schulungsangebote geplant

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 20.11.2023

Mit Schulungen zum EcoDriving können wertvolle Einsparpotenziale beim Energieverbrauch lukriert werden. "Spritsparendes Fahren wird bei der Führerscheinausbildung mittlerweile seit 15 Jahren verpflichtend geschult. Das stromsparende und reichweitenverlängernde Fahren von Elektroautos will jedoch ebenso gelernt sein wie das spritsparende Fahren herkömmlicher Fahrzeuge mit einem Verbrenner-Motor. 300 Fahrlehrer durchliefen daher bereits eine neue Ausbildung zu Elektromobilitätsfahrlehrern. Sie sind wie die 1.000 klassischen Spritspartrainer geschulte Profis, die Energiespartipps und richtige Fahrfertigkeiten für das Lenken von Pkw, Lkw und Bussen vermitteln“, berichten Alexander Klacska, Obmann der WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr, und Joachim Steininger, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs, bei der internationalen Konferenz zu klimaaktiv mobil und dem Programm THE PEP.  

Gerade in Zeiten hoher Energiepreise ist effizientes Fahren angesagt. "Auch Lenker von E-Autos müssen beim Tanken an einer öffentlichen Ladestation aktuell hohe Kosten berappen. Mit dem EcoDrving leisten wir einen Beitrag zum Umweltschutz und sparen Ausgaben ein“, so Steininger. EcoDriving ist bei der Führerscheinausbildung und in der Mehrphase bei der 2. Perfektionsfahrt mit jährlich 100.000 Autolenkern und Bikern sowie bei der Berufskraftfahrer-Weiterbildung von jährlich 3.000 Lkw- und Buslenkern etabliert. Ergänzend werden Spritspartrainings von Betreibern betrieblicher Flotten und Privaten nachgefragt. 

Bei der Führerschein-Ausbildung sollen künftig mehr Elektroautos eingesetzt werden und Fahrschüler damit schon frühzeitig mit der Elektromobilität vertraut gemacht werden. Führerscheinneulinge, deren Berechtigung auf das Lenken von Automatikfahrzeuge eingeschränkt ist, sollen diese künftig auf das Lenken von Schalterfahrzeugen ausdehnen können, indem sie eine mehrstündige Schulung absolvieren. "Eine neuerliche volle Führerscheinprüfung wird nicht mehr nötig sein“, so Steininger. In Deutschland gilt bereits seit zwei Jahren ein derartiges Modell. "Fahren Fahrschüler mindestens 10 Stunden auf einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe, so bekommen sie ab sofort einen uneingeschränkten Führerschein. Etwa 20 Prozent aller Fahrschüler nutzen dieses Modell“, berichtet Jürgen Kopp, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Fahrlehrerverbände BVF.  

Auch bei der aktiven Mobilität werden sich die Fahrschulen künftig stärker engagieren. "Das Miteinander im Verkehr mit schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Fußgängern wird bei den Ausbildungsplänen für die neue Fahrlehrerausbildung ab Jänner 2024 besonders verankert. Weiters können sich Fahrlehrer demnächst mittels Ergänzungsschulung zu zertifizierten Radfahrlehrern ausbilden lassen. Dafür erarbeiten wir bis Jahresende einen Ausbildungsplan, um insbesondere Jugendlichen zu den Gefahren des Lenkens von E-Scootern und E-Bikes, aber auch beim Radfahren bereits in unteren Schulstufen flächendeckend zu schulen. Mit diesem neuen Ausbildungsangebot für das Fahrpersonal sollen Fahrschulen die Möglichkeit nutzen können, sich mit neuen Unterrichtseinheiten als Mobilitätsfahrschulen – Radfahren künftig breiter aufzustellen“, schloß Steininger. 

Weiterführende Informationen: