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Chemische Industrie: Ohne Arbeitskräfte keine Lösungen für die Zukunft

72 Prozent der Unternehmen geben an, stark und sehr stark unter dem Mangel an Mitarbeitern zu leiden 

Chemikerin bei der Arbeit
© AdobeStock

Die chemische Industrie steht aktuell aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der Unsicherheit in der Gasversorgung stark unter Druck. Eine Umfrage des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs bestätigt nun die zusätzliche Belastung der Branche durch den Arbeitskräftemangel. 43 Prozent der Unternehmen spüren die Knappheit an Mitarbeitern stark, fast jedes dritte Unternehmen sogar sehr stark. Der Mangel trifft alle Sektoren, von Pharma- über Kunststoff bis zur Lackindustrie gleichermaßen und ist auch nicht von bestimmten Regionen abhängig. Erwartungsgemäß leiden Unternehmen mit hohen Mitarbeiterzahlen stärker unter dem Mangel als Klein- und Mittelbetriebe. 

Arbeitskräftemangel betrifft Produktion, Forschung, Logistik und Vertrieb 

Die chemische Industrie ist ein Zukunftsbranche: Ohne sie fährt kein Elektroauto, dreht sich kein Windrad und gibt es keine Solarenergie. Mit ihren Produkten sorgt sie für die Gesundheit, die Ernährung und das Wohlbefinden der Menschen - heute wie auch morgen. Trotzdem mangelt es an allen Ecken an Personal. Die meisten Mitarbeiter fehlen in der Produktion, aber auch für den Forschungsbereich, die Logistik, den Vertrieb und die IT-Abteilungen wird Personal gesucht. "Uns mangelt es nicht nur an Hilfskräften und Facharbeitern, die Mitgliedsbetriebe des Fachverbandes konstatieren auch fehlende Absolventen von technischen und naturwissenschaftlichen Studien sowie Techniker von HTLs", erläutert Hubert Culik, Obmann des Fachverbands der Chemischen Industrie die aktuellen Sorgen der Branche. Er sieht keine Begründung in der Attraktivität der Branche: "Bei uns kann man nicht nur einer spannenden Tätigkeit mit Zukunftsperspektive nachgehen, die chemische Industrie ist auch dank überdurchschnittlicher Löhne und Gehälter sowie einem großzügigen Zulagensystem ein attraktiver Arbeitgeber."

Als Hauptursache für den Arbeitskräftemangel nennen die Befragten den demografischen Mangel. Aber auch die Inflexibilität der potenziellen Arbeitnehmer und unzureichende Qualifikation sowie der Mangel an Absolventen gerade von technischen und naturwissenschaftlichen Ausbildungen werden als Gründe gesehen. 

Mangel schränkt Geschäftstätigkeit und Expansionsbestrebungen ein

40 Prozent der Befragten geben an, dass die Geschäftstätigkeit unter dem Mangel leidet, 34 Prozent scheuen deswegen vor Expansionen zurück. Mit Automatisierung versucht man, die fehlenden Mitarbeiter zu ersetzen. Die Hälfte der befragten Unternehmen setzt auf unternehmenseigene Ausbildungen, um Mitarbeitern die entsprechenden Qualifikationen zu verleihen.

Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte und des Arbeitsmarktes als Hoffnungsträger

"Die chemische Industrie setzt sehr viel Hoffnung auf die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, um qualifizierten Arbeitskräften aus Drittstaaten einen unbürokratischen Zugang zu unserem Arbeitsmarkt zu ermöglichen", verdeutlicht Culik die Maßnahmen, die man sich seitens der Politik wünscht. "Auch die Arbeitsmarktreform wird von unseren Mitgliedern als Lösungsansatz gesehen. Die Aufnahme einer regulären Beschäftigung muss sich für Arbeitslose lohnen." Potenzial wird auch in der Mobilisierung von Frauen für die Industrie gesehen. Notwendig hierfür ist vielerorts ein Ausbau bei der Kinderbetreuung. Außerdem: "Die chemische Industrie setzt seit Jahren auf die Förderung des naturwissenschaftlichen Interesses bei Schülern. Wir würden uns wünschen, dass die Politik hier auch ihre Hausaufgaben macht und endlich mehr junge Menschen für diesen Bereich begeistert", fordert Culik.

Über die chemische Industrie

Die chemische Industrie zählt in Österreich zu den größten Industriebranchen. Die etwa 230 Unternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel sowie organische und anorganische Chemikalien. Etwa 48.000 Beschäftigte stellten 2021 Waren im Wert von über 18 Milliarden Euro her.

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