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Chemische Industrie: Neu vorgeschriebene Preissenkungen gefährden Arzneimittelversorgung in Österreich

Weitere Kostenreduktion konterkariert angekündigte Maßnahmen zur Stärkung der Pharmaproduktion

Labortechniker bei der Arbeit im Reinraum
© Quality Stock Arts | stock.adobe.com

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) kritisiert die neue Festsetzung des Preisbands für patentfreie Medikamente vom Dachverband der Sozialversicherungsträger und warnt vor schwerwiegenden Folgen für die heimische Gesundheitsversorgung. "Die vorgeschriebenen Preissenkungen werden die Arzneimittelversorgung zahlreicher Patientinnen und Patienten weiter gefährden. Gerade nach den Erfahrungen mit den Knappheiten der letzten Monate kann diese Vorgangsweise nicht zu Ende gedacht sein", so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des FCIO. Die vom Dachverband verordneten Preisreduktionen betreffen rund 1.500 Medikamente. Darunter fallen auch viele Antibiotika, bei denen es in der Hauptinfektionszeit zu teilweise dramatischen Engpässen gekommen ist.

Um diese zu vermeiden, soll die Pharmawirtschaft einerseits genau diese kritischen Arzneimittel künftig verpflichtend bevorraten, was zu erheblichen Kostensteigerungen führen wird. Andererseits müssen die Unternehmen die Preise für dieselben Produkte deutlich senken. Es ist daher damit zu rechnen, dass Anbieter aus dem Markt ausscheiden müssen, da die neuen Preise wirtschaftlich nicht mehr vertretbar sind. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass durch die Einführung eines dosisunabhängigen Flat Price-Systems viele höher dosierte Präparate in Zukunft nicht mehr verfügbar sein werden. Dies würde für Patienten zu unzumutbaren Erschwernissen bei der Einnahme führen. Im Extremfall müssten beispielsweise künftig 12 statt einer Tablette eingenommen werden, für die dann auch noch mehrfach Rezeptgebühren zu entrichten wären. 

Damit konterkariert das Vorgehen alle Ankündigungen auf nationaler und europäischer Ebene, die heimische Arzneimittelproduktion zu stärken und unabhängiger von asiatischen Herstellern zu werden. Eine Optimierung der Gesundheitsversorgung bedeutet vielmehr, die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu stellen und eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung vorzunehmen. Denn die vergleichsweise geringen Kosteneinsparungen durch die beschriebenen Preisband-Vorgaben bei der Sozialversicherung führen zu deutlich höheren Ausgaben in anderen Bereichen. "Fehlende Medikamente verursachen nicht nur Probleme bei der bestmöglichen Behandlung der Menschen, sondern auch volkswirtschaftlich relevante Kosten, die höher sind als die potenziellen Einsparungen. In diesem Sinne sind faire Preise für lebenswichtige Arzneimittel gut investiertes Geld", appelliert Hofinger an die Verantwortlichen im Gesundheitssystem, so rasch wie möglich Lösungen gegen weitere Medikamentenengpässe zu entwickeln.

Über den FCIO:

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die knapp 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2022 Waren im Wert von über 20,8 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. www.fcio.at


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