Impfstoff
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Chemische Industrie begrüßt wichtige Investition für den Pharmastandort Österreich

Standorterweiterung bei Takeda sorgt für Sicherheit bei neuem Dengue-Impfstoff

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Aktualisiert am 04.08.2023

Die am Dienstag in Wien eröffnete Erweiterung eines Speziallabors des weltweit tätigen Pharmaunternehmens Takeda ist aus Sicht des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Branche in Österreich. In der Anlage wird künftig ein Expertenteam des Unternehmens seinen neuen Impfstoff gegen Dengue-Fieber auf Sicherheitsaspekte testen. Der Impfstoff ist von großer globaler Bedeutung, da das in den Tropen und Subtropen weit verbreitete Dengue-Fieber jährlich weltweit bis zu fünf Millionen Todesopfer fordert. Auch für die heimische Bevölkerung ist die Qualitätssicherung des erstmals als Reiseimpfung verfügbaren Impfstoffes wichtig, da die Viruserkrankung in den bei Österreichern beliebten Reiseländern in Südostasien und der Karibik durch Mückenstiche übertragen wird. "Der Ausbau der Qualitätssicherung von Takeda in Österreich ist ein wichtiges Signal für den heimischen Pharmastandort. Es zeigt, dass hochqualifizierte Pharmakologinnen und Pharmakologen von Wien aus weltweit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Weltbevölkerung leisten“, so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des FCIO. 

Handlungsbedarf bei Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau des Pharmastandorts

So erfreulich die Expansion von Takeda auch ist, sie darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gesamte Branche vor großen Herausforderungen steht. Der heimische Pharmastandort steht sowohl in der Produktion als auch im Bereich Forschung und Entwicklung unter starkem Wettbewerbsdruck. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist daher dringend notwendig. "Wenn wir weiterhin Investitionen der Pharmaindustrie und deren positive Effekte in Österreich haben wollen, brauchen wir ein klares Bekenntnis der Politik zu mehr Wettbewerbsfähigkeit. Neben dem Abbau von regulatorischen Hürden und Forschungsförderungen brauchen wir vor allem mehr Flexibilität bei der Preisgestaltung von Medikamenten“, so Hofinger. Die Nutzung anonymisierter Patientendaten für die Forschung, mehr Anreize für klinische Studien, ein rascher Zugang für Patienten zu neuen Therapien sowie ein starker Patentschutz sind entscheidende Faktoren im internationalen Wettbewerb. Ebenso braucht es eine Erweiterung des Innovationsbegriffs und eine faire Kostenerstattung für Arzneimittel. 

Mehr über den Fachverband Chemische Industrie

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die knapp 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2022 Waren im Wert von über 20,8 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann.