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Brüssel-Besuch des WKÖ-Bundesgremiums Außenhandel: Österreich und Europa brauchen gut gemachte Handelsabkommen

WKO-Funktionär:innen aus 8 Bundesländern informierten sich über Bedeutung und Chancen des EU-Mercosur-Abkommens  

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Aktualisiert am 04.08.2023

Österreichische Unternehmen können auf eines der bestausgebauten Interessenvertretungsnetzwerke aller EU-Mitgliedstaaten in Brüssel zählen. Davon konnten sich jüngst rund 25 "Außenhändler:innen“ des WKÖ-Bundesgremiums Außenhandel aus ganz Österreich bei einer dreitägigen Informationsreise persönlich überzeugen, bei der sie Informationen aus erster Hand zu den aktuell wichtigsten Dossiers auf der handelspolitischen Agenda der EU bekamen.  

Highlight war der Austausch mit den ÖVP-Abgeordneten Angelika Winzig und Barbara Thaler im EU-Parlament. Als derzeit relevantestes Handelsthema wurde das Abkommen der EU mit dem Mercosur hervorgehoben, für das ein Umdenken der bisher ablehnenden Position Österreichs zu dem bereits ausverhandelten Freihandelsabkommen mit den lateinamerikanischen Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay notwendig ist. Auch Deutschland hat diesen Weg eingeschlagen und signalisiert mittlerweile eine überwiegend positive Bewertung des Abkommens, das die hohen europäischen Standards im Sozial-, Umwelt- und Lebensmittelbereich sicherstellt. 

Die jüngst vergangenen und gegenwärtigen Krisen haben zweifellos weltweit Prozesse in Gang gesetzt, die weitsichtige Entscheidungen und mehr Dialogfähigkeit mit Europas Handelspartnern erfordern. Dies ist die Grundhaltung im Bundesgremium des Außenhandels, wo die ausschlaggebende Rolle der österreichischen Exportorientierung für das störungsfreie Funktionieren unserer Wirtschaft nie außer Acht gelassen wird.    

Dementsprechend schließen sich die "Außenhändler:innen“ dem Appell aus Brüssel an die heimischen politischen Entscheidungsträger an, einen Weg der neuen Chancen für Österreich und Europa zu gehen. Es braucht eine sachliche Diskussion statt Mythen rund um das EU-Mercosur-Abkommen, wie z.B. die unbegründete Befürchtung, dass billiges Rindfleisch aus Lateinamerika den heimischen Markt überfluten würde. Tatsächlich sieht die Vereinbarung zwei Importquoten für Rindfleisch - eine für frisches Rindfleisch und eine für gefrorenes Rindfleisch - in einer Gesamthöhe von 99.000 Tonnen für alle vier Mercosur-Länder, mit einem Zoll von 7,5% vor. Bricht man die Menge an zusätzlichem Rindfleisch pro EU-Bürger auf Österreich herunter, sprechen wir von höchstens 221g pro Kopf. Also im Jahr allenfalls ein normales Steak. Es zählt daher jede Initiative für ein besseres Verständnis für die Wichtigkeit dieses Freihandelsabkommens.  

In diesem Zusammenhang verweist das Bundesgremium Außenhandel der WKÖ auf den Österreichischen Exporttag am 20. Juni 2023 in der WKÖ in Wien, bei dem unter anderem die WKÖ-Wirtschaftsdelegierten der AußenwirtschaftsCenter Buenos Aires und São Paulo persönlich vor Ort beraten werden. Österreichs größte Veranstaltung der Exportwirtschaft bietet allen Besucher:innen kostenfrei die wichtigsten Informationen, neuesten Erkenntnisse und spannendsten Trends aus aller Welt. Mehr als 40 Vortragende auf 3 Bühnen teilen ihr Wissen. Die 64 WKÖ-Wirtschaftsdelegierten sowie zahlreiche Exportdienstleister:innen beraten persönlich.