Wirtschaftskammer zu Lehrlingsmonitor: 68 Prozent mit Lehrlingsausbildung zufrieden
Lehre insgesamt attraktiv – Lehrlingseinkommen stark gestiegen

Die Zahlen des Lehrlingsmonitors zeigen, dass 68 Prozent der Lehrlinge mit der betrieblichen Ausbildung zufrieden sind. "Das sind gute Zahlen, die sich mit unseren Analysen decken: Denn laut einer Erhebung des market-Institutes im Auftrag der Wirtschaftskammer aus dem Frühherbst 2021 sagen 8 von 10 befragten Lehrlingen, dass sie mit ihrer Ausbildung zufrieden sind“, sagt Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin.
Im Lehrlingsmonitor von ÖGJ/AK wird im Detail jeder achte Lehrling genannt, der mit manchen Aspekten der Ausbildung nicht zufrieden ist. Kühnel: "Das hat in vielen Fällen nachvollziehbare Gründe, etwa wenn die Erwartungshaltung an die gewählte Berufsausbildung nicht mit der betrieblichen Realität übereinstimmt. Deshalb ist eine umfassende Berufsorientierung vor der Entscheidung so wichtig. Wir wissen, dass gute betriebliche Rahmenbedingungen mit hoher Ausbildungszufriedenheit korrespondieren, 100.000 Lehrlinge in den heimischen Betrieben beweisen das Tag für Tag.“
"Dass junge Menschen ihren Berufswunsch überdenken, gehört aber natürlich zur Arbeitsrealität - wie im Berufsleben insgesamt“, so Kühnel. 81 Prozent sehen sich jedenfalls durch die Lehre besser auf das Arbeitsleben vorbereitet als durch die Schule. 77 Prozent haben das Vertrauen, leicht einen Arbeitsplatz zu finden. Und 72 Prozent wissen „gute Verdienstmöglichkeiten“ mit abgeschlossener Lehre zu schätzen, so die Ergebnisse der WKÖ-Umfrage.
Gerade angesichts der zuletzt stark gestiegenen Lehrlingseinkommen zeigt sich, dass die sozialpartnerschaftliche Abstimmung funktioniert. Wie eine WKÖ-Auswertung zeigt, erhalten Lehrlinge der Metalltechnik im ersten Lehrjahr um 21 Prozent, in der Tischlerei um 17 Prozent und im Handel um fast 25 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Somit kann sich ein Lehrling heute deutlich mehr leisten als vor vier Jahren.
"Aus Sicht der Wirtschaft ist die Lehre ein hochattraktives, zukunftssicheres und krisenfestes Angebot für junge Menschen in Österreich. Es ist wichtig, den jungen Menschen ein realistisches Bild zu zeichnen und das heimische System der Berufsbildung nicht schlecht zu reden. Vielmehr sollte gemeinsam daran gearbeitet werden, die Lehre weiter zu attraktivieren, etwa durch die Umsetzung der Höheren Berufsbildung und eine schnelle Digitalisierung der Lehrinhalte“, so Mariana Kühnel abschließend. (PWK685/us)