WKÖ-Kopf: Schritte aus dem Krisentief – Positive Entwicklung weiter unterstützen durch Verlängerung der Kurzarbeit und Investitionsanreize
Aufwärtsentwicklung der Wirtschaftsleistung aus dem Krisentief heraus setzt sich fort - wenn es gelingt, Wirtschaft in Schwung zu bringen entstehen neue Jobs – Investitionstätigkeit ist nachhaltigster Weg aus Krise

Die aktuelle Konjunktureinschätzung der Industriellenvereinigung belegt, dass die Situation in den exportorientierten Branchen, insbesondere in der Industrie, sehr angespannt ist. Die Industrie zählt zu den von COVID-19 stark betroffenen Wirtschaftsbereichen. Die weitere Entwicklung in den hart getroffenen Branchen ist entscheidend, allen voran im Tourismus, wo Städtetourismus, Reise- und Veranstaltungsbranche besonders schwer betroffen sind. Von allen Sparten ist die Eigenkapitalquote von KMU im Tourismussektor am niedrigsten und die Fixkostenbelastung am höchsten.
WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf: „Unsere Unternehmen brauchen jetzt nicht nur Akut-Hilfe, sondern vor allem neue Handlungsspielräume für nachhaltiges Wachstum. Mit dem Konjunkturstärkungsgesetz und der Investitionsprämie haben wir einen großen Schritt gemacht. Neuinvestitionen, sorgen dafür, dass Betriebe wettbewerbsfähig bleiben. Gleichzeitig gehen davon wesentliche Impulse an andere nachgelagerte Bereiche aus.“ Für Österreich sieht die EU-Kommission in ihrer aktuellen Bewertung den Tiefpunkt bereits durchschritten, erwartet aber, dass die Wirtschaftsleistung auch Ende 2021 das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht haben wird, da auf einen Rückgang von 7 Prozent im Jahr 2020 ein Zuwachs von 5,5 Prozent in 2021 folgen soll.
Kurzarbeit verlängern
Erste positive Signale zeigen sich auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ausgehend von einem Hoch an Kurzarbeit und Arbeitslosenanträgen am Höhepunkt der Corona-Krise. Die Anzahl der Personen in Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit ist weiter gesunken. Kopf: „Für weiterhin betroffene Branchen braucht es eine neue Form der Kurzarbeit über den 30. September hinaus, um unseren Unternehmen Unterstützung und Planungssicherheit zu geben.“
Investitionsanreize setzen
Eine Investitionsprämie wird laut einer aktuellen Umfrage der WKÖ von 41 Prozent der befragten Unternehmen als wichtige Maßnahme für die Erholung der Wirtschaft erachtet, besonders von Unternehmen aus dem Transport, dem Tourismus sowie aus der Industrie. WKÖ-Kopf: „Berechnungen der WKÖ zeigen: Wird der für die Investitionsprämie vorgesehene Betrag von 1 Mrd. Euro zusätzlich in 2020 zu 100 % investiert, löst das über drei Jahre 1,2 Mrd. Euro an Wertschöpfung aus und finanziert 11.450 Arbeitsplätze.“
„Die Unterstützungspakete der Bundesregierung sind eine wichtige Stütze, um den Wirtschaftsmotor wieder zum Laufen zu bringen und die Erholung zu unterstützen. Es braucht auch mittelfristig Maßnahmen, um den Standort wettbewerbsfähig zu machen. So gilt es insbesondere auch den Digitalisierungs- und Innovationsschub der Krise zu nutzen. Was es sicher nicht braucht, sind altbekannte zusätzliche Belastungen als vermeintliches Rezept gegen die Krise“, so Kopf. (PWK324)