Unternehmensfinanzierung 2017

Abteilung für Finanz- und Handelspolitik (FHP) | Wirtschaftskammer Österreich

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 13.03.2023

Die vorliegende FHP-Analyse stellt – basierend auf einer von der Wirtschaftskammer Österreich und der Austria Wirtschaftsservice GmbH in Auftrag gegebenen Umfrage – die aktuelle Finanzierungssituation, Innovations- und Investitionstätigkeit sowie die Konjunktureinschätzung österreichischer Unternehmen dar.

Heimische Klein- und Mittelunternehmen sind aufgrund der Anforderungen bzw. des Ausmaßes der geforderten Sicherheiten für die Gewährung eines Kredites weiterhin schwierigen Finanzierungsbedingungen ausgesetzt. Dies ist insofern problematisch, da Klein- und Mittelunternehmen (KMUs) auf Kredite angewiesen sind, um Innovationen und Investitionen zu tätigen. Den schwierigen Finanzierungsbedingungen zum Trotz weisen kleine und mittlere Unternehmen einen hohen Deckungsgrad an kreditfinanzierten Investitionsvorhaben auf. Jedoch klagen EPUs, Mikrounternehmen sowie innovative Unternehmen über eine unzureichende Fremdkapitaldeckung. Auch die Nutzung von alternativen Finanzierungsformen stößt an ihre Grenzen. Künftig möchte ein Fünftel der Unternehmen alternative Finanzierungsmodelle nutzen.

Größere Investitionsvorhaben (Erweiterungsinvestitionen) nahmen im Jahr 2016 deutlich ab und erreichten den niedrigsten Wert seit 2009. Nur 7,9% der KMUs führten größere Vorhaben durch, wobei jedes vierte Unternehmen in mittlere Vorhaben (Ersatzinvestitionen) investierte. Insgesamt liegen die realisierten Investitionen auf dem Niveau von 2012.  Allerdings hätten 15% der Betriebe, die Investitionen tätigten, noch gerne weiter investiert. Im Ganzen hätten knapp 40% der Unternehmen gerne (zusätzliche) Investitionen getätigt.

Zur Überwindung der schwierigen Finanzierungsbedingungen von KMUs sollten wirtschaftspolitische Anreize auf eine Ausweitung von Finanzierungskapazitäten bzw. eine Finanzierungserleichterung abzielen. Ebenso stellt die zeitnahe Implementierung einer vorzeitigen/degressiven Abschreibung eine weitere geeignete Maßnahme dar, um den Abbau des Investitionsstaus fortzusetzen.

Zusätzlich sollte das Regelwerk von Basel IV KMU-verträglicher ausgestaltet und die Forschungsprämie auf 14% erhöht werden. Auch könnte die Schaffung eines Freibetrages für Beteiligungen privater Investoren, die Kreditaufnahme heimischer KMUs fördern und infolgedessen das Wirtschaftswachstum stärken.

Analyse Unternehmensfinanzierung 2017 downloaden

Weitere interessante Artikel
  • Mehrere von der Höhe zunehmende Münzstapel nebeneinander platziert, über einzelnen Stapeln Prozentzeichen und nach oben deutende Pfeilchen
    Analyse des Bundesbudgets 2024 und des Bundesfinanzrahmens 2024 bis 2027
    Weiterlesen