Lehre: Betriebe benötigen direkte Unterstützung für die kommenden Ausbildungsjahre
WKÖ-Kühnel: Corona darf nicht dazu führen, dass wir einen Jahrgang in der Berufsausbildung verlieren

„Die Lehre und damit die Berufsausbildung unser Jugendlichen hat einen enormen Stellenwert für unsere Betriebe. Trotzdem wird die Corona-Krise ihre Spuren auch am Lehrlingsmarkt hinterlassen. Deshalb arbeiten die Wirtschaftskammern an einem umfassenden Paket, damit es nicht zu einer Lücke bei den Fachkräften von morgen kommt“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. Wichtigster Baustein hierfür ist eine direkte Unterstützung der Unternehmen für die kommenden Ausbildungsjahre. „Das ist genau das, was die Ausbildungsbetriebe jetzt brauchen. Eine punktuelle finanzielle Unterstützung bei der Lehrlingsentschädigung könnte negative Effekte der Corona-Krise am Lehrstellenmarkt abfedern“, so Kühnel.
Wichtigstes Instrument zur Fachkräftesicherung
Aufgrund der Rückmeldungen der Lehrbetriebe zeichne sich derzeit ein leichter Rückgang bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr von rund vier Prozent ab. „Diese Zahlen sind nicht in Stein gemeißelt. Aber natürlich werden Ausbildungsbetriebe angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen die Aufnahme von neuen Lehrlingen hinterfragen oder dazu gar nicht in der Lage sein. Wir wollen die Stimmung in Österreich jetzt drehen, wir wollen Mut machen für das rot-weiß-rote Comeback. Die Lehre ist unser wichtigstes Instrument zur Fachkräftesicherung und wir müssen insbesondere den kleinen und mittleren Ausbildungsbetrieben durch kluge und zielführende Maßnahmen die Möglichkeiten geben, neue Jugendliche in die Ausbildung zu nehmen und sie dabei unterstützen“, so Kühnel.
„Wir können es uns nicht leisten, einen ganzen Jahrgang in der Berufsausbildung zu verlieren. Das Hochfahren der Wirtschaft wurde in vielen Bereichen erfolgreich gestartet. Und die Betriebe beginnen, den Blick wieder nach vorne zu richten. Die Lehranfänger in Handwerk oder Handel aus 2020 ist 2023 sind die Fachkräfte von morgen und damit haben wir eine besondere Verantwortung für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes“, so die stv. WKÖ-Generalsekretärin.