Lehre und Corona: Österreichs Betrieben fehlen die Bewerber
Ende Februar überstieg das Angebot an Lehrstellen jenes der Lehrstellensuchenden um über 10.000. Besonders groß ist der Bewerbermangel in Oberösterreich.

Trotz der Corona-Pandemie und der durch sie verursachten Herausforderungen für die Unternehmen bieten die heimischen Lehrbetriebe weiter Lehrstellen an. Die Suche nach den Fachkräften der Zukunft gestaltete sich im vergangenen Jahr allerdings häufig schwierig. Das zeigen auch aktuelle Zahlen des AMS, denen zufolge Ende Februar 2021 das Angebot an Lehrstellen die Nachfrage in acht von neun Bundesländern überstiegen hat - bundesweit um 10.026 Lehrstellen. Nur in Wien überstieg die Zahl der gemeldeten Lehrstellensuchen jene der offenen Lehrstellen.
Einen deutlichen Überhang offener Lehrstellen gibt es bei Metall- und Elektroberufen, trotz der Krise in Tourismusberufen, sowie im Handel, aber auch bei vielen traditionellen Handwerksberufen wie Zimmerer oder Zimmerin, Installateur/-in, Spengler/-in, Dachdecker/-in, Tischler/-in, aber auch Bäcker/-in oder in der Fleischverarbeitung. Traditionell ein großer Andrang besteht bei Büroberufen, in der pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenz, bei Friseur/in oder Kfz-Techniker/in. Aber auch in jungen Lehrberufen wie Applikations-entwickler/Coding oder Informatiker ist der Andrang größer als das Angebot.
Mariana Kühnel, Generalsekretär-Stellvertreterin der WKÖ, appelliert deswegen an die Jugendlichen und ihre Eltern, sich schon frühzeitig bei den Unternehmen zu bewerben. Die Lehrverträge für den Herbst würden im Normalfall schon im März geschlossen: "Bewerbt euch jetzt, nicht erst im Sommer, denn je früher, umso besser sind eure Chancen", so Kühnel.