450 Textilreinigerbetriebe stehen mit dem Rücken zur Wand
Ausfälle bis zu 90 Prozent - Verlängerte Sperre von Hotellerie verschärft dramatische Situation.

Textilreinigungsbetriebe und Wäschereien verzeichnen infolge der Schließung der Hotellerie und der Gastronomie Umsatzausfälle bis zu 90 Prozent. Verschärft wird die Situation zusätzlich durch die Verlängerung der Schließung von Gastronomie und Hotellerie vorerst bis 6. Jänner 2021, was für die Betriebe einen weiteren Monat mit minimalen Umsätzen bedeutet.
"Während die geschlossenen Bereiche einen staatlichen Umsatzersatz erhalten, schauen wir Textilreiniger bisher durch die Finger", stellt Branchensprecher Kuno Graßner eine Ungleichbehandlung fest. Ein kostendeckender Betrieb ist unter diesen Umständen auch unter Berücksichtigung von bestehenden Unterstützungen wie Kurzarbeit und Fixkostenzuschuss nicht möglich, zumal ja auch keine Hochzeiten, Weihnachtsfeiern, Kulturveranstaltungen und dergleichen abgehalten werden.
Der Trend zum Home-Office reduziert die Reinigung von Business-Kleidung auf ein Mindestmaß und wirkt sich ebenfalls nachteilig auf die Auslastung der Betriebe aus.
Verschärft wird die Lage noch durch den zu erwartenden schwachen Wintertourismus. "Viele Hotels in den Wintersportorten werden nicht aufmachen, weil zu wenig bzw. keine Gäste kommen werden. Die Durststrecke für unsere Betriebe ist einfach nicht absehbar, wir sehen kein Licht am Horizont", schätzt Graßner die Zukunftsaussichten ein. "Ohne zusätzliche Unterstützung droht der Branche im nächsten Halbjahr eine Pleitewelle und viele vor der Pandemie gesunde Betriebe könnten in finanzielle Schieflage geraten."
Graßner appelliert an die Bundesregierung: "Wir fordern, dass für uns Zulieferer der geschlossenen Bereiche umgehend eine Umsatzersatzregelung auf Schiene gebracht wird. Sonst müssen wir zusperren und hunderte Arbeitsplätze werden verloren gehen." (HSP/PWK613)