Informations- und Consultingwirtschaft war 2021 noch unter Vorkrisenniveau
Heuer werden über 6 Prozent Wachstum erwartet, auch der Personalstand und die Investitionen steigen. Im heurigen Jahr steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus, die größten Herausforderungen für die Betriebe sind Abgaben und Bürokratie.

In der österreichischen Wirtschaft ist es – nach den Corona-bedingten Einbrüchen 2020 – im Jahr 2021 zu einem Wirtschaftsaufschwung gekommen. Auch in der Sparte Information und Consulting in Oberösterreich sind die Umsätze – nach Rückgängen von 5,5 Prozent im Jahr 2020 – im Jahr 2021 nominell um durchschnittlich 3,6 Prozent gestiegen (Österreich: +3,7 Prozent). Das Wachstum war jedoch noch zu gering, um das Corona-Vorkrisenniveau von 2019 wieder zu erreichen (-2,1 Prozent im Vergleich 2019/2021). „43 Prozent unserer Betriebe konnten ihre Umsätze 2021 im Vergleich zum Vorjahr steigern“, berichtet Christoph Schumacher, Obmann der Sparte Information + Consulting. „30 Prozent meldeten stabile Umsätze und 27 Prozent mussten Umsatzrückgänge hinnehmen.“ Real, d. h. unter Berücksichtigung des Preiseffekts, haben sich die Umsätze in der Sparte Information und Consulting in Oberösterreich im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 1,3 Prozent erhöht, da die Preise im Durchschnitt um 2,3 Prozent angehoben wurden.
Positiver Ausblick auf das heurige Jahr
Die aktuelle Auftragslage (Stand Anfang 2022) wird seitens der Unternehmer insgesamt mit „eher gut“ beurteilt. „Für das Gesamtjahr 2022 rechnen wir mit einem Umsatzplus von 6,1 Prozent“, so Schumacher. Besonders optimistisch sind die Fachverbände Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie, Werbung, Ingenieurbüros sowie Immobilien- und Vermögenstreuhänder. Die Umsatzerwartungen finden auch in den Personalstandsplänen der Unternehmen ihren Niederschlag. Im laufenden Jahr 2022 ist eine Erhöhung des derzeitigen Beschäftigtenstandes um 11,4 Prozent geplant. Die Investitionen dürften um 10,6 Prozent steigen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Eines der Schwerpunktthemen des heurigen Jahres ist Nachhaltigkeit. „Die Unternehmen der Informations- und Consultingwirtschaft bieten Wissen für den ökologischen Wandel, von innovativen Ideen bis hin zu Umsetzungsmaßnahmen“, so Spartenobmann Schumacher. „Unser Claim ist: Wissen schafft Wirtschaft! Unsere 20.000 Mitglieder schaffen mit ihrem Wissen neue Möglichkeiten, die die Wirtschaft umsetzt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Aber auch in den eigenen Unternehmen wird das Thema ernst genommen: Am häufigsten werden der verstärkte Einsatz von Videokonferenzsystemen (82 Prozent) sowie die Abfallvermeidung bzw. Recycling (71 Prozent) umgesetzt oder geplant. Eine Vielzahl von Betrieben setzt zudem bereits Energiesparmaßnahmen (47 Prozent) und nachhaltige betriebliche Mobilität (36 Prozent) ein bzw. plant dies zu tun (18 Prozent bzw. 25 Prozent).
Herausforderungen: Steuern & Abgaben, Bürokratie & Verwaltung
Die Unternehmer wurden nach den drei größten Herausforderungen für ihr Unternehmen für die nächsten drei Jahre gefragt. Für 44 Prozent der Unternehmen der Sparte Information und Consulting in Oberösterreich sind die Steuern und Abgaben eine der drei größten Herausforderungen, für 42 Prozent die Bürokratie und Verwaltung. 28 Prozent fühlen sich besonders durch die Wettbewerbsintensität in ihrer Geschäftstätigkeit beeinflusst.