Cyber-Polizze
Das Institut für Versicherungswirtschaft macht Unternehmen auf die Herausforderungen im Umgang mit digitaler Kriminalität aufmerksam.

Das Institut für Versicherungswirtschaft an der JKU Linz widmet sich in seiner Frühjahrsveranstaltung der brisanten Thematik der Cyberbedrohungen für Unternehmen.Zu Wort kamen neben dem selbst erst jüngst von einer spektakulären Cyber-Attacke betroffenen CEO der Palfinger AG, Andreas Klausner, der Forensiker Jürgen Weiss, Geschäftsführer von Ares Cyber Intelligence sowie Bengt von Toll, Head of Cyber beim weltweit größten Rückversicherer, Munich Re und Stefan Korinek von der Versicherungsaufsicht.
Digitalisierung hat zwei Seiten
Rund 100 Teilnehmer folgten der Einladung zur diesjährigen Frühjahrsveranstaltung des Instituts für Versicherungswirtschaft. Die Corona-Lockdowns haben gezeigt, wie wichtig Digitalisierung ist, um auch in Ausnahmesituationen geschäfts- und handlungsfähig zu bleiben. Bei allen Vorteilen der Digitalisierung birgt diese auch Risiken. Laut Daten der polizeilichen Kriminalstatistik stieg 2021 die Internetkriminalität in Österreich um 28,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Was viele nicht wissen: Hacker können auch über Geräte Zugang zu Unternehmensdaten erhalten, die nicht an das Internet angeschlossen sind, wie etwa über Brandmelder oder Überwachungskameras.
Finanziellen Schaden begrenzen
Der Schaden einer Attacke lässt sich nicht verhindern, die finaziellen Folgen sind aber begrenzbar. „Die Cyber-Polizze wird die Feuerversicherung des 21. Jahrhunderts“, prognostiziert Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Othmar Nagl, Vorsitzender des Instituts für Versicherungswirtschaft. „Sensibilisieren und Vorbeugen sind angesichts extrem ansteigender Schäden und immer kreativerer Methoden wichtiger denn je. Niemand ist vor solch einem Angriff sicher. Ein IT-Sicherheitspaket ist aus dem Versicherungsschutzschirm jedes Unternehmens nicht mehr wegzudenken“, so Nagl.