Co-Working boomt in Oberösterreich
Die Arbeitswelt verändert sich: Co-Working wird auch für größere Unternehmen zunehmend relevant. Ein neues Verzeichnis listet jetzt 60 Co-Working-Spaces in ganz Oberösterreich auf.

Flex Desk statt Fix Desk

Die Sparte Information + Consulting zählt mehr als 20.000 Mitglieder in den Bereichen Kommunikation und Medien sowie Consulting. Gerade in diesen Branchen spielen dynamische und flexible Arbeitsformen eine große Rolle. Schwerpunktmäßig sind es derzeit Ein-Personen-Unternehmen, Gründer und Start-ups - oft aus Kreativ- und Beratungsbranchen -, die Co-Working Spaces in Ober-österreich nutzen.
Das enorme Potenzial liegt darin, dass praktisch jeder von der inspirierenden Atmosphäre des Co-Office profitieren kann. So wurden in jüngster Vergangenheit auch verstärkt große Unternehmen, sogenannte Corporates, auf diesen Trend aufmerksam. Nur ein Beispiel: Mitarbeiter arbeiten anstelle des Homeoffice z.B. in einem Co-Working-Space in der Nähe und profitieren nicht nur von einer perfekten Infrastruktur inklusive Breitband, Drucker usw., sondern auch von einem sozialen und innovativen Umfeld, in dem das Arbeiten Freude macht.
Laut einer aktuellen Studie („Future Workplace“) ist die Hälfte der Angestellten in Österreich an einer Nutzung von Co-Working-Spaces interessiert. Gut jeder zweite Angestellte (53 Prozent) hat Interesse an einem temporären Wechsel des Arbeitsortes im Falle eines näher gelegenen Büros des Arbeitgebers; ein Viertel würde auf jeden Fall zumindest temporär den Arbeitsort wechseln wollen, würde der eigene Arbeitgeber eine Außenstelle bzw. ein Büro anbieten können, das näher am eigenen Wohnort liegt.
Neuer Katalog gibt einen Überblick
In der Praxis zeigt sich, dass es sehr viele unterschiedliche Konzepte zu Co-Working gibt, das Prinzip ist das Gleiche, die Ausgestaltungen sind aber individuell und einzigartig. Es lohnt sich also ein genauer Blick. In Oberösterreich gibt es bereits rund 60 Co-Working-Initiativen. Die Sparte Information + Consulting bietet gemeinsam mit den WKOÖ-Bezirksstellen und der JW Oberöstereich einen Katalog an, in dem sich bereits zahlreiche Co-Working Betrieber präsentieren.
Download unter: www.wko.at/branchen/ooe/information-consulting/Co-Working.html
Experten-Zitate (Referenten bei „So geht Co-Working in Oberösterreich“):
- Sonja Krennmair, Workspace Wels: „Co-Working-Spaces bieten vor allem für EPU und Jungunternehmer eine leistbare Alternative zum Homeoffice. Besonders der berufliche und kreative Austausch mit Gleichgesinnten sowie der Arbeitsplatz ohne private Ablenkungen werden von unseren Co-Workern sehr geschätzt.“
- Lucia Schramm, Gründerin Cowork OÖ: „Co-Working wird oftmals viel zu eng gedacht: Es braucht einerseits unternehmensübergreifende Kollaborations- und Lernräume, in denen offener Austausch und Fehlerkultur gefördert werden. Im ländlichen Raum braucht es vielfach eher multifunktionale Räume, wo verschiedene Akteure, wie z.B. Unternehmen, Vereine, Bildungs-, Sportinstitutionen, Pfarren gemeinsam für die Region mitgestaltend aktiv sind.“
- Mario Pramberger, Unternehmensberater: „Co-Working – liebend gerne. Aber bitte nur dann, wenn’s wirklich passt. Für Co-Working-Betreiber heißt das: die Voraussetzungen kennen und berücksichtigen, damit das Potenzial von Co-Working auch zur vollen Entfaltung kommt.“
- Andreas Höllinger, Obmann der WKO Rohrbach und Betreiber des „Granitlab CoWorking Space“: „Wir werden noch mehr über Co-Working und die damit verbundenen Chancen informieren. Viele wissen noch nicht, welch riesiges Potenzial gerade auch für ländliche Regionen darin liegt.“